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Einen wunderschönen juten Tach! Ich hab so einen Horror vor der nächsten Woche, weshalb ich nicht so zum Schreiben kommen werde, aber keine Sorge, habe schon viele Kapitel vorgeschrieben. Übrigens habe ich bei einer Story endlich 100k erreicht und darüber freue ich mich wahnsinnig.

Hab wieder so nen Schnuggi gefunden *-*
Jo, viel Spaß mit dem Kapitel und bis nächste Woche.

Jo

Herr im Himmel, auch wenn wir uns erst jetzt zum ersten Mal sprechen, doch bitte erlöse mich von dem Bösen namens Alex und Mathenachhilfe. Heute ist es wieder soweit und schon am Morgen steckte ich so voller Entgeisterung, dass meine Mutter mich fast aus dem Bett zerren musste. Nicht einmal Scooter konnte mich vertreiben. Als ich nun in Alex' Auto sitze, würde ich mich gerne übergeben, schon aus dem Grund, weil ich damit sein geliebtes Auto ein Stück ruinieren könnte, obwohl ich damit wohl meine Gesundheit gefährden könnte. Dennoch bin ich überrascht, dass er sich bis jetzt sämtliche verachtenswerte Sprüche verkneifen konnte, was aber dafür Skepsis in mir auslöst. Normalerweise hätte er mich schon damit überhäuft.

„Was ist?", fragt er mich, als er merkt, dass ich ihn mit zweifelnder Miene anstarre. Ertappt sehe ich aus dem Fenster und beschließe, ihn einfach zu ignorieren und sofort höre ich ein genervtes Seufzen neben mir. Ebenfalls, Penner!

„Was ist eigentlich dein Problem mit mir?", gibt er nach einer Weile von sich. Ich muss mich zusammenreißen, nicht lauthals loszulachen. Das muss doch wohl ein Scherz sein.

„Ist das dein Ernst? Seit Jahren verarscht du mich mit deinen dummen Kommentaren, du bist das wohl dämlichste Arschloch, das ich kenne und eine männliche Hure!" Meine Stimme wird immer lauter, ich bin gerade richtig in Rage. „Nenn mir einen Grund, warum ich kein verdammtes Problem mit dir haben sollte oder dich nicht sogar gleich töten. Du bist egoistisch und sowas von eingebildet, dass einem schon schlecht wird. Ich weiß nicht, wie man als Mensch mit einem IQ über 20 auch nur einen Funken Sympathie für dich empfinden könnte!" Er lacht. Ich glaube es nicht, der Kerl lacht einfach nur! Er sollte mich gefalligdt ernst nehmen, wenn ich ihn beschimpfe! Meine Wut steigert sich schon fast ins Unermessliche.

„Was genau ist denn daran so witzig, du Blödarsch?" Jetzt lacht er nur noch mehr. „Weißt du was? Steck dir deine Mathenote sonst wo hin und lass mich aussteigen.", verlange ich.

„Nein, warte! Es ist nur so ungewohnt, dass du mal so richtig aus dir herauskommst und sagst, was du denkst. Außerdem, hast du mich wirklich Blödarsch genannt? Der Name ist einfach witzig!"

„Schön, wenn er dir so gut gefällt, nenne ich dich nur noch so, bis ich was Schlimmeres gefunden habe. Und bitte, ich denke doch, dass ich dir meine Antipathie oft genug deutlich mache. Damit sage ich doch, was ich denke."

„Ja, aber so bist du irgendwie nur zu mir. Ich fühle mich ja schon fast geehrt. Aber die Bezeichnung als männliche Hure gefällt mir nicht sonderlich gut."

„Das bist du aber nun mal. Jeder weiß, dass du trotz der Beziehung mit Jessica, falls man das so nennen kann, auch noch mit anderen Mädchen was hast. Wahrscheinlich weiß sie das auch. Ich kann mir nicht mal vorstellen, dass sie sonderlich treu ist."

„Na gut, wenn du mich so siehst. Aber ich wüsste nicht, dass dich meine Beziehungen irgendwas angehen. Darf ich dich weiterhin Bob der Baumeister nennen?"

„Im Ernst? So nennst du mich also?", frage ich schockiert. Sowas Blödes, wenn auch ein wenig witzig, aber das muss er ja nicht wissen. Trotzdem ist es beleidigend, denn irgendwo steckt halt doch ein Mädchen in mir. Für den Rest der kurzen noch vor uns liegenden Strecke schweigen wir. So viel haben wir noch nie miteinander geredet. Wenn allerdings alle Gespräche mit ihm so ablaufen, was sehr wahrscheinlich der Fall ist, dann kann ich auch furchtbar gerne darauf verzichten.

Diesmal sind wir bei ihm und sein Haus ist riesig. Da kommt man sich sofort vor wie eine Ratte aus einem Kanal. Die Einrichtung ist hell und modern, fast schon kühl. Das ist überhaupt nicht meins. Alex führt mich die Treppe hoch in sein Zimmer. Da möchte ich eigentlich nur sehr ungern rein. Erstens ist mir das viel zu privat und zweitens stelle ich mir ein Jungenzimmer stinkend und unordentlich vor. Am besten noch mit einer vergammelten Pizza in irgendeiner Ecke. Igitt, bei dem Gedanken schüttelt es mich sogar. Jedoch werde ich überrascht, denn das Gegenteil ist der Fall. Sein Zimmer ist aufgeräumt, freundlicher eingerichtet als der Rest des Hauses und ich kann keine schimmelnde Pizza entdecken, oder hat sich diese einfach nur vor mir versteckt? Das hätte ich gerade von Alex nicht erwartet. Zum ersten Mal kann ich ein wenig positiv von ihm denken, aber vermutlich hat hier doch nur seine Mami für Ordnung gesorgt.

„Und, bist du bereit mich mit Mathe zu quälen? Ich frage mich wirklich, wie man in diesem Fach auf eins stehen kann und es auch noch mag. Vielleicht bist du ja doch ein Alien.", sagt er, als er seine Mathesachen herausholt.

„Klappe halten, du Doppeldepp und konzentrieren." Das kann mal wieder ein voller Spaß werden.

„Du findest einfach immer die besten Beleidigungen für mich. Du hast mich heute schon Blödarsch, Doppeldepp, Primat und zoologischer Abfall genannt. An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, wer weiß, was ich sonst noch mit dir anstelle.", meint er amüsiert, als wir mit Mathe fertig sind. Der letzte Teil von dem, was er gesagt hat, klang viel zu doppeldeutig, aber ich muss mir da sowieso keine Gedanken drum machen. Der Tag, an dem mich ein Junge anmachen wird, ist der Tag, an dem ich gläubig werde und nach meinen Plänen dürfte dies ungefähr niemals sein. Mein Selbstwertgefühl hat sich schon wieder zum Weinen in eine Ecke verkrümelt und will nicht mehr mit mir reden. Ganz schön zickig manchmal, dieses Selbstwertgefühl. Davon abgesehen würde mich Alex sowieso niemals anmachen, ansonsten würde ich lieber einen Besen fressen.

„Ich habe solche Angst, ich zittere schon." Wow, mit diesem Spruch hast du dich aber wirklich mal selber übertroffen, Jo!

„Glaub mir, ich könnte dir welche machen, aber solange du brav bist, kann ich es auch sein." Was ist denn mit ihm plötzlich los?

„Solange ich nicht auch noch bellen muss, Gebieter", erwidere ich sarkastisch und packe meine Sachen zusammen. „Man sieht sich wohl oder übel." Damit verlasse ich sein Zimmer und bin erleichtert, ihn endlich vorerst nicht mehr sehen zu müssen. Ich hoffe, dass er bald wieder auf dem Laufenden ist, denn allzu lange stehe ich das mit ihm nicht mehr durch.

„Ich weiß, dass du mich insgeheim doch vermisst!", ruft er mir noch hinterher. Ich sage es doch, er ist ein Blödarsch.

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