SIEBENUNDZWANZIG: Das Versuchskaninchen

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Cassias P.O.V:

Natürlich habe ich kein Nachsitzen bei der Katzenfrau, ich habe diesen Termin bei Dumbledore, und das Bedürfnis durch die Nase zu atmen. Also mache ich mich auf dem Weg zu Dumbledores Büro. Fred hat mir den Weg beschrieben.

Hunger habe ich keinen. Außerdem denke ich, dass es wohl kaum von Vorteil ist, mit vollgefressenem Magen zu einer Art Untersuchung zu gehen, von der du keinen Plan hast aus was sie besteht, du aber weißt, dass sie von einem zauberndem Psychopaten durchgeführt wird!

Man sollte meinen, unter diesen Umständen, sollte man vor Angst krepieren, aber so ist es nicht. Ich kann aus vollstem Herzen sagen, ich habe keine Angst vor ihm. Ich weiß dass ich nicht Zaubern kann, aber ich weiß, dass ich ihm überlegen bin. Warum auch immer. Ich weiß, das klingt lächerlich, wo ich doch schon all die Sachen mit ,,größter Zauberer seiner Zeit", und das ist wohl eine sehr lange Zeit, gehört habe, aber ich weiß es trotzdem. Es klingt dumm, aber ich habe da ein Gefühl, das mir irgendwie Mut macht, und ich bin mir sicher, dass ich mir das nicht einbilde.

So sage ich dem Wasserspeier das Passwort, ohne vor Angst zu zittern, und gehe die Treppen nach oben, um zu klopfen. Mal sehen was passiert. Ich klopfe, und betrete den Raum, nachdem ich hereingebeten wurde.

,,Miss Springs, schön dass sie gekommen sind!", werde ich von dem uraltem Mann mit der Halbmondbrille begrüßt.

,,Ja Hallo.", fällt meine Begrüßung eher karg aus. Muss man zu einem Mann freundlich sein, der bald versuche mit einem machen wird? Nein. Ich glaube nicht.

Er lässt sich nicht aus dem Konzept bringen, und  weißt mich an mich zu setzte.

,,Wir sind heute hier, weil wir herausfinden wollen, warum du gegen manche Zauber resistent bist. ", sagt er ruhig, und ich unterlasse es, ihn darauf hinzuweißen, dass es mich einen Dreck interessiert , und er deswegen aufhören soll für mich mitzusprechen. Also bestätige seine Aussage nur mit einem nicken, und er redet weiter: ,,Ich werde heute nur ein paar Zauber an dir versuchen. Du musst keine Angst haben, ich werde jetzt noch keine Gefährliche Magie ausüben."

Oh Dankeschön wie lieb von ihnen, dass sie mich nicht direkt in eine Kröte verwandeln wollen, oder was auch immer gefährliche Magie ist. Es ist mir natürlich viel lieber, wenn sie das alles langsam und qualvoll in die Länge ziehen, anstatt es mit einmal zu erledigen!

Eigentlich hatte ich wieder vor, ihn einfach reden zu lassen, da ich mir nicht sicher bin, wie stark ich meine Gedanken in meinem Kopf behalten kann, sobald ich den Mund aufmache, doch der Gartenzwerg mit Spitzhut scheint anscheinend auf irgendeine Art der Zustimmung zu warten, den er starrt mich weiter an und lächelt dabei, so sehr, dass man meinen könnte, Madam Pomfrey hat ihm und Cedric die selben Pillen verschrieben.

Nun gut, dann nicke ich eben, wenn er meint, und ehe ich es mich versehe, ist er aufgestanden, und bittet mich das gleiche zu tun. Immer noch stumm wie ein Fisch stehe ich auf, und er erklärt mir, er werde jetzt eine Schwebeauber an mir probieren. Weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll, nicke ich wieder einfach nur, und warte, das irgendwas passiert.

Aber es passiert nichts. Nicht einmal nach dem er mir irgendein sehr wichtig klingendes Wort mit mystischer Stimme, begleitet interessanten Bewegungen mit seinem Zauberstab, und hoch konzentriertem Gesichtsausdruck uns Gesicht brüllt.

Alles was passiert ist ein kurzes ziepen in meinem Kopf. 

Vielleicht bin ich ja einfach zu schwer für einen Schwebezauber!

Doch seine frustrierte Miene sagt mir, dass das nicht das Problem sein sollte, und Himmel bin ich froh darüber, denn das Essen hier ist einfach unfassbar gut, und ich hätte echt keine Lust darauf zu verzichten.

,,Nun, das habe ich mir fast gedacht.Hast du irgendetwas Gefühlt, nachdem ich den Zauber Gesprochen habe?", will er wissen, und tut so als wäre als hätte er mir meiner Reaktion gerechnet.

,,Nein, nur ein kurzes ziehen im Schläfenbereich, aber das liegt vermutlich daran, dass hier etwa seit der Entdeckung Amerikas nicht mehr gelüftet worden sein dürfte.", erkläre ich ihm desinteressiert.

Er nickt interessiert, als ob er vorher noch nicht gemerkt hätte, das hier schlechte Luft ist, und notiert sich etwas mit einer Feder und violetter Tinte auf ein Blatt Pergament.

Ich finde es übrigens faszinierend, das die Zauberschaft im Stande ist ein Heilmittel gegen Krebs zu finden, aber nicht in der Lage ist, einen verdammten Collegeblock zu erfinden!

Die nächsten zwei Stunden, verbring Dumbledore weiterhin damit, mir irgendwelche Zauberformeln an den Kopf zu werfen, und  mich danach zu fragen wie ich mich fühle.

Ich glaube, langsam sollte aber jemand ihn fragen wie er sich fühlt, da ich mir vorstellen kann, dass es seinem Selbstwertgefühl nicht gerade gut tut, wenn er schon seit über zwei stunden alle möglichen Zauber an einem einfachen Muggel ausprobiert, und es einfach nicht fertig bringt, dass auch nur irgendwas mit ihm passiert, abgesehen davon, das er zunehmend genervter und aggressiver wird. Falls irgendein Zauber das bewirken sollte, gratuliere, er hat meisterhaft funktioniert!

,,Also gut, ich denke es ist genug für heute, ich lasse es dich wissen, wann unser nächstes treffen ist.", sagt der Schulleiter nach einer Gefühlten Ewigkeit, und lässt mich endlich aus seinem stickigen Büro.

Erst auf dem Weg zum Schlafsaal, merke ich, wie müde mich das eigentlich gemacht hat, und wenn ich es zugeben müsste, würde ich mir auch eingestehen, dass der kurze Stich hinter meiner Stirn mit jedem Zauber immer etwas stärker wurde. Aber das muss wohl wirklich an der schlechten Luft, und meiner zunehmenden Aggression gegenüber Dumbledores Runzelfresse liegen.

Erschöpft erreiche ich den Gemeinschaftsraum, und passiere die Fette Dame, allerdings nicht ohne dem starken Drang standzuhalten, ihr zu zeigen mit welcher Genauigkeit ich meinen Mittelfinger lackiert habe, nachdem sie mich belehrte wie man Abessinische Schrumpelfeige richtig ausspricht. Wer denkt sich so etwas überhaupt als Passwort aus? Das machen die doch nur um Neville zu ärgern!

Jedenfalls bin ich unendlich froh, endlich den Schlafsaal zu erreichen und male mir bereits aus wie ich gleich in mein hübsches, flauschiges, Himmelbett hüpfe und eine kleine Sinnlose Unterhaltung mit meinen Freunden führe, ehe ich von süßen kleinen Blumentöpfen träume, mit denen ich Dumbledore bewerfe. Zu schade, dass sich mein Plan nicht erfüllen lassen will.


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