DREIUNDDREIßIG: Die Ehrliche

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FRED:

,,Haben Sie denn vollkommen den verstand verloren?! Was denken Sie sich dabei, aus dem heiteren Himmel einen Schüler anzugreifen! Das hätte ich nicht von Ihnen erwartet! Sie sollten sich schämen! Sie kommen für die nächsten zwei Monate jeden Samstag um halb acht zu mir Nachsitzen! Außerdem gibt das hundert Punkte Aubzug für Gryffindor und Ihre Eltern werde ich auch verständigen! Dieses benehmen lasse ich in meinem Haus nicht durchgehen! Ich hoffe Sie lassen sich das eine Lehre sein!"

Ich sitze im Krankenflügel auf einer Liege und lasse McGonagalls Predigt über mich ergehen. Es ist mir egal, dass mich ganz Gryffindor hassen wird, und dass ich meine Samstagabende jetzt mit dieser Hexe verbringen darf. Das einzige was mich interessiert ist, dass ich Cedric wenigstens in diesem Moment Schmerzen zufügen konnte. Endlich. Das war das alles Wert, auch wenn die Gebrochene Lase und die aufgeplazte Lippe, so wie mein blaues Auge schnell mit einem einfachen Zauber beseitigt waren, für den Moment tat es gut.

Außerdem habe ich dadurch vielleicht endlich einmal Punkte bei Cas. Ich meine, der Arsch hat sie betrogen! Sobald Professor McGonagall endlich gegangen war, erzähle ich Lee und Fred die ganze Geschiche, da die auch immernoch denken, mich hätte ein böser Geist befallen oderso. Ihre Reaktion ist ähnlich wie meine, nur mit etwas weniger Schlägen und Blut.

Die beiden gehen schon einmal vor um Cas alles zu erzählen, während Madame Pomfrey mir meine blutigen Fingerknöchel noch mit irgendeiner stinkenden Wundersalbe einschmiert, ohne es sich nehmen zu lassen, mir noch einen Vortrag über Nächstenliebe herunterzubeten.

Nach geschlagenen dreißig Minuten des Geschimpfes, bin ich nun endlich auf dem Weg zum Schlafsahl. Ich weiß nich, welche Reaktion ich mir von Cassia erwarte, immerhin hat sie gerade erfahren, dass ihr Freund sie betrogen hat, aber irgndwo hoffe ich zumindest ein Bisschen, dass ich durch meine Aktion zumindest eine kleine Heldenrolle einnehmen kann.

Ich male mir schon aus, wie ich in den Schlafsaal komme, und sie mir dankbar in die Arme fällt. Wie ich sie dann tröste und sie mir tief in die Augen schaut und sagt :,, Danke Fred! Danke dass du das für mich getan hast! Danke, dass du mir endlich die Augen geöffnet hast, und mir gezeigt hast, was für ein Arsch Cedric ist! Ich liebe dich Fred!" und ich dann sage: ,,Du musst dich dafür bedanken, ich bin doch da um dich zu beschützen! Ich liebe dich auch!" Und dann küssen wir uns leidenschaftlch, und werden das neue Traumpaar der Schule!

Immernoch in meiner glücklichen Welt versunken, öffne ich lächeld die Tür und tatsächlich kommt mir Cassia sofort entgegen gelaufen, allerdings sieht sie nicht ganz so dankbar und erleichtert aus wie ich mir das vorgestellt hatte.

,,Fred bitte sag mir, dass du nicht wirklich Cedric verprügelt hast!", ruft sie mir entgegen, kaum dass ich den Raum betreten habe. Dahinter stehen unsere eideutig übervorderten Zimmergenossen.

,,Der Typ hat dich betrogen und ausgenutzt! Er hat es verdient!" Ich fasse es nicht, dass ich mich jetzt tatsächlich dafür rechtfertigen muss! Wie kann sie ihn noch verteidigen?

Cassia vergräbt verzweifelt oder gestresst ihr Gesicht in den Händen, und läuft nervös auf und ab. ,,Nein. Nein, nein, nein. Er hat das nicht verdient. Ich hätte es verdient! Nicht er ich!", redet sie  vor sich her, während sie sich immerwieder über ihr Gesicht fährt.

,,Was redest du da! Dich trifft gar keine Schuld! Du kannst gar nichts dafür!", rede ich auf sie ein, und versuche sie in den Arm zu nehmen, aber das lässt sie nicht zu.

,,Hör auf über Dinge zu reden, über die du nichts weißt! ich habe Scheiße gebaut, okay? Nicht er!", schreit sie mich jetzt an, und anstatt mich zu unterstützen, halten Lee und George es jetzt für das Beste sich stumm und heimlich aus dem Staub zu machen. Toll.

,,Wieso sollte es deine Schuld sein?", frage ich vorsichig.

Sie bleibt stehen,und schaut mich an. Sie sieht müde aus. ,,Du musst mir versprechen, dass du nicht wütend bist.", sagt sie leise.

Wenn man so ein ernstes Gespräch anfängt, weiß ich aus Erfahrung, dass es nichts Gutes für mich bedeuten kann, aber da sie so fertig aussieht, und ich mir nich vorstellen kann, dass ich ihr jemals wirklich böse sein kann, egal was sie getan hätte, verspreche ich es ihr.

Sie amet einmal tief durch, und erzählt dann, ohne mir in die Augen zu schauen: ,,Ich liebe Cedric nicht. Ich habe ihn nie geliebt. Wir hatten ein Date und es war schrecklich, aber er war an mir interressiert. Nie im Leben wäre ich mit so einem Schnösel zusammen gekommen! Nie im Leben! Aber dann habe ich mitbekommen, dass du in mich verliebt bist, und ich dachte, wenn ich so tue, als wäre ich mit ihm glücklich änderst du deine Meinung vielleicht! Ich glaube nicht, dass sowas wie Liebe existiert, und desswegen habe ich auch nicht nachdedacht, als Cedric mit mir schlafen wollte. Im Gegenteil ich habe ja gemerkt, dass du immernoch mehr Gefühle für mich hast, als nur Freundschaftlich, und ich dachte, wenn ich ich mit ihm schlafe bist du vielleicht endlich überzeugt, dass du mit mir abschließen musst. Aber im Nachhinein berreue ich es dann doch irgendwie. Ich war noch nicht berreit dafür. Aber ich wollte doch nur unsere Freundschaft retten! Ja Cedric hat mich vielleicht betrogen, aber dass ist mir egal, denn er bedeutet mir nichts, und ich habe ihn nur benutzt."

Autsch.

Ich verstehe jetzt wieso es ,,Herzbrechen" heißt. Ich spüre gerade tatsächlich körperliche Schmerzen, so weh tun mir ihre Worte. Ich bezweifle, dass ich jemals schon so sehr verletzt wurde. Körperlich und geistig.

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