SECHSUNDZWANZIG: Der Duftende

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Cassias P.o.V

,,Was machst du hier.", fragt mich Cedric kühl, ohne den Blick von meinem Brüsten wandern zu lassen. offensichtlich ist er wirklich so verletzt, dass er es nicht mal über sich bringt mir in die Augen zu schauen. Ich meine in Ägyptin ist es ein zweichen des Respekts, einer Frau nicht in die Augen zu sehen, ich bin mir sicher. Er macht das aus Respekt.

,,Ich wollte mich für vor hin entschuldigen.", sage ich mit ekelhaft reumütigen Stimme. Als ob ich mich dafür entschuldigen wollte! Wofür eigentlich? Dafür, dass er scheiße ist?

,,Du willst was?", fragt er immer ungläubig. Kein wunder, ich glaube es ja selbst nicht

Ich beschließe jetzt einfach mal einen auf Hollywood zu machen, und probiere eine kitschige Sezene nachzuspielen, wie sie nie im Leben echt passiert, mit ganz viel Drama um den Mitleidsfaktor des Puplikums anzuregen.

Tränendrüsenmodus: aktiviert!

Sofort kommen die Tränen aus meinen Augen geschossen. Auf Befehl weinen können macht mein Leben um so vieles einfacher!

,,Ich wollte nicht so sein. Wirklich nicht. Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich habe so Angst! Mein Vertrauen wurde so oft ausgenutzt, und ich habe einfach Angst dass das wieder passiert! Und Außerdem...", ...einmal kurz theatralische schluchzen... ,,Außerdem mach ich mir die ganze Zeit Sorgen um meine Famielie. Meine Schwester ist schwer krankt, und die Ärzte wissen nicht was sie hat. Ich hab so schreckliche Angst um sie! Mein Vater ist in Australien geblieben, und meine Mutter muss sich um alles alleine kümmern. Ich versuche doch stark zu sein. Aber ich schaff das nicht mehr!", heule ich ihn an.

Alter Falter, ist das eine Lügengeschichte. Abgesehen davon dass meine Mutter tot ist, und mein Vater so wie so nicht in Australien lebt, könnte ich mir nichts besseres vorstellen, als dass meine, wohl angemerkt, STIEFschwester plötzlich an einer unbekannten Krankheit verreckt.

Cedric hat aufgehört, meinen Ausschnitt zu erkundigen, und umarmt mich. Es kostet mich sehr vel Überwindung, nicht meinem natürlichen Instinkt zu folgen, und ihm in seine Eier zu treten, abgesehen davon, hat er sich wohl in der Zwischenzeit wohl ein Bad im Parfum seiner Großmutter genommen, denn so riecht er, aber ich bin eine gute Schauspielerin. Ich stelle mir einfach vor es wäre Fred.

...Warte nein. Wegen dem mach ich ja die ganze Scheiße überheupt! Sagen wir George. Obwohl, Lee ist besser, der sieht nicht so aus wie Fred. Ja, Lee ist gut, ich umarme Lee.

,,Warum hast du denn nichts gesagt?", fragt er mich mit schrecklich einfühlsamer Stimme.

Ach ich weiß nicht, vielleicht weil ich sebst nichts davon wusste...

,,Ich wollte Stark sein. Ich muss stark sein, ich darf meiner Mutter keine Probleme machen, sie hat genug davon, und mit Fred, George und Lee kann ich auch nicht darüber reden, ich habe Angst dass sie mich auslachen, du weißt ja wie sie sind", schluchze ich vor mich hin, während ich weiterhin meinen Würgreitz unterdrücke.  Hat er eine Insekten Phobie, dass er sich mit diesen Pestiziden Zeug duscht? Wäre ich eine Fliege, würde ich auf jeden Fall fünf Kilometer Abstand halten, um nicht Gefahr zu laufen an seiner Duftwolke zu ersticken! Als Mensch eigentlich auch, aber da muss ich jetzt wohl durch.

,,Ich bin für dich da Cassia.", flüstert er in mein Ohr, und ich hoffe, dass ich mir dass nur einbilde, und ich jetzt nicht tatsächlich seine Spuckekörnchen auf meinem Ohrläppchen spüre.

So schnell wie es geht ohne auffällig zu wirken, löse ich mich wieder aus der Umarmung, allerdings, ist es nicht so leicht, dabei viel Abstand zu Gewinnen, schließlich muss ich ihn ja überzeugen, dass er mein Freund wird. Nur kurz, bis sich Fred wieder umverliebt hat. So etwas geht im Grunde sowieso schnell, wenn man nicht gerade nach dem Drehbuch eines amerikanischen Highschool-Film lebt.

Er schaut mir in die Augen.

Scheiße, dass heißt er will mich küssen.

Und schon liegt seine Hand auf meiner Wange.

Wow hat er wiche Hände! Ob er Handcrem benutzt? Mit Sicherheit, es ist unmöglich sonst so weiche Hände zu haben. Ich muss ihn mal nach der Marke fragen.

Ich werde aus meinen ersten Handcremgedanken gerissen, da mich plötzlich seine mindestens genauso weichen Lippen küssen, und ganz ehrlich, er ist der größte Langweiler überhaupt, aber küssen kann er, und wie er küssen kann!

Es fällt mir leichter als gedacht den Kuss zu erwidern, durch die Nase atmen, trau ich mich aber doch nicht. So gut küsst er nun auch wieder nicht, dass er mich diese Geruchsexplosion vergessen lassen könnte. So muss ich mich schließlich doch wieder lösen, um nicht an Luftmangel zu sterben.

Er lächelt mich an, und es fällt mir leichter, nach diesem Kuss zurück zu lächeln.

Aber er ist ein arroganter Arsch, daran ändert sich nichts!

Als mir das angelächle dann doch etwas zu blöd wird, schaue ich auf mein Handgelenk, um festzustellen, dass ich gar eine Uhr habe, doch ich baue auf Cedrics momentanen geistlich labialen Zustand.

,,Ich muss jetzt leider los, ich muss Nachsitzen bei der McGonagal. Sehen wir uns morgen wieder?", frage ich und versuche dabei möglichst süß und unschuldig auszusehen, wie es mir tausende Hollywoodschauspielerinnen durch kitschige Filmen gelehrt haben.

,,Natürlich.", sagt er glücklich, und grinst wie ein Honigkuchenpferd.

Erneut halte ich die Luft an, und nähere mich ihm wieder um ihn einen kurzen Abschiedskuss zu geben, woraufhin seine Mundwinkel noch höher schießen, was ich zuvor nicht für möglich gehalten hätte, ehe ich mich umdrehe, und schnell davon eile, da meine Lungen langsam nach Sauerstoff schreien.

Ich werde ihm unbedingt ein anderes Parfum schenken müssen wenn ich seine Freundin bin.


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Endlich ein neues Kapitel!

Tutu mir leid, dass es etwas länger gedauert hat, aber mich regt Cassia selbst in diesem Kapitel so auf, dass es mir nicht so leicht viel es zu schreiben. Warum macht sie so eine Scheiße! Ich verstehe es selbst nicht!

Liebe Grüße Emilia <3




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