Unmagisch

SECHSUNDDREIßIG: Der Bruder

FRED:

Ich weiß nicht wie spät es ist, aber es ist schon so dunkel, dass ich ohnen dem Teich vermutlich nichteinmal meine Hände vor Augen sehen könnte. Der Himmel ist bewölkt. Kein einziger Stern ist am Himmel zu sehen. Ich beschließe, dass ich genug Auszeit hatte, also wische ich mir die Tränen weg und greife nach meinem Besen.

Beim Flug zurück denke ich nicht. Ich schaue stur gerade aus, und danke in Gedanken den paar Schülern die immernoch nicht schlafen, oder einfach nur vergessen haben die Lichter zu löschen, da ich sonst bezweifle, dass ich das Schloss in der Dunkelheit gefunden hätte.

Ich bringe den Besen zurück und gehe mit hilfe einiger Geheimgänge unbemerkt zum Gryffindoreturm zurück. Vor dem Portraitloch muss ich mich noch auf eine aufgebrachte fette Dame einlassen, die sich schier weigert das Passwort zu aktzeptieren, da ich sie so "unsanft" geweckt hätte.

Irgendwie schaffe ich es dann aber doch rein, doch anstatt dass ich mich unbemerkt in den Schlafsaal schleichen kann, kommt mir mein Bruder entgegen.

,,George?! Wie siehst du denn aus?!",empfängt er mich verwundert. Toll sieht man mir jetzt auch noch an dass ich geheult habe?

,,Ich bin Fred.", entgegne ich nur müde und möchte damit an ihm vorbei gehen, doch das lässt Ron nicht zu. Er hält mich am Arm fest und schaut mir in die Augen.

,,Alter! Du hast ja geheult!", meint er als wäre es die Sensation des Jahres.

,,Nein habe ich nicht!", sage ich genervt und versuche nicht in die Richtung von ihm und seinen Freunden zu schauen, damit man meine verquollenen Augen nicht so sieht.

,,Und wie du das hast!", ruft Ron mit seiner üblichen taktvollen Art.

,, Sei leise, du hast keine Ahnung.", murmle ich ohne ihn anzuschaun.

,,Es geht um Cassy oder?", fragt plötzlich eine andere Stimme, die ich als die meiner Schwester enttarne. Was macht die denn jetzt auch noch hier?

,,Warum seid ihr eigendlich noch wach? Müsst ihr nicht irgendwie schlafen oderso? Morgen ist Schule!", meine ich jetzt etwas aufgebrachter. Irgendwie ist es mir unangenehm, dass meine jüngeren Geschwister mich so sehen.

Harry Hermine und Neville, die jetzt auch alle wissen, dass ich Probleme habe machen sich sofort aus dem Staub, und auch Ron geht nachdem er mir einen Ich-habe-dich-heulen-sehen-Blick zugeworfen hat nach.

,,Komm Ginny geh schlafen.", sage ich nochmal müde und lächle leicht, um den Eindruck zu vermitteln dass es mir gar nicht so scheiße geht.

Sie nickt kurz, geht aber dann nicht in die Richtung der Mädchenschlafsäle, sondern auf mich zu. Ohne dass ich damit Rechne umarmt sie mich. Ich erwidere die Umarmung, und mir fällt auf, dass ich eigendlich relativ wenig mit ihr zu tun habe, dafür dass sie meine Schwester ist.

Wann habe ich sie üerhaubt das letze mal umarmt? Ich glaube nichteinmal als  sie letztes Jahr von Tom Riddle bessesen war. Sofort drücke ich sie etwas Näher an mich um all das nachzuhohlen. Außerdem muss ich zugeben, dass es gerade echt gut tut von jemanden umarmt zu werden.

Ich sollte wieder mehr mit ihr unternehmen. Ich vernachlässige in letzter Zeit total! Was bin ich nur für ein großer Bruder? Sollte ich nicht ein Vorbild sein? Oder zumindest für sie da wenn sie Probleme hat? Nicht umgkehrt! Wir leben in einem Schloss im Selben Haus, und ich kann nichteinmal sagen wie ihre beste Freundin heißt!

,,Ich hab dich Lieb Fred. Und es ist nicht schlimm, dass du wegen ihr weinst, das zeigt doch nur dass du ein Mensch bist! Aber lass dich ja nicht von ihr verarschen, niemand legt sich mit einem Chaoszwilling an! Oder?", fragt sie und schaut dabei zu mir auf.

Wie kann es sein dass sie erst zwölf ist?

,,Ich hab dich auch lieb Ginny.", antworte ich nur, und lächle.

Tatsächlich geht es mir jetzt besser. Ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Stirn und löse mich dann aus der Umarmung.

,,Danke.", sage ich leise.

,,Schon okay, Gute Nacht Freddylein!", grinst sie weil ich weiß dass ich es hasse wenn sie mich so nennt und geht zu ihrem Schlafsaal.

,,Dir auch Ginevra!", ruf ich ihr nach und lache leicht, bevor ich mich, sogar mit einem Lächeln, zurück zu meinem begebe.