Mein Leben liebt es mich zu überraschen... und zu verarschen

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Es war wohl kaum überraschend, dass David mich mit einem eisigen Blick begrüßte. Immerhin hatte er all meine Bedingungen gänzlich erfüllt, während ich die eine, die er mir gestellt hatte, bereits nach dem ersten Tag missachtet hatte.
"Es tut mir ja leid! Mir wurde das Essen quasi aufgezwungen!", knurrte ich ihm entgegen. Mein Tag war schon so aufwühlend genug, da brauchte ich nicht auch noch Streit mit David.
Aufwühlend war er vor allem wegen Mrs. Call. Diese Frau war einfach unglaublich nett und fürsorglich und aufmerksam und großartig... und erinnerte mich an meine eigene Mutter. Einerseits war es tröstlich, aber andererseits tat es furchtbar weh. Ich hatte mich heute so wohl wie schon lange nicht mehr  gefühlt und doch hat es sich schrecklich falsch angefühlt. Als würde ich Mom betrügen. Als würde ich sie ersetzten- was natürlich unmöglich war! Aber dann denke ich mir, dass Mom genau das für mich gewünscht hätte. Dass sich jemand anderes um mich kümmerte. Bei dem ich ihr näher war, als sonst.
Embry konnte sich glücklich schätzen, eine solche Mutter zu haben und ich glaube, dass wusste er auch. Er liebt sie über alles. Er hatte es nicht übers Herz gebracht, sie zu verletzen. Dadurch hat er sich einige Pluspunkte bei mir gesammelt. Jemand, der so ist, konnte doch nur ein guter Mensch sein, oder nicht?
Das konnte ich mir jedenfalls nicht im Geringsten vorstellen.
"Komm morgen einfach pünktlich. Verstanden?"
Ich nickte grimmig. Er tat ja fast so, als ich ihn persönlich beleidigt! Ich war versucht, ihm wie ein kleines Kind nachzuäffen, beherrschte mich aber. Käme doch etwas ungelegen.
Ich stieg die Treppen rauf, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen und stapfte in mein Zimmer, wo ich mich erst einmal direkt ins Bett schmiss. Was für ein Tag!
"Ach Kacke!", fluchte ich laut und schlug mir mit der flachen Hand an die Stirn. Ich hatte doch glatt meine Einkäufe im Auto gelassen! Das konnte auch nur mir passieren, dachte ich Augen verdrehend und dackelte wieder runter. David hatte sich zum Glück verzogen, aber hatte mit Sicherheit mein Trampeln gehört.
Ich machte mir nicht die Mühe, mir extra Schuhe anzuziehen, sondern lief in meinen knall pinken Socken raus, die Lucy mir zu meinem 16. Geburtstag geschenkt hatte. Pink war ja mal gar nicht meine Farbe, aber es waren nur Socken und sie hatte es als Spaß gemeint.
Zwei Minuten später rannte ich ein weiteres Mal zum Auto, da ich es ohne Schlüssel schlecht hätte aufmachen können. Ich hatte sie auf meinem Bett liegen lassen. Das war eindeutig genug Sport für heute gewesen!
Mit Leah zusammen war es wesentlich einfacher gewesen, den Haufen Tüten zu tragen, aber alleine erwies es sich doch als eine Herausforderung - für einen absoluten Tollpatsch wie mich jedenfalls.
Überraschend unversehrt kam ich oben an und packte alles ordentlich in meinen Schrank -okay, okay. Meine Faulheit hat wieder einmal gesiegt ... Ich hab alles nur reingeschmissen... mit den Tüten... Ich kann's ja später auspacken!
Ein wenig erschöpft legte ich mich auf mein Bett. In meinem Kopf schwirren immer noch verwirrende Gedanken, die ich unbedingt laut aussprechen musste. Ich wollte reden. Mir Rat holen. Wissen, was es mit diesem seltsamen Gefühlen auf sich hatte.
Embry würde zwar bald kommen, aber ich konnte mit ihm nicht darüber reden. Das käme wahrscheinlich merkwürdig rüber... also tat ich das, was ich oft tat, wenn ich nicht weiter wusste: Mein Handy schnappen und Lucy anrufen!
Meine Finger flogen über das Display und tippten wie von selbst die mir wohlbekannte Nummer. Es piepte eine Zeit lang, bis Lucy endlich ran ging.
"Hallo, Engelchen!", flötete sie mir entgegen und brachte mich zum grinsen.
"Hey, Lucy. Hast du kurz Zeit für mich? Oder soll ich lieber später anrufen?"
"Ach quatsch! Für dich habe ich doch immer ein Minütchen übrig, mein Schatz. Übrigens ist heute etwas echt schräges passiert."
Wenn Lucy sagte, dass etwas schräg ist, muss das schon was heißen und meine Neugier war auf der Stelle geweckt. "Echt? Erzähl!", forderte ich.
"Heute Morgen, kurz bevor ich zur Arbeit los bin, hat es an der Tür geklingelt. Erst dachte ich, es wäre der neue, schnuckelige Postbote, der im übrigen Jeremy heißt und echt verdammt gut aussieht und soweit ich weiß Single ist und-" Ich räusperte mich.
"Ich habe es verstanden. Du stehst auf den Postboten, schon klar!" Dass sie immer abschweifen musste! "Aber es wäre um einiges witziger, wenn er Karsten heißen würde. Dann könnte ich ihn "Briefkarsten" nennen!" Lucy lachte laut auf, obwohl ich zugeben musste, dass es in Gedanken irgendwie witziger klang. Mein Humor lässt manchmal echt zu wünschen übrig.
"Briefkarsten! Der war gut" Immerhin hatte ich mit Lucy ein leichtes Publikum. "Also jedenfalls bin ich dann zur Tür gegangen und wer stand davor?" Sie machte eine kleine Kunstpause, ehe sie weiter redete. "Vor mir stand Jennifer, die sich nach dir erkundigen wollte. Sie meinte, du hättest ihr irgendwie am Telefon gesagt, du seist umgezogen und sie wolle nur sicher gehen, dass du sie nicht verarscht hast. Die hat geguckt, als ich ihr dein leeres Zimmer gezeigt habe!" Ich fing an zu lachen und Lucy stimmte mit ein. Das war so typisch für sie! Seitdem sie bemerkt hatte, dass ich fließend sarkastisch sprach, hinterfragte sie alles und glaubte mir so gut wie nie.
"Krass. Wie hat sie reagiert, als sie bemerkt hat, was für eine scheiß Freundin sie war und nicht einmal bemerkt hat, dass ich seit Monaten weg bin?"
"Ich glaube, dass ist ihr gar nicht mal aufgefallen. Sie ist plötzlich wütend geworden, war aber zu sprachlos, um etwas sagen zu können. Jenny wird dich wahrscheinlich noch einmal anrufen."
"Die Befürchtung habe ich auch", gab ich trocken zurück. Ich wollte zwar jemanden zum reden haben, aber da war ich mit Jenny an der komplett falschen Adresse.
"Also, was wolltest du von mir?"
Ich erzählte ihr von meinem Nachmittag bei Embry und ließ kein Detail aus. Ich verheimlichte ihr nicht einmal, dass ich für ne Stunde seine Freundin gespielt habe.
"War das ne dumme Idee?", fragte ich mit einem flauem Gefühl im Magen. "Was, wenn er sich daraus zu viel Hoffnung zieht? Oh mein Gott! Was, wenn er das alles geplant hat?" Wenn meine Vermutung stimmte, konnte der Dreckshund was erleben!
"Das glaube ich nicht, Engelchen. Ich habe ihn kennengelernt und bin mir verdammt sicher, dass er nicht zu diesen Typen gehört. Dafür ist er viel zu lieb. Aber was deine erste Frage angeht... da bin ich mir nicht ganz sicher. Einerseits war das total süß von dir- was eine ziemliche Überraschung ist. Ich hätte eher gedacht, du reißt ihm den Kopf ab! Aber andererseits könnte es ihm tatsächlich gezeigt haben, wie es wäre und womöglich hat es ihm gefallen. Aber der Kleine war schon vorher in dich verschossen"
Ich brach in einen heftigen Hustenanfall aus. Wie bitte? "Embry ist doch nicht in mich verliebt! Das ist... ein wenig kompliziert, aber glaub mir, da ist nichts. Absolut nichts. Wirklich!" Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. Bis vor kurzem mochte er mich nicht einmal. Da konnte er sich doch nie im Leben so schnell in mich verliebt haben. Vor allem war ich einfach keine Person, in die man sich verliebte. Von mir aus vergöttern, aber verlieben?
"Wenn du meinst..." Da war er wieder! Dieser verschwörerische Unterton, den Leah heute schon benutzt hatte. Also so langsam geht mir das alles echt auf den Keks.
"Okay, Themenwechsel bitte. Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich bei seiner Mutter so wohl fühle. Betrüge ich Mom damit?"
"Ach, Engelchen. Natürlich nicht. Sie freut sich garantiert für dich. Ich tue es jedenfalls. Die brauchst überhaupt keine Schuldgefühle zu haben, denn dazu gibt es keinen Grund. Solange ich nicht bei dir sein kann, hast du immerhin jemanden, mit dem du jederzeit reden kannst ganz in deiner Nähe. So, wie du sie beschrieben hast, scheint sie eine echt tolle Frau zu sein. Also hör auf dir Sorgen deswegen zu machen!"
"Danke, Lucy. Genau so was habe ich gebraucht." Mir viel ein Stein vom Herzen und hinterließ einen riesigen Krater. Es war gut zu hören, dass ich dieses Mal nicht alles falsch gemacht habe.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über Gott und die Welt. Und ich muss sagen, es tat unendlich gut. Es war schon sehr spät und Embry konnte jeden Moment kommen, also leitete ich unser Gespräch Richtung Ende hin.
"Dann wünsche ich dir mal eine gute Nacht, Engelchen. Und bitte, nimm's Embry nicht so übel, okay?"
"Jaja, ist gut", brummte ich.
"Dein Jaja kenne ich. Bei dir heißt das nicht viel. Und ich weiß auch, dass es nichts bringt, mit dir jetzt darüber zu streiten. Also, sei ein braves Kind, ärgere niemanden und bitte bring niemanden um. Und ja, ich kann dein Augenrollen bis hierhin sehen"
Ich seufzte. Lucy war echt anstrengend! Wir verabschiedeten uns und wie aufs Stichwort klopfte Embry an meine Terrassentür und trat ein. Wahrscheinlich hat er gelauscht, um nicht ungestört herein zu platzen.
Ich wurde ein wenig stutzig, als ich ihn ansah. Seine Wangen waren ziemlich gerötet -ich schaute schnell an mir runter, um sicher zu gehen, dass ich nicht wieder in Unterwäsche vor ihm stand (das wollte ich Paul nicht gönnen!)- und er starrte stur zu Boden, ohne einmal hoch zu sehen. Habe ich etwas falsch gemacht? Hatte es überhaupt etwas mit mir zu tun?
"Hey", begrüßte ich ihn misstrauisch, als er in meine Hörweite kam. Er nickte mir nur kaum merklich zu. Was hatte der denn? "Ist was passiert?" Dieses Mal schüttelte er seinen Kopf. "Sicher? Du siehst aus, als hätte man deinen Hamster mit dem Staubsauger eingesaugt"
Embry blieb vor meinem Bett stehen, auf dem ich mit ausgestreckten Armen und Beinen lag, als hätte mich ein LKW angefahren und machte weder Anstalten, zu antworten, noch sich neben mich zu legen. Mit ihm stimmte etwas ganz und gar nicht!
Ich habe Mal gelesen, dass Männer auch ihre Tage haben können -ohne den unangenehmen Teil natürlich! Angeblich sollen sie an ein paar bestimmten Tagen im Monat zu nichts zu gebrauchen sein. Aber eben ging es ihm noch blendend...
"Bleibst du jetzt wie 'ne Salzsäule da stehen und schweigst mich an?" Wieder keine Antwort. Er stand einfach da, mit geröteten Wangen und gesenktem Blick. Was sollte ich jetzt machen? Meinen inneren Arschloch rausholen und ihn ignorieren? Oder auf Lucy hören und nett sein?
Ich rang ein wenig mit mir, ehe ich Zunge leise schnalzte und mich aufsetzte. Einige Strähnen meiner Haare fielen mir dabei ins Gesicht und ich wollte gar nicht erst wissen, wie ich auf dem Kopf aussah.
"Embry?" Ich hatte seinen Namen mehr geflüstert, als gesprochen und ein wenig Sorge schwang ungeplant in meiner Stimme mit, aber ich wusste, dass er mich gehört hatte, denn sein Kopf zuckte kurz nach oben. Ich streckte meine Hand nach ihm aus, um ihm zu signalisieren, dass er gefälligst herzukommen habe.
Zögerlich setzte er sich in Bewegung und wenige Sekunden später saß er mir im Schneidersitz gegenüber.
"Wirst du mir jetzt sagen, was los ist?", fragte ich so sanft wie möglich, auch wenn es mir nicht so gelang, wie gewünscht.
"Ich... ich weiß nicht, ich..." Ich sah ganz genau, dass er unbedingt etwas sagen wollte. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Ist es wieder wegen Sam? Muss er mir wieder etwas verheimlichen?
Embry sah sich verzweifelt um. Sein Mund klappte im Sekundentakt auf und zu.
"Hey, wenn ich irgendetwas falsch gemacht habe, oder was auch immer passiert ist, kannst du es mir sagen", versuchte ich es erneut, mit dem Ergebnis, dass sich mein Gegenüber auf die Lippen biss und nachdenklich auf die Decke starrte.
Was war denn nur los? Ich dachte an den heutigen Tag zurück, doch konnte erst nichts finden, was bei ihm eine solche Stimmung hätte auslösen können.
Doch dann traf mich die Erkenntnis ganz plötzlich und ich sog leicht erschrocken die Luft ein. "Du hast doch nicht etwa Ärger von Sam bekommen, weil du mir von den Cullens erzählt hast, oder?" Das Rot in Embrys Gesicht wechselte schlagartig zu Weiß. Da hatte ich wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. "Oh nein, das tut mir leid! Ich werde gleich morgen zu Sam gehen und ihm sagen, dass ich dich mit dem Leben bedroht habe -was ehrlich gesagt nicht ganz aus dem Himmel gezogen klingt."
"Nein, nein, das ist es nicht.", beteuerte er und fixierte beharrlich einen Punkt neben mir. "Sam hatte damit kein Problem. Er meinte... also er hat gesagt -und das kommt jetzt nicht von mir!- du hättest deine neugierige Nase ohnehin überall rein gesteckt, um es herauszufinden und er hatte befürchtet, dass deine Mittel zur Informationsbeschaffung nicht ganz legal sein könnten. Ich glaube sogar, dass er erleichtert war, dass du es von mir erfahren hast."
So so. jetzt wusste ich wenigstens, wie der Oberguru über mich dachte. Obwohl ich hinzufügen musste, dass er mit seiner Befürchtung womöglich nicht ganz unrecht hatte...
"Oh" Oh? Das war alles, was ich raus bringen konnte? Ein dümmliches Oh? Das kannst du eindeutig besser, Tori!
"Und er hat vorgeschlagen, dass..." Sein Blick huschte kurz zu mir. Er sah ein wenig gequält aus und mein Interesse stieg dadurch nur noch mehr an. Was hatte Sam nur vor? "E-er hält es für eine gute Idee, wenn... wenn du die Cullens einmal kennenlernst und ich finde die Idee absolut bescheuert" Zum Ende hin hatte er seinen Kiffer so stark angespannt, dass er die letzten Wörter aus seinem Mund pressen musste.
Mein Mund hingegen klappte auf. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das die Idee von dem Typen gewesen sein soll, der ausgerastet ist, weil Leah sich vor meinen Augen verwandelt hat. Am meisten wunderte es mich aber, warum er es überhaupt für nötig hielt, dass ich sie treffe. Was hätte ich denn davon?
Und Embry war ganz offensichtlich dagegen. Wahrscheinlich hatte er wieder Angst, dass ich die Vampire auf die Palme bringen würde und sie ihren komischen Vertrag wegen mir brechen würden. Das würde nämlich Gefahr für mich bedeuten und das wollte er ja unter allen Umständen vermeiden.
"So in etwa hab ich auch geguckt", scherzte Embry verbittert. Er sah alles andere als glücklich aus.
"Und was zum Teufel soll das bringen? Glaubt dein bescheuerter Alphakotzbrocken mich damit einschüchtern zu können? Hofft er, dass ich dadurch meine große Klappe verliere? Ganz ehrlich? Ich komme da nicht mehr mit"
"Ich weiß auch nicht so ganz, was er damit bezwecken will, aber er hat denen schon Bescheid gesagt, dass wir morgen kommen und-"
"Warte! Morgen schon? Warum hat er es denn so eilig? Als ich heute Morgen aufgestanden bin, wusste ich nicht einmal, dass sie existieren!" Ich würde zu gerne in Sams Kopf reingucken. Dann könnte ich mir endlich einen Reim auf das ganze hier machen.
Embry fuhr sich erschöpft durch seine Haare und sah dabei total fertig aus. Er musste sich doch mehr Sorgen um mich machen, als ich bisher dachte.
"Ich kann es dir echt nicht sagen", murmelte er.
"Aber ich muss da nicht alleine hin, oder?" Die Vorstellung, wie ich in einem Raum voller Vampire stand, gefiel mir in etwa so gut, wie in einen Hundehaufen zu laufen.
"Nein, natürlich nicht!", rief Embry empört. "Denkst du wirklich, dass ich das zulassen würde?" Beleidigt schob er seine Unterlippe leicht vor und blinzelte mir entgegen.
Ich hob entschuldigend meine Arme in die Höhe. Er musste ja nicht gleich die Diva spielen! "Wer kommt denn mit?", fragte ich in der Hoffnung, einen ganz bestimmten Namen nicht zu hören.
"Na ich, Quil, Jake und Seth." Enttäuscht ließ ich meinen Kopf hängen. "Er kommt nur mit, um Bella zu treffen"
"Wer ist das denn schon wieder?"
Embry zögerte kurz, doch dann erzählte er mir von der komplizierten Dreiecksgeschichte zwischen Jake, Bella und irgendeinem Glitzervampir namens Edwin oder so. Ich hätte nie gedacht, dass es so was in der Realität geben würde und dann noch zwischen drei verschiedenen Spezies! Das klang schon beim zuhören absurd. Wenn man genauer drüber nachdachte, wurde es nur noch verwirrender.
"Und diese Bella weiß, dass Edwin ein Vampir ist?", hakte ich nach, nur um sicher zu gehen.
"Er heißt Edward. Und ja, das weiß sie. Aber sie liebt ihn trotzdem, da konnte nicht mal Jake etwas gegen tun, obwohl sich die beiden noch aus dem Sandkasten kennen"
Krasse Scheiße! "Aber ist das nicht ganz schön gefährlich? Ich meine, er ist ein Vampir, auch wenn er ein Gurkensauger- Verzeihung, Vegetarier- ist, kann er doch irgendwann die Beherrschung verlieren, oder kann der seine Lust nach Blut einfach so abstellen?" In meinem Kopf hämmerte es, aber ich hatte noch tausende Fragen.
"Nein und genau deswegen ist Jake so gegen die Beziehung- und weil er auf sie steht natürlich. Aber wenn man es andersrum betrachtet, sind wir genauso gefährlich. Ich muss nur eine Sekunde lang nicht aufpassen und dann..." Embry brach ab und wandte sich von mir ab.
Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Dafür musste ich mich ganz schön nach vorne beugen und näher zu ihm rutschen. "Hey, ich glaube nicht, dass du mich verletzten wirst."
"Ja, aber das weißt du nicht. Ich kann jeder Zeit die Kontrolle über mich verlieren", sagte er gequält. Wenn es etwas gab, das ich absolut nicht sehen konnte, dann war es mit anzusehen, wie andere litten.
"Hör auf damit, dir einzureden, dass so etwas passieren kann. Ich vertraue dir und bin mir zu hundert Prozent sicher, dass du mich beschützt" Es fühlte sich ein wenig seltsam auf der Zunge an, solch schnulzige Wörter auszusprechen, aber es hatte die gewünschte Wirkung.
Embry drehte sich wieder langsam zu mir. Ich ließ meine Hand sinken und lächelte ihm zu. Um das ganze noch zu toppen, breitete ich meine Arme aus und wartete, bis er es mir gleich tat. Das dauerte wie immer eine Weile, doch dann hob auch er seine Arme unsicher.
Ich ging auf die Knie und wollte zu ihm rüber rutschen, um ihn zu umarmen, aber irgendwie verlor ich den Halt und gleichzeitig auch mein Gleichgewicht und kippte nach vorne. Ich riss Embry mit mir und befand mich zwar in seinen Armen, weil er mich aufgefangen hatte, aber ich lag auf ihm. So war das ganz sicher nicht geplant!
Mir war selten etwas unangenehm, aber als ich realisierte, was da gerade passiert ist, spürte ich, wie meine Wangen glühten.
Ich schaute zu Embry runter und auch er hatte eindeutig Farbe im Gesicht. Peinlich berührt wusste ich nicht, was ich tun oder sagen sollte und verharrte erstmal so, wie ich war. Und Embry war viel zu geschockt, um auch nur zu Blinzeln. Von ihm war also keinerlei Hilfe zu erwarten. Noch nie war ich einem Jungen auf diese Weise so nah gewesen. Mir wurde ein wenig mulmig zumute und ich bekam ein echt seltsames Gefühl.
Als es anfing, merkwürdiger zu werden, räusperte ich mich und wollte irgendwie von ihm runter kommen, doch er hatte sich mit seinen Händen festgekrallt, sodass ich erstmal nicht von ihm weg kam.
Diese Situation war in etwa so peinlich wie der Vorfall letztes Jahr mit dem Typen, der plötzlich in meine Umkleide bei H&M platze, weil er dort seine Freundin vermutete. Nach einer Runde betretenem Schweigen folgte die Erkenntnis, dass ich halb nackt da stand und er mir überrascht auf meine Brüste glotzte. Man, hab ich den Typen zusammengeschissen! Seit diesem Tag hatte ich dort Hausverbot wegen nicht angemessenem Benehmen und er war wieder Single. Zum Glück hatte ich noch den Online-Shop, aber er?
"Embry? Könntest du mich vielleicht loslassen?" Er blinzelte und riss dann die Augen auf.
"O-o-oh, natürlich. Tut mir leid!" Er hatte doch tatsächlich ein neues Level an Röte im Gesicht erreicht. Sie hatte sich bis zu seinen Ohren ausgebreitet.
Ich ließ mich zur Seite fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Aus irgendeinem Grund fing ich urplötzlich an zu lachen. Ich lag hier mit einem Werwolf, der sich zudem noch auf mich geprägt hatte, in einem Bett bei einem Typen, den ich für den Tod meiner Mutter verantwortlich machte, in einem Indianerreservat am Arsch der Welt und wir redeten über ein Kaffeekränzchen mit Vampiren und einer davon hat sich in einen Menschen verliebt und konkurriert mit einem anderen Werwolf, den ich nebenbei bemerkt so gar nicht mochte! So betrachtet hatte ich doch allen Grund zum lachen.
Als ich mich wieder eingekriegt hatte, bemerkte ich, wie Embry mich amüsiert und unsicher zugleich beäugte.
"Okay, okay. Mir geht's wieder gut", keuchte ich atemlos. "Zurück zum Thema. Oder besser nicht. Bleiben wir lieber bei den Vampiren. Wen gibt es noch neben Eduard?"
"Edward", verbesserte er mich abermals und grinste. Edward, Edwin, Eduard- war doch alles das selbe. "Insgesamt sind die Cullens zu siebt, mit Bella zu acht. Carlisle ist sozusagen das Oberhaupt der Familie. Er und seine Frau Esme haben die anderen als 'Adoptivkinder' aufgenommen oder so. Er ist der örtliche Arzt in Forks"
"Er ist ein Arzt", wiederholte ich ungläubig. "Entweder ist er ein verdammtes Genie oder absolut irre."
"Ich würde sagen ein bisschen von beidem. Aber er macht seinen Job echt gut. Es gibt kaum einen besseren als ihn. Und Esme ist wirklich nett. Wären die beiden keine Vampire könnte man sie wahrscheinlich als das perfekteste Paar der Welt bezeichnen. Dann gibt es da noch Alice. Sie ist der Flummiball unter ihnen. Ein wenig verrückt aber dennoch liebenswert. Du wirst sie garantiert mögen. Ihr befindet euch sogar auf Augenhöhe" Ein kleinwüchsiger Vampir? Na das konnte ja heiter werden! "Sie ist mit Jasper zusammen, der das neuste Mitglied ist. Er hat noch so seine Schwierigkeiten mit dem 'Nie wieder Menschenblut-Ding' aber er gibt sich Mühe. Hoffe ich jedenfalls für ihn. Rosalie, oder wie Jake sie nennt die Ausgeburt der blonden Hölle ist ... wie soll ich sie nur beschreiben? Vielleicht als Zicke mit Giftzähnen? Aber sag ihr bloß nicht, dass ich sie so genannt habe! Denn ihr Freund Emmett ist ein richtiger Schrank. Selbst wenn er kein Vampir wäre, könnte er dich zusammenfalten wie ein Blatt Papier" Hört sich ja nach einem charmanten, jungen Kerl an, dachte ich spöttisch. So langsam wurde mir diese Familie echt suspekt. "Na ja und Edward ist eben Edward. Jake hasst ihn und er hofft, dass du ihn morgen ein wenig zur Schnecke machst"
"Ich? Wie soll ich das denn bitte bei einem Vampir machen? Bei euch ist das ja ganz einfach, weil ihr so einen ausgeprägten Sinn für Dramatik habt, aber Vampire?" Da standen meine Chancen ja höher, Orlando Bloom zu heiraten!
"Du wirst morgen sehen, was ich meine" Embry grinste hinterhältig. Oh man. Die Jungs haben schon wieder etwas geplant und ich war mir nicht sicher, ob ich es wissen wollte. Vermutlich nicht.
"Okay, ich gebe mein Bestes", sagte ich und versuchte zuversichtlich zu klingen. Mit mäßigem Erfolg. "Noch was, das ich über sie wissen muss?"
Embrys Mine nach zu urteilen gab es noch eine Menge, aber er rückte damit nicht raus. Ich glaube, ich habe mich mittlerweile an diese Geheimnistuerei gewöhnt -na gut, vielleicht auch nicht. Es wurmte mich, dass Dinge direkt vor meiner Nase passierten, von denen ich keine Ahnung habe!
"Gut, dann eben nicht. Wann fahren wir los? Ich darf morgen Abend nicht zu spät nach Hause, sonst lässt David mich nie wieder raus und legt mir eine Fußfessel an."
"Wir wollten dich gegen halb zwei abholen, wenn es okay ist"
Ich nickte. Eine humane Zeit. Nicht zu früh, ich hatte genügend Zeit um ausschlafen zu können, aber auch nicht zu spät, als dass der ganze Tag gelaufen ist.
Ich verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und verarbeitete die vielen Infos, die ich heute bekommen habe. Es waren wirklich eine Menge. Vor meinen Augen verschwamm alles und ich musste sie schließen.
Embry lag schweigend neben mir. Vermutete ich zumindest, ich konnte ja nichts sehen. Jedenfalls bewegte er sich nicht. Der Junge war mir nach wie vor ein riesengroßes Rätsel.
"Was war eigentlich eben los mit dir? Ich meine, wenn es nicht die Sache mit den Cullens war, was dann?"
Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und öffnete die Augen und sah gerade noch, wie er zusammenzuckte.
"N-n-nichts. Echt!"
"Du bist kein guter Lügner", murmelte ich leise.
Wieder fuhr er sich durch die Haare und seufzte hilflos. "Es ist wirklich nichts. Ich wollte nur ... also ich... es ist schwer zu sagen... aber eigentlich ist es nicht so wichtig" Da sollte mal einer durch diese Satzfetzen durchblicken. Einerseits war da was, dann aber auch wieder nicht.
Ich legte mich nun mit meinem Körper auf die Seite und sah ihn fragend an. "Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?"
"Ja, schon. Aber darüber kann ich ... ich weiß nicht was... und wie"
Ich gab auf und schüttelte meinen Kopf. Ich werde es ohnehin rausfinden -wie Sam bereits sagte. "Gut, dann sags mir eben nicht"
Embry verzog sein Gesicht zu einer gequälten Mine. "Es ist nicht so, dass ich nicht mit dir reden will, nur... ich ...kann... nicht. Nicht darüber. Vielleicht später."
"Schön, ich warte" Damit musste ich mich wohl vorerst zufrieden geben. "Macht es dir was aus, wenn ich kurz duschen gehe? Immerhin muss ich morgen Vampiren einen Besuch abstatten und da will ich frisch sein."
Embry schüttelte den Kopf und ich sprang vom Bett. Ich hatte eigentlich ein langes, intensives Schaumbad nötig. Aber ich wollte ihn auch nicht drei Stunden in meinem Zimmer hocken lassen.
Im Vorbeigehen schnappte ich mir eine Jogginghose und ein altes T-Shirt aus dem Schrank und verschwand im Bad.
Als das warme Wasser über mich lief, entspannte ich mich endlich. Beinahe wäre ich vor Erleichterung in der Dusche zusammengesackt, konnte mich aber gerade so noch auf den Beinen halten. Heute war wieder ein Tag gewesen, der einfach nicht zu Ende gehen wollte. Ich freute mich nur noch auf mein kuscheliges Bett und eine ordentliche Mütze Schlaf.
Ich trödelte mehr als geplant im Bad und verbrachte dort doch eine halbe Stunde -geplant waren nämlich nur zehn Minuten. Und als ich mein Zimmer betrat, war Embry nicht mehr zu sehen. Super, ich hab zu lange gebraucht. Fast schon enttäuscht trippelte ich mit einem Handtuch auf dem Kopf zum Bett, doch dann sah ich ihn auf meinem Sofa liegen. Er war zu lang dafür, also hingen seine Füße in der Luft.
Tja, war eben nur für Zwerge wie mich gedacht!, dachte ich und grinste in mich hinein.
Bei ihm angekommen bemerkte ich noch gerade rechtzeitig, dass er bereits schlummerte. Rechtzeitig deswegen, weil ich mich aufs Sofa schmeißen wollte, um ihn zu erschrecken. Das konnte ich mir jetzt aber abschminken. Ich mochte es ja selber nicht, wenn man mich weckte.
Also kramte ich eine Decke hervor, die ihn natürlich nur notdürftig bedeckte. Aber besser als gar nichts, dachte ich Schulter zuckend und betrachtete den schlafenden Werwolf. Wie zur Hölle konnte man nur so unschuldig aussehen? Wenn Embry schlief, wirkte er sogar um einige Jahre jünger. Jetzt würde ich ihn nicht mehr auf 19 sondern auf 16 Jahre schätzen, halt so alt wie er eigentlich ist. Seine Gesichtszüge waren um einiges weicher und seine verwuschelten, nussbraunen Haare ließen ihn alles andere als bedrohlich wirken. Eher wie ein scheues Reh, dass sich zum schlafen in eine kleine Höhle verkrochen hatte.
Leise murmelte er etwas vor sich hin, aber ich konnte absolut nicht verstehen, was er da sagte. Schade eigentlich. Im Schlaf verriet man oftmals, was man im wachen Zustand niemals sagen würde.
Ich hockte mich hin und fragte mich, ob er sich eigentlich schon rasieren musste. Keiner aus dem Rudel trug nämlich einen Bart und bei Embry war nicht mal bei genauerem Hinsehen auch nur der Anflug von Härchen zu sehen. Seltsam. Überhaupt waren die Hunde ungewöhnlich unbehaart. Die hatten ja nicht mal welche auf der Brust oder so.
Mussten die sich eigentlich rasieren? War das wieder so ein mutiertes Super-Gen? Und warum machte ich mir darüber überhaupt Gedanken?
Gerade als ich mich von ihm entfernen wollte, schlug Embry seine Augen auf. Ich war mir fast sicher, dass er so was mit Absicht tat. Das konnte einfach kein Zufall mehr sein!
Erschrocken fuhr ich hoch und versuchte unschuldig drein zu blicken.
"Tut mir leid. Ich wollte mich nur kurz hinlegen, da muss ich wohl eingeschlafen sein." Betreten sah er zu mir hoch und ich hoffte, dass er nicht bemerkt hatte, wie ich ihn heimlich beobachtet habe. Aber er erweckte nicht den Anschein danach. Nur meine etwas geröteten Wangen könnten mich verraten.
"Ist nicht schlimm. Schlaf ruhig weiter. Ich bin auch völlig fertig und will mich hinlegen. Du kannst gerne über Nacht wieder hier bleiben. Aber dann leg dich lieber ins Bett, das Sofa und die Decke sind viel zu klein für dich."
Unsicher nestelte er an der Decke rum. "Bist du dir sicher? Ich kann auch nach Hause gehen."
Ich zuckte mit den Schultern und ging rückwärts auf mein Bett zu. "Musst du nicht, wenn du nicht willst. Und solange du überhaupt mal schlafen gehst, ist es mir auch egal. Ich will doch nicht, dass du unausgeschlafen auf Patrouille gehst und dann unkonzentriert bist." Mit dem Handtuch in der Hand, welches ich mir anmutig wie Nilpferd vom Kopf gerissen hatte, drehte ich mich um, warf es über einen Stuhl und schüttelte meine Haare aus.
Ich war am Bett angekommen und ich hörte eindeutig Schritte hinter mir.
"Du machst dir ja doch Sorgen um mich", meinte Embry frech, doch meine Mine blieb ernst.
"Klar, jetzt weiß ich ja, wie gefährlich du lebst. Da macht man sich nun mal ein paar Sorgen" Sein Grinsen war wie weggewischt.
Er stand vor mir und legte zögerlich eine Hand auf meine Schulter. "Du brauchst keine Angst haben. Wir sind immer zu zweit. Mir wird schon nichts passieren"
Nickend wandte ich mich ab und krabbelte unter meine Decke. Embry legte sich auf die andere Seite.
Nach der Dusche ist mir schrecklich kalt geworden und ich sehnte mich nach der Wärme meines Bettes. Oh heiliges Bett, wie sehr ich dich doch liebe!
Ich fröstelte leicht. Embry musste es mitbekommen haben, denn er rutschte ein wenig näher. Gerade so, dass wir uns nicht berührten. Die Decke zog ich mir bis ans Kinn und kuschelte mich ein.
"Wenn-wenn dir kalt ist, d-dann kann ich ... näher kommen.", flüsterte er abgehackt. "Natürlich nur, wenn du willst", fügte er dann noch schnell hinzu.
Schlimmer als mein Malheur von vorhin konnte das hier auch nicht werden! Also rutschte ich zu ihm und schauderte leicht, als er seinen Arm um meine Schulter legte. Die plötzliche Wärme war zwar nichts Neues für mich, überraschte mich trotzdem jedes Mal.
Vorsichtig bettete ich meinen Kopf auf seiner Brust und ich spürte, wie nicht nur mein Herz schneller schlug. Was tat ich hier überhaupt? Alles in mir schrie mich an, mich sofort von ihm zu entfernen und meine Klamotten auf der Stelle zu verbrennen. Aber mein Körper reagierte nicht. Es war einfach zu kuschelig und scheiße war das gemütlich!
Embry zog mit seiner freien Hand die Decke noch ein wenig höher. "Hey, kleiner Eiszapfen. Hast du zu kalt geduscht?"
"Eigentlich nicht.", beteuerte ich nuschelnd und versuchte sein klopfendes Herz zu ignorieren. "Ich bin halt eine kleine Frostbeule"
Seine Brust vibrierte sacht, als er kicherte und er drückte mich sanft fester an sich.
Ich konnte nicht genau sagen, wie lange ich noch bei Bewusstsein war. Aber es konnte nicht allzu lange gewesen sein. Die Dunkelheit und die Wärme lullten mich ein und das schlagende Herz unter meinem Ohr beruhigte mich. Auch das stetige auf und ab seiner Brust beim Atmen schläferte mich immer weiter ein.
Die kleinen schreienden Stimmen in meinem Kopf hatten auch endlich die Fresse gehalten und schlummerten selig vor sich hin, während sich auch die letzten Gedanken zu Bett begaben. Morgen war ja auch noch ein Tag zum Denken.
Und mit dem letzten, überaus enttäuschenden Gedanken, dass ein weiterer Tag vergangen war und ich nicht eine Parabel berechnen musste, wie es mir mein Mathelehrer mir immer weis machen wollte, schlief ich schließlich ein.

Engelchen im Herzen, Teufelchen im Blut und den reinen Wahnsinn im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt