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Sorry, dass letzte Woche nichts kam. Ich wollte die ganze Zeit updaten und dann hatte ich keine Zeit mehr. Aber es gibt gute Neuigkeiten! Ich habe das Gefühl, meine Motivation für dieses Buch kommt zurück und die Inspiration ebenfalls. Ich will jetzt aufjedenfall weiterschreiben, irgendwann habe ich sowieso keine vorgeschriebenen Kapitel mehr. Und danke für 3k!

„Du bist dir sicher, dass du das durchziehen willst?" Verzweifelt liegen Tom und ich auf meinem Bett. Heute ist Samstag, in nur wenigen Stunden wird mich Jan abholen. Meine Laune könnte kaum deprimierter in der Ecke liegen. Warum nochmal hatte ich mich darauf eingelassen? Ich weiß es nicht mehr, aber einen Rückzieher kann ich auch schlecht machen. Es ist doch nur ein Date, was mache ich mir überhaupt Gedanken darum? Er wird mich schon nicht vergewaltigen. Das hoffe ich zumindest.

„Was wirst du anziehen?", will Tom wissen.

„Was soll ich schon anziehen? Pulli und Jeans, wie immer." Ich hatte nicht vorgehabt, mich zu stylen, schließlich ist es nicht gerade meine Absicht, Jan zu beeindrucken.

„Jo, wie kannst du nur! Es ist dein erstes Date und selbst wenn es nur Jan ist, solltest du nicht wie eine Vogelscheuche durch deine Erinnerungen schreiten. Und jetzt aufstehen und Kleiderschrank durchsuchen!" Tom springt auf, zieht mich hoch und schubst mich fast in meinen Kleiderschrank. Der Junge hat mehr Kraft, als man denkt. Ich habe absolut keine Lust, meine Klamotten nach etwas schickerem durchzusuchen. Normalerweise wähle ich meine Sachen immer danach aus, was mir gerade in die Hand kommt. Es ist einfach nicht meine Art, mir um sowas groß Gedanken zu machen. Ratlos stehe ich nun hier.

„Sag mal, trägst du eigentlich auch mal was anderes als schwarz? Ich kann ja hier absolut nichts Farbiges entdecken." Da hat er Recht. Man kann ein Teil fast gar nicht vom anderen unterscheiden. Schwarz ist nun mal eine tolle Farbe. Sie ist so einfach.

„Warte mal, was haben wir denn da?" Tom zieht einen Strickpullover hervor, der wie ein Wunder rot statt schwarz ist. Ein wunderschönes rot, eigentlich. Aber ich kann mich nicht erinnern, sowas jemals gekauft zu haben, denn das ist wirklich nicht mein Stil. Vermutlich hat den mir meine Mutter untergejubelt. Sowas würde zu ihr passen. „Den ziehst du auf jeden Fall an! Du hast nicht zufällig Röcke?" Ich zucke mit den Schultern. „Weißt du überhaupt, was du alles hast? Wir finden schon noch was." Tom beginnt mit der Jagd und wühlt alles durch. Was er sich wohl vorstellt? Ich habe absolut keine Idee, zu was ich diesen Pullover tragen soll. Für eine Hose ist er zumindest etwas zu kurz.

„Das ist perfekt!" Wie eine Trophäe hält er einen schwarzen Rock mit einem schmalen weißen Gürtel nach oben. Seit wann liegt sowas in meinem Schrank? Mit einem Stirnrunzeln betrachte ich die Sachen. Das wird an mir sicher total albern aussehen. „Ich weiß, was du jetzt denkst. Schieb mal für einen Moment deine Komplexe bei Seite und versuch es wenigstens! Keine Widerrede!"

„Ich habe keine Komplexe!", widerspreche ich ihm und scheuche ihn aus meinem Zimmer. Na dann mal ran an den Speck! Von draußen höre ich Tom kichern. Mir ist klar, dass er mich nur provozieren wollte, damit ich das mache.

„Bist du endlich mal fertig da drin?", ruft Tom ungeduldig von draußen. Ich werfe zum tausendsten Mal einen zweifelnden Blick in den Spiegel. Ich sehe...ungewohnt aus. So schrecklich, wie ich dachte, ist es gar nicht, aber das bin nicht wirklich ich. Es ist mein Gesicht und das alles, nur in einer Verkleidung. „Ich komme jetzt rein!", warnt er und tut dies auch. „Wow, du siehst fast fantastisch aus."

„Ich sehe albern aus."

„Mach dich nicht lächerlich und hör auf, dir selber ständig was vorzulügen! Das steht dir total, sogar deine Brille sieht damit toll aus. Du brauchst nur noch etwas Make-Up und deine Haare müssen gemacht werden, da kann ich dir aber nicht helfen." Bei dem Wort Make-Up bekomme ich schon Horrorvorstellungen. Ich mag dieses Zeug absolut nicht.

„Klopf, Klopf, störe ich?" Meine Mutter kommt zu uns stolziert und sieht mich bewundernd an. „Schatz, du siehst ja wundervoll aus! Gibt es dafür einen besonderen Grund?"

„Ja, sie hat heute ihr erstes Date!", antwortet Tom für mich und ich kann nur genervt meine Augen verdre-hen.

„Besonders würde ich das nun nicht nennen.", widerspreche ich mal wieder.

„Oh Schatz! Dass das noch passiert, bevor ich tot bin. Aber du brauchst noch einen letzten Schliff. Setz dich hin." Mum schiebt mich gegen meinen Willen vor meinen Spiegel, während Tom einen Stuhl unter meinem Hintern platziert. Sofort beginnt sie an meinen Haaren rumzufummeln. Als sie nach einer viel zu langen Ewigkeit fertig ist, bin ich dezent geschminkt, sodass ich mich damit noch wohlfühlen kann und ich muss zugeben, dass es sogar ziemlich schön aussieht. Meine Haare sind zu einem Fischgrätenzopf geflochten und fallen mir über eine Schulter. Insgesamt kann ich wirklich mit meinem Aussehen leben. Unter dem Rock trage ich nun auch noch eine schwarze Strumpfhose, immerhin ist es draußen noch verdammt kalt.

„Du hast so schöne Beine.", schwärmt Mum, bevor es unten an meiner heißgeliebten Tür klingelt. It's show-time.

„Wow, du siehst ja hübsch aus!", begrüßt mich Jan. Bei ihm klingt das eher so, als wäre ich sonst ein ver-staubter Kartoffelsack, dessen Kartoffeln schon schimmeln. Jan sieht aus wie immer, Jeans und was unter der Jacke ist, kann ich ja schlecht sehen. Auch ich habe mir einen Mantel angezogen und gemeinsam machen wir uns zu seinem Auto. Im Gegensatz zu den meisten in meiner Klasse bin ich noch siebzehn und keine achtzehn, habe somit auch noch kein Auto, allerdings den Führerschein, der mir aber momentan nicht viel nützt. Ich bin mehr als überrascht, als er mir wie ein Gentleman die Autotür aufhält, bevor er sich ebenfalls reinsetzt. Ich hätte nicht erwartet, dass er sowas auch kann.

„Was gucken wir eigentlich?", frage ich, da es nicht uninteressant wäre, zu erfahren, womit ich heute meine Zeit verschwende.

„Ich dachte mir, dass du dir den Film aussuchst." Er lächelt mich sogar an, während er das sagt. Hat ein A-lien von ihm Besitz ergriffen?

„Ich weiß nicht. Wie wäre es mit diesem neuen Horrorfilm? Mir fällt der Name gerade nicht ein."

„Ja, ich weiß, welchen du meinst. Von mir aus. Ich hatte schon gedacht, du willst mit mir in irgendeine Schnulze gehen." So verrückt bin ich nicht! Schnulzen sind nur zum Knutschen da und ich werde mich Jan garantiert nicht an den Hals werfen und falls er denkt, ich werde mich aus Angst bei einem Horrorfilm auf seinen Schoß flüchten, dann hat er sich gewaltig geschnitten.

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