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Tachchen. Bissel her, dass ich dieses Kapitel geschrieben habe, kommt mir plötzlich mega unkreativ vor. But who cares, kann das jetzt eh nicht mehr ändern, weil sonst alles durcheinander kommt. Bin voll happy und da oben ist ein Bild von nem Typen, den ich hot af finde, was zwar nichts mit der Story zu tun hat, aber ich weiß doch, dass ihr alle notgeil seid.
Übrigens heute bisschen früher, aber wen juckt's.

Alex

Jo sieht ihrer Mutter überhaupt nicht ähnlich. Ihre Mutter ist für ihr Alter ziemlich attraktiv, was nicht heißt, dass ich sie anziehend finde. Das würde ich sogar etwas eklig finden. Im Gegensatz dazu ist Jo, nun ja, eben Jo. Wie soll man sie sonst beschreiben? Sie ist das Mädchen, welches von keinem einzigen Jungen beachtet wird und vermutlich innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht auf ihre Entkorkung zu warten braucht. Noch dazu ist ihr Charakter richtig kratzbürstig. Ich möchte so wenig Zeit wie möglich mit ihr verbringen müssen, das heißt also, dass ich mich demnach in Mathe stark anstrengen muss. Dabei könnte mir genauso gut Jessica Nachhilfe geben. Wir könnten unsere Münder addieren, unsere Kleidung subtrahieren und uns beide mul-tiplizieren. Das klingt doch wesentlich verlockender, als Gleichungen zu lösen.

Nachdem mich Jo förmlich aus ihrem Haus geschoben hat, treffe ich mich mit meinen Freunden, auch wenn mich die vielen Zahlen erstaunlich erschöpft haben. Sie hat echt keine Geduld mit mir. Ich bezweifle, dass sie mir sonderlich viel beibringen wird. Nicht, ohne dass wir beide Burn Out bekommen.

In einer alten Halle außerhalb der Stadt hat sich ein großer Teil meines Freundeskreises versammelt, hört lautstark Musik und feiert. Ich parke mein Auto und steige aus. Als ich auf Jan zugehe, schlägt er mir ein und drückt mir gleich ein Bier in die Hand. Ich sollte es heute aber nicht übertreiben, schließlich muss ich ja noch fahren und morgen ist wieder Schule. Ja, auch ich besitze noch sowas wie Moral, auch wenn das manchmal schwer zu glauben ist. Ich öffne die Flasche, stoße mit Jan an und trinke einen kräftigen Schluck. Auch bietet man mir eine Zigarette an, die ich dankbar annehme. Das tut gut und entspannt mich jetzt. Der Rauch erfüllt meine Lunge, wird von mir wieder ausgestoßen und fliegt in den Nachthimmel. Ich beobachte staunend die Rauchwolken, die dabei entstehen. Irgendwas an ihnen fasziniert mich. Die Zigarette wird immer kürzer, glühende Asche landet auf dem Boden und erlischt schnell wieder. Zurück bleibt nur ein kleines Gefühl von Freiheit, welches ich in vollen Zügen genieße.

Von hinten schlingen sich zwei Arme um meinen Körper und ein Kopf landet auf meiner Schulter.

"Hallo, Baby!", raunt mir Jessica leicht angetrunken zu. Ihre Hände fahren meine Brust entlang, immer weiter herunter, bis sie schließlich an meiner Jeans stoppen.

"Ich bin total scharf auf dich.", redet sie wieder, gefolgt von Schluckauf. Als ich meinen Kopf zu ihr drehe, weht mir ihre Alkoholfahne entgegen. Da kann ich heute auch auf Sex mit ihr verzichten. Ein anderes Lied beginnt nun, Jessica lässt mich los und fängt aus heiterem Himmel an, sexy zu tanzen, sofern es ihr Zustand zulässt. Ein wenig ungeschickt sieht sie dabei aus, dennoch ist es durchaus erregend. So sehr ich die Show auch genieße, vor allem als sie mich antanzt, es ist schon spät und morgen fängt der Tag wieder zeitig an.

"Wir sehen uns morgen.", verabschiede ich mich bei ihr, bevor ich den anderen auch nochmal zuwinke.

"Warte!", ruft sie und stolpert ein paar Schritte auf mich zu. Sie ist wohl doch etwas mehr als nur ein bisschen angetrunken.

"Tut mir leid, aber ich kann dich nicht mitnehmen.", sage ich und steige einfach in mein Auto, während sie einen wütenden Blick aufsetzt.

"Arsch!", schreit sie, doch ich fahre los. Nur ungern möchte ich mir von ihr mein Auto vollkotzen lassen. Dazu ist es mir zu schade und Jess wohnt in einer ganz anderen Richtung als ich.

Am nächsten Morgen werde ich wieder einmal Zeuge davon, dass Trinken einfach nur dumm ist und ich könnte mich dafür verdammen, dass ich es schon wieder getan habe. Mit leichten Kopfschmerzen, die sich ja aber gut durch ein Aspirin stillen lassen, begebe ich mich unter die Dusche, mache mich fertig, esse etwas und fahre zur Schule. An meinem Parkplatz steht selbstverständlich Jess. Kann sie mich nicht mal in Ruhe lassen? Ein wenig Freiraum ist in dieser Beziehung doch nicht zu viel verlangt, schließlich stelle ich ihr doch auch nicht nach.

"Was machst du hier?", frage ich sie beim Aussteigen mit neutraler Stimme, auch wenn es mir schwerfällt, meine Genervtheit zu unterdrücken.

"Schon vergessen? Ich bin deine Freundin.", erwidert sie darauf eingeschnappt. Dabei hat sie mich gestern Abend noch als Arsch bezeichnet, oder war sie so betrunken, dass sie heute Morgen ganz vergessen hat, dass sie ja eigentlich auf mich sauer ist? Wie dem auch sei, mir ist es momentan egal und so gehen wir zum Unterricht.

Als in der ersten Stunde Jo als Letzte in voller Eile den Raum betritt, könnte ich mich totlachen über sie. Sie trägt eine viel zu weite Boyfriend-Jeans, diesen Begriff kenne ich leider dadurch, dass Jess mir ständig von Klamotten erzählt. Dazu trägt sie auch noch ein ebenso weites T-Shirt von American Horror Story mit der Aufschrift Normal People Scare me und alte Stiefel. Ihre Haare sind zu einem unordentlichen Knoten hochgesteckt und Make-Up scheint sie nicht zu tragen. Auch wenn ihr Anblick mich amüsiert, muss man Jo trotzdem lassen, dass sie Mut besitzt, wenn sie immer in solchen Aufzügen hier aufkreuzt. Das traut sich nicht gerade jeder.

"Na Johann, was geht ab?", macht sich Jan über sie lustig, als er an ihr vorbeigeht und sich schließlich auf seinen Platz neben mich setzt. Dieser Spruch bringt fast die gesamte Klasse zum Lachen.

"Stell dir vor, Alex, ich habe gestern Abend endlich wieder eine klar gemacht. Gott, ich hatte schon richtige Entzugserscheinungen.", prahlt er vor mir.

"Glückwunsch. Ich frage mich, wann wohl jemand unseren Bob der Baumeister da vorne knacken wird.", lache ich und deute auf Jo.

"Ach bitte, die würde doch jeder von uns sofort rumkriegen, schließlich kann sie auch nicht gerade viele Ansprüche haben, sonst kann sie gleich ins Kloster gehen."

"Lass uns eine Wette schließen.", schlage ich ihm vor.

"Und die wäre?"

"Wer von uns beiden kriegt sie zuerst rum."

"Ich möchte aber nur ungern mit ihr schlafen.", meint Jan mit abstoßenden Blick.

"Ja schon klar, ich doch auch nicht. Wir müssen sie nur so weit kriegen, dass sie sich in einen von uns verknallt, das reicht schon. Mal sehen, wie hart ihre Schale wirklich ist."

"Die Wette gilt, mein Freund." Um den Beschluss eindeutig zu machen, schlagen wir ein. Ich werde sowas von gewinnen.

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