-19- Hexen und Alkohol

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Hermine's P.O.V

,,Ach 'Mine, das wird dir wunderbar stehen!", stieß meine beste Freundin Ginny aus. Ich drehte den Kopf. Sie strahlte mich an, wirkte aufgeregt und schon fast euphorisch. In ihren Armen hielt sie ein Kleid, eigentlich erkannte ich aber nur viele Lagen aus schwarzem Stoff. Begeistert kam sie auf mich zu, zog mich auf die Beine und begann, meinen Umhang abzuknöpfen. Ich ließ mich von ihrer Freude anstecken, denn ich wollte Ginny auf keinen Fall die Launer verderben. Sie hatte sich so gut gefangen, war in ihr altes Leben, ihr altes Ich zurück gekehrt. Ich wusste doch, wie sehr sie in Kleider, Feste und das ganze Drum- und Dran vernarrt war.

Als ich das Kleid ein paar Minuten später angezogen hatte, schlug sie sich schwärmerisch die Hände auf ihre Brust. ,,Du siehst bezaubernd aus, Hermine.", seufzte sie. Ich grinste die Rothaarige dankbar an. Sie hatte sich um alles gekümmert, für das ich kein Händchen hatte. Zuvorkommend hatte Ginny meine Haare zu einer eleganten Hochsteckfrisur geflochten, mir mein Gesicht geschminkt und dabei genau meinen Geschmack getroffen. Ich selbst konnte das nicht. Deswegen war ich umso erfreuter, dass Ginny zurückgekommen war.

Das Kleid, dass meine Freundin für mich ausgesucht hatte, war ebenfalls genau mein Geschmack. Es war schwarz, um meinen Brustkorb herum eng und zeigte nicht zu viel, trotzdem war es nicht prüde. Die Ärmel waren mit einem Netz-Stoff und Spitze ausgenäht, am Rücken war es wie ein Korsett zusammengehalten. Und der weite Rock war ausgestellt, mit einem Samtschleier überzogen. Es sah wunderschön aus.
Mit einem überglücklichen Lächeln im Gesicht drehte ich mich zu Ginny um. Sie strahlte ebenfalls und ich umarmte sie fest. ,,Danke, wirklich Ginny.", flüsterte ich. ,,Na gerne doch. Viel Spaß mit Malfoy.", lachte sie und meinte es ernst.

Ich hatte ihr nur grob von Draco und dem... Ereignis im Schulflur erzählt. Sie fand es süß, gleichzeitig aber auch irritierend. ,,Warum macht er sowas? Ich dachte, er kann dich nicht ausstehen?", hatte sie gefragt, aber ich konnte auch nur verwirrt den Kopf schütteln. Ich hatte auch gedacht, er könnte mich nicht ausstehen, aber warum hatte er mich dann geküsst? Oder war das nur ein Spaß gewesen? Ein alberner Scherz, weil er genau wusste, wie sehr mich das verwirrte? Ich hatte keine Ahnung, wie ich seine Veränderung deuten sollte, aber in einem war ich mir sicher: Ich würde nicht auf seinen Spaß eingehen. Er sollte merken, dass ich nicht so leicht reinzulegen war und dass ich ganz sicher nicht auf sein Getue reinfallen würde.

,,Jaja, danke vielmals.", brummte ich daher nur. Sie lachte wieder. ,,Und mit wem gehst du hin?", fragte ich dann, um das Thema zu wechseln. Ich wusste nicht genau, ob das eine gute Frage war, aber jetzt war es eh zu spät. Vorsichtig half ich meiner Freundin in ihr Kleid zu schlüpfen.

Ginny hatte irgendwoher ein wunderschönes dunkelblaues Kleid hergezaubert. Eigentlich war es recht schlicht gehalten, oben herum eng anliegend, mit einem runden Ausschnitt. Feine Spitzenrüschen verzierten ihre Ärmel und den Ausschnitt, und der Rock fiel in Stufen weit um sie herum. Aber wenn Ginny sich drehte, begann das Kleid zu glitzern und zu schimmern, denn in die natürlichen Falten waren ganz kleine schimmernde Steinchen eingenäht.
Wir beide hatten uns bewusst gegen irgendwelche kindischen Kostüme entschieden. Schließlich waren wir beide mittlerweile erwachsen, beziehungsweise alt genug, um den Quatsch zu lassen. Die Kleinen würden schon genug Spaß in die Veranstaltung bringen.

Ginny sah bezaubernd aus und ich war mir sicher, wenn Harry sie so sehen würde, wäre er für den Moment der glücklichste Mann der Welt. Aber er war ja nicht hier, deswegen war ich ein wenig besorgt. Ginny wirkte nicht, als würde sie traurig sein, aber wer wusste wie es in ihrem Innern aussah. ,,Naja...", murmelte sie. Ich fürchtete erschrocken, sie würde wieder weinen. Aber stattdessen begann sie zu lächeln und streckte selbstbewusst ihr Kinn in die Höhe. ,,Ich gehe alleine. Ich denke, dass ist die beste Lösung."
Ich war sehr erstaunt. Das hatte ich nicht erwartet, aber Ginny's Entscheidung gefiel mir.
,,Wow... Das ist gut. Das ist mutig, Ginny. Großartig!", rief ich aus und umarmte sie noch einmal.
,,Jetzt lass uns gehen. Dein Schulsprecher wartet bestimmt schon.", grinste meine beste Freundin.

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