Draco's P.o.V.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, herrschte bereits reges Treiben. Ich gähnte und bequemte mich zu Blaise. ,,Was ist denn los?", murmelte ich. ,,Wir sollen alle in die große Halle kommen. Die Schulsprecher werden endlich gewählt.", rief er aufgeregt. Und sofort war ich wieder hellwach. Die Schulsprecher, dass war immer so eine Sache: wenn man gewählt wurde, hatte man das Ansehen aller, aber es gab auch immer die Leute, die einen dann bis zum Rest des Jahres hassten.
Und ich wollte zwar das Ansehen aller, das war schon sehr verlockend; aber gehasst werden wollte ich auch nicht. Ich konnte mich nur zu gut an die alten Zeiten erinnern. Damals hatte es mir nichts ausgemacht, dass Granger mich gehasst hatte, aber jetzt fühlte sich das nicht gut an.
,,Draco? Hallo, Draco, zieh dich an!" Blaise schnipste mir vor der Nase herum. ,,Jaja, ist ja gut.", knurrte ich gereizt und kehrte zurück in mein Zimmer. Eine Weile später schlug unsere Gruppe den Weg zur großen Halle ein. Auch in der Halle konnte man die Aufregung deutlich spüren. Unzählige Schüler hasteten zwischen den Tischen hin und her. Ich erinnerte mich an die Zeit, als wir noch Erstklässler waren. Damals waren wir sicherlich genauso gewesen. Während ich mit den anderen zum Slythern-Tisch ging, wanderte mein Blick über die Tische. Manche saßen da und unterhielten sich gelassen, andere schrieen herum, manche zitterten nervös. Das Geschrei schwoll an, bis es schließlich unerträglich laut wurde. Ich hielt mir genervt die Ohren zu. Plötzlich erhob sich Professor McGonagall. Sie schlug sanft an ihr Glas und der Lärm verstummte. ,,Ruhe! Ich bitte inständig um Ruhe, bis sich alle Schüler eingefunden haben.", rief sie und setzte sich wieder. Allmählich setzte wieder gedämpftes Gerede ein. Pansy und Blaise unterhielten sich, aber ich hatte keine Lust mitzureden, also beobachtete ich die Türen. Immer wieder wurden sie aufgedrückt und eine Gruppe von Schülern betraten die Halle. Ein schwarzhaariges Mädchen betrat die große Halle. Sie war hübsch, keine Frage, aber als Granger hinter ihr herein kam, war die Schwarzhaarige sofort vergessen. Granger eilte zum Gryffindor-Tisch und ließ sich neben ihre rothaarige Freundin fallen. Diese schloss sie daraufhin sofort in die Arme. Mädchen.
,,Nun gut." Die klare Stimme der Schulleiterin hallte durch die große Halle. Sofort wandten sich alle nach vorne. Die alte Frau stand aufrecht da, in der Hand den Zauberstab, den sie achtlos hin und her schwang. ,,Da sich nun alle Schüler in der großen Halle befinden, können wir endlich anfangen. Wir haben dieses Jahr ein wenig länger gebraucht, da wir uns im klaren sein mussten, wem wir trauen können." Ihr eisiger Blick blieb an mir hängen und durchbohrte mich förmlich. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Sie konnten mir trauen. Ganz sicher. Ich hatte mich geändert.
,,Jetzt haben wir aber eine Entscheidung gefällt. Beginnen wir mit den Vertrauensschülern. Es wird dieses Jahr nur einen für jedes Haus geben, dass wird reichen. Die Schulsprecher müssen ihren Pflichten nachkommen, zu diesen zählen zum Beispiel die Aufsicht der Erstklässler.
Diese Jahr aus Gryffindor: Ginny Weasley!" Unter lautem Gejubel stand Granger's Freundin auf und ging mit rotem Kopf nach vorne. Blaise gab ein schmachtendes Geräusch von sich. ,,Man, Blaise! Träum leise weiter.", schimpfte ich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. ,,Sorry. Aber gib's zu, sie sieht schon gut aus...", murmelte er. Ich musste nur noch mehr grinsen. Blaise hatte schon immer etwas an dem Weasley-Mädchen gefunden. McGonagall's Stimme erfüllte wieder die lichtdurchflutete Halle. ,,Und aus Ravenclaw: Padma Patil!" Das schwarzhaarige Mädchen von vorhin erhob sich. Auch sie schritt mit gerötetem Gesicht nach vorne. ,,Schön, dass Sie und Ihre Schwester wieder hier sind und dass wir Sie erneut zur Vertrauensschülerin wählen konnten.", trällerte die Schulleiterin und wandte sich wieder der Menge zu. ,,Aus Hufflepuff: Oliver Rivers!" Ein großer Junge schlug den weg nach vorne ein. Er sah ganz freundlich aus, aber wir würden niemals Freunde werden. Einerseits war Slytherin nicht für Symphatie und Freundschaft bekannt, andererseits hatten die meisten Angst, Respekt oder Hass für mich übrig.Erneut glitt mein Blick zu Granger. Sie saß gerade da, den Blick stur nach vorne gerichtet. Longbottom hockte hinter ihr, Potter und das Wiesel mit gesenkten Köpfen auf der anderen Seite. Longbottom plapperte ungerührt vor sich hin, bis sich Granger schließlich umdrehte und ihn gehörig anschnauzte. Ich musste unwillkürlich lächeln. So kannte ich sie. Ihr von der Sonne angestrahltes Gesicht war ernst, ihre Augen sprühten vor Temperament, ihr Körper war angriffslustig gebeugt. Sie war so unfassbar hübsch....'Aber immer noch ein Schlammblut!', schrie meine innere Stimme. 'Na und? Wen stört das?', rief die gute Seite verzweifelt. Es war ein schrecklicher Kampf in meinem Inneren. Immer wieder zuckte ich leicht zusammen. Schließlich drehte Pansy besorgt den Kopf. ,,Draco? Alles in Ordnung?", flüsterte sie. Und da siegte die böse Seite. Ein arrogantes Grinsen stahl sich auf meine Lippen, als ich nickte. Granger war ein Schlammblut und würde immer eins sein!
,,Und zuletzt; Aus Slytherin: Blaise Zabini!" Blaise's Gesichtsausdruck war unbezahlbar. Er hatte die Augen weit aufgerissen, sprang vom Tisch weg und stieß einen Freudenschrei aus, bevor der gesamte lange Tisch in lautes Jubeln ausbrach. Mein Kumpel klatschte alle, wirklich alle Hände ab, die ihm entgegen gestreckt wurden, während ich mir die Seele aus dem Leib brüllte. Ich freute mich wirklich für Blaise. Er hatte so lange auf dieses Amt hingefiebert. Noch dazu war Ginny Weasley auch Vertrauensschülerin, umso besser für ihn, dem Mädchen ein bisschen näher zu kommen. Obwohl ich ihn wohl verkloppen würde, sollte er wirklich etwas mit der Rothaarigen anfangen.
,,Kommen wir nun zu den Schulsprechern. Wir haben uns entschieden, da alle wegen den ...Umständen zerwühlt waren, dass wir uns auf ehmalige Vertraunspersonen verlassen. Diesen konnten wir bereits des öfteren vertrauen und das ist momentan am einfachsten. Dazu wollen wir manchen einfach nu eine zweite Chance, sich zu beweisen geben. Unser Schulprecher: Aus Slytherin, Draco Malfoy!" Wie in Trance erhob ich mich, schlenderte nach vorne. Sie vertrauten mir also wirklich. Oder sie wollten mir noch eine Chance gebren. Ich tippte auf letzteres. Erst jetzt kam das laute Jubeln bei mir an. Ich begann zu grinsen und schüttelte McGonagall schließlich süffisant grinsend die Hand. ,,Schön, dass wir Ihnen wieder trauen können.", raunte sie mir zu und ich konnte den Anflug eines Lächelns erkennen. ,,Und Ihre Patnerin, Mr. Malfoy" In diesem Moment traf mich die schreckliche Erkenntnis. Eine Schülerin, auf die sie sich verlassen können, die sozial und zuverlässig ist. Das konnte doch nur Granger sein. ,,Hermine Granger!", rief die Professorin in diesem Moment und das Mädchen mit den nussbraunen Haaren kam mit gesenktem Blick nach vorne. Es war also wirklich ihr voller Ernst. 'Haha', lachte die gute Stimme wieder. Im Inneren kochte ich beinahe vor Wut. ,,Nun, da wir zunächst einmal das gute Verhältnis zwischen allen Häusern wieder aufbauen wollen, werden Sie alle, also Schulsprecher und Vertrauensschüler, zusammen in einem Turm wohnen. Wir haben dazu den Schulsprecherturm umgebaut, sodass Sie alle Platz finden werden. Und nun wünche ich Ihnen allen einen guten Appetit."Ich hätte platzen können. Gerade war ich mir noch so sicher, nichts mehr von Granger wissen zu wollen, aber jetzt sollten wir zusammen in einem Turm leben. Im Ernst?! Gedankenversunken ließ ich den anderen den Vortritt, als ich Granger's braune Locken wahrnahm. Sofort betrachtete ich die Gryffindor. Ihr Umhang war verrutscht, ihre Augen geschwollen, ihr Gesicht gerötet. Sie hatte geweint. Wegen diesem Amt? Wegen mir? Auf einmal war die böse Seite in mir wie verschwunden. Vorsichtig griff ich nach ihrem Arm. ,,Hey, alles okay?", fragte ich sie leise, damit es niemand außer uns hören konnte. Zumal Blaise direkt hinter mir war. Granger wirbelte herum. ,,W...Was?", fragte sie verwundert. ,,Ob alles in Ordnung ist." Kurz dachte ich, ihre rehbraunen Augen würden Dankbarkeit spiegeln, aber dieser Ausdruck war mindestens genauso schnell wieder verdrängt und stattdessen versprühten sie Abscheu. ,,Geht dich nichts an.", fauchte sie und riss sich los. Erstaunt blieb ich stehen und beobachtete, wie sie mit schnellen Schritten zum Gryffindor-Tisch hetzte.
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Hallöchen;)
Ein neues Kapitel, so zum Wochenende...
Lasst eure Meinungen da :)
~JessySophia
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Dreams
FanfictionEin halbes Jahr ist seit der großen Schlacht vergangen. Alles scheint sich wieder an seinen gewohnten Platz zu rücken. Alles, außer Hermines Gefühle. Die spielen auf einmal mehr als verrückt. Und das alles nur, weil ein gewisser jemand zurück gekehr...