Etwas gequält ziehe ich mir meine Jeans Shorts, im Sitzen versteht sich, an. Ich habe mir, nachdem ich mich von Juls verabschiedet und ihr versprochen habe noch mal mit Harry über das ganze Zusammen Reisen Thema zu sprechen, erst einmal eine warme und ausgiebige Dusche gegönnt. Harry läuft mir schon nicht davon – das hoffe ich doch zumindest mal.
Nach einem langen hin und her mit meiner besten Freundin musste ich feststellen, dass es doch nicht so viele Dinge gibt, die dagegen sprechen... naja eigentlich überhaupt keine. Trotzdem muss ich meine Bekanntschaft einfach mal Fragen, wie er sich das ganze Vorgestellt hat. Natürlich ist es klar, dass wir nun einfach gemeinsam unterwegs sind, den Tag, meistens auf jeden Fall, miteinander verbringen, aber ich will einfach wissen, wie es für ihn hier nach Panama weiter geht. Wo will er als nächstes hin? Will er per Anhalter oder mit der Bahn fahren oder doch mit dem Bus? Will er sich vielleicht sogar ein Auto mieten? Oder laufen? Es muss ja alles ein wenig kalkulierbar sein. Sicher hat Granny mir einiges an Geld für die Reise zurückgelegt und auch wenn ich nach Hause komme muss ich mir keine Sorgen machen von jetzt auf gleich unter der Brücke schlafen zu müssen ohnr niemanden anzupumpen, trotzdem will ich so ungefähr wissen was auf mich zukommt. Vor allem auch ob er nun immer in solchen Luxusschuppen absteigen will – wobei er wahrscheinlich noch viel mehr Luxus gewohnt ist. Ich will einfach hören, wie er sich das ganze gedacht hat, denn er scheint zumindest einen Plan zu haben.
Ich binde mir meine Haare zu einem lockeren Zopf nach hinten und überlege ob ich mir erst einmal etwas zu Essen besorge und dann zu Harry rüber gehe oder ob ich letzteres einfach direkt tue. Ich bin etwas froh darüber, dass es an der Tür klopf und ich meine Entscheidung ein wenig nach hinten schieben kann und muss feststellen, dass ich sie überhaupt nicht mehr Treffen muss, da Harry vor der Tür steht. „Hey. Ich habe schon gedacht du wärst abgereist ohne dich von mir zu verabschieden.", begrüßt er mich. Etwas verwirrt schaue ich ihn an. „Na wir haben mittlerweile kurz nach zwei und eigentlich, auch wenn es jetzt vielleicht total bescheuert klingt, habe ich damit gerechnet das du mir zumindest sagst, wie du dich bezüglich meines Vorschlages entschieden hast.", informiert er mich. „Du hast mich gestern so gerädert, dass ich erst einmal bis um halb eins geschlafen habe, dann überhaupt nicht in der Lage war mich aus dem Bett zu schälen und dann erst mit meiner besten Freundin telefoniert habe und dann Duschen war. Eigentlich, war ich quasi grade auf dem Weg zu dir rüber.", erkläre ich ihn und sehe wie sich ein leichtes lächeln in seinem Gesicht bildet. „Hast du mit deiner besten Freundin einen Flug gebucht?" Ich schüttle den Kopf. „Eigentlich hat sie mich dazu ermutigt, auf deinen Vorschlag einfach Probeweise einzugehen.", lasse ich ihn wissen. Überrascht schaut er mich an. „Ehrlich?" Ich nicke. „Ja schon." „Aber?" Ich gebe ein seufzen von mir. „Macht es dir etwas aus, dass ich erst mal nach unten gehe und mir etwas zu essen besorge? Ich habe nämlich echt Hunger.", gebe ich von mir und sehe wie er mit den Kopf schüttelt. „Ist es für dich Okay, wenn ich mit komme?", will er von mir wissen. „Klar, warum nicht, aber ich will nur bis zum Restaurant runter, immerhin haben die mittags immer Buffet." „Okay, ich hole dann eben nur mein Portmonee und Handy.", lässt er mich wissen. Ich nicke. „Okay, wir können uns dann ja am Fahrstuhl treffen.", gebe ich von mir und bekomme noch einen Daumen hoch, während er schon längst auf dem Weg zu einem Zimmer ist.
Ich habe mein Handy, mein Portmonee und meine Schlüsselkarte bereits auf dem Schränkchen gelegt, schnappe es mir nur und begebe mich aus mein Zimmer. Nachdem ich meine Tür zugezogen habe gehe ich langsam auf den Fahrstuhl zu und versuche dabei nicht alt zu sehr zu humpeln, allerdings sitzt der Muskelkater sowohl in den Ober- als auch in den Unterschenkeln. "Irgendwie läufst du komisch.", höre ich Harry hinter mir sagen. Er war echt schnell. "Ach hör auf, wegen dir habe ich total Muskelkater und zwar in jeder einzelnen Phase meines Körpers.", lasse ich ihn wissen. "Oh." Ich drücke auf den Knopf für den Aufzug und vermeide es mich gegen die Wand zu legen. "Du hast überhaupt kein bisschen Muskelkater oder?" Er schüttelt den Kopf und will grade ansetzten etwas zu sagen, allerdings hebe ich meine Hand. "Sag jetzt ja nicht, dass du schon länger unterwegs bist und dein Körper dran gewöhnt ist, so lange zu laufen." Abwährend hebt er die Hände und tritt mit mir zusammen in den Fahrstuhl. "Hast du nicht erzählt, dass du in einem Restaurant arbeitest? Normalerweise bist du da doch auch die ganze Zeit auf die Beine. Ich versteh nicht warum dich gestern unser Marsch so verausgabt hat.", kommentiert er. Ich zucke mit den Schultern. "Stimmt schon, aber vielleicht liegt es, wie du gestern schon meintest, daran das im Restaurant nur eine Bodenbeschaffenheit ist und wir hatten ja gestern so ziemlich jede. Außerdem war ich in den letzten Monaten echt faul, was Sport angeht.", lasse ich ihn wissen. Etwas bemitleident schaut er mich an, als wir den Fahrstuhl verlassen. "Tut mir Leid. Vielleicht haben wir es gestern einfach ein wenig übertrieben." Ich schüttle den Kopf. "Nein schon gut, du kannst ja nichts dafür, dass ich einfach nichts mehr gewohnt bin." Im Hotel eigenen Restaurant steuern wir direkt das Buffet an. Ich nehme mir ein Teller und habe mich schnell für gebratenen Gemüse, Reis und Hähnchenfleisch entschieden. Als auch Harry sich Nudeln, Soße und etwas Fleisch auf den Teller getan hat, setzten wir uns an einen der Tische. "Also, willst du mir jetzt von deinem 'aber' erzählen?",will Harry nach einer Weile des Schweigens von mir wissen. Ich schaue ihn an und leere erst einmal meinen Mund, bevor ich ihm antworte. "Bist du dir sicher, dass du mich an den Backen haben willst?" Überrascht schaut er mich an. "Wenn du das sagst, klingt das so negativ." "Ich bin in letzter Zeit einfach nicht die beste Gesellschaft.", gebe ich von mir. "Ach was gestern hatte ich nicht dem Eindruck.", erwidert Harry. "Gestern hatte ich auch einen meiner guten Tage.", lasse ich ihn wissen. "Und davon gibt es in nächster Zeit keine mehr oder was?", will er von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern. "Genau das kann ich dir nicht sagen." "Ach, ein wenig Ablenkung wird dir sicherlich ganz gut tun und mir ein bisschen nette Gesellschaft.", kontert er nun. "Na ob die so nett wird.", bemerke ich und sehe wie er seine Augen verdreht. "Nun mach doch mal nicht schlechter als du bist Amilia. Ich denke wir könnten beide davon profitieren.", gibt er nun ernst von sich. Genau das selbe hat Juls mir auch gesagt. "Okay, aber in spätestens zehn Wochen fliege ich zurück, egal was kommt. Ich will die Mädels einfach nicht so lange alleine lassen.", stimme ich nun zu. Ich hatte schon mit meiner besten Freundin besprochen, dass ich das ganze einfach für mich eingrenze. Überrascht schaut der Lockenkopf mich an. "Das war ja einfach." Grinsend schaue ich ihn an. "Das liegt daran, dass ich mich schon entschieden hatte und nur sicher gehen wollte, dass du es heute immer noch ernst mit deinem Vorschlag meinst.", verrate ich ihm. "Ich schlage grundsätzlich nichts vor, was ich nicht ernst meine.", versichert er mir. Ich nicke. "Jetzt wo das geklärt ist, musst du mir aber noch verraten wie dein Plan ist? Ich mein du hast ja schon gesagt, dass du nicht in Panama bleiben willst, aber wo geht's als nächstes hin? Wie willst du reisen? Wo willst du unterkommen? Was willst du alles sehen? Hast du schon irgendwas weiteres gebucht?", erschlagen ich ihn nun mit den Fragen. Etwas überrumpelt schaut er mich an. "Ich habe dir anscheinend super vorgegaukelt, dass ich den ultimativen Reiseplan habe." Diesmal schaue ich ihn überrascht an. "Etwa nicht?" Er schüttelt den Kopf. "Nein, ich schaue immer, dass ich in die nächste größere Stadt komme und dort muss ich dann erst mal selber schauen. Was sollte man hier alles gesehen haben? Was habe ich mir vorher schon mal rausgesuch?" "Oh, aber du musst doch jetzt ein nächstes Ziel haben.", bemerke ich. "Außer das ich zu den Perleninseln rüber will eigentlich nicht. Dort soll man gut Schnorcheln können und die Natur soll auch ganz schön sein, aber wenn du dich wirklich anschließen willst, dann treffen wir die Entscheidungen ab sofort natürlich gemeinsam.", gibt er von sich. Ich schüttle den Kopf. „Auf keinen Fall will ich dich von bereits irgendwelchen geplanten Dingen abhalten.", stelle ich klar. „Würdest du nicht, denn geplant habe ich noch nichts. Es war einfach so eine Idee.", lässt er mich wissen und überzeugt mich damit überhaupt nicht. Skeptisch schaue ich ihn an. „Wie kommt man den zu den Inseln hin?", frage ich ihn. „Ähm es fahren von hier regelmäßig Boote nach Saboga und Contadora. Das sind zwei der der Inseln, die nicht alt so weit weg sind. Allerdings könnte man auch mit dem Flugzeug rüber fliegen, ist allerdings auch teurer.", erzählt er mir.
„Und wie hättest du es gemachen, wenn ich mich jetzt nicht, einfach so angeschlossen hätte?" „Ich wäre mit dem Boot nach Contadora gefahren, es ist die kleinere der beiden Inseln. Man bekommt dort günstige Einzimmerapartments gebucht. Ich wäre vielleicht, drei, vier Tage dort geblieben, bevor ich wieder zurück hier nach Panama gefahren wäre. Während den drei, vier Tagen wäre ich schnorcheln gegangen und vielleicht mit einem kleinen Boot zu den nahe gelingenden Nachbar Inseln gefahren oder hätte einfach nur die Ruhr genossen.", antwortet er mir nun. „Das heißt aber nicht, dass wir es jetzt auch genauso machen müssen.", setzt er nach. Ich seufze. „Aber du hast es dir doch schon so vorgenommen. Dann können wir es doch auch eigentlich so machen.", gebe ich nun von mir. „Amilia du musst jetzt nicht zu allem Ja und Amen sagen, bloß weil ich mir schon so einen Groben Plan zu Recht gelegt habe. Von mir aus können wir auch mit dem Flugzeug zu einem der größeren Inseln fliegen oder das ganze nur als Tagesausflug gestalten." Ich schüttle den Kopf. „Ich habe dir grade schon mal gesagt, dass ich ungerne deine Pläne durcheinander bringen will, auch wenn du gesagt hast, dass du eigentlich überhaupt keinen Plan hast. Wenn mir irgendwas von dem was du machen willst, nicht zusagt kann ich ja immer noch etwas sagen oder mich einfach ausklinken.", gebe ich von mir. „Das stimmt natürlich. Was sagst du denn zu den Inseln?", will er von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern. „Ich war noch nie Schnorcheln, würde es aber durchaus ausprobieren." Etwas skeptische schaut er mich an. „Okay, was hältst du davon, wenn wir gleich hoch gehen und einfach mal gemeinsam einen groben Plan zusammenstellen, wie es so etwa in den nächsten zwei Wochen weiter gehen soll?", schlägt er vor. Ich nicke. Das klingt doch nach einem Plan.
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„Okay, dann lass uns mal zusammenfassen: Morgen, geht es für Vier Tage mit dem Boot nach Contadora – das Apartment haben wir gebucht.", gebe ich von mir und setzte mich im Schneidersitz. In den letzten Drei Stunden, sind wir um einiges vorangekommen, auch wenn wir uns nicht immer einig waren, haben wir nun zumindest einen ganz groben Plan für die nächsten Wochen. Mit einer Landkarte, Harrys Laptop, einen Block und Stift sitzen wir zusammen. „Genau und dann bleiben wir erst Mal einen Tag im Hotel, bevor wir uns für drei bis vier Tage, mit einer Reisegruppe, einmal quer durch den Nationalpark Chagres schlagen. Wobei ich mir noch nicht so sicher bin, ob es mit dir so eine gute Idee ist, weil du ja nach gestern schon so schlimmen Muskelkater hast.", bemerkt er. Ich zucke mit den Schultern. „Das wird schon klappen." „Natürlich, ich sehe schon, dass ich dich die meist Zeit Huckepack durch den Regenwald schleppen muss." Grimmig schaue ich ihn an. „Träum weiter. Sobald mein jetziger Muskelkater vorbei ist, kann ich Tagelang durch die Gegend laufen, ohne auch nur ein bisschen Muskelkater zu bekommen.", versichere ich ihm, auch wenn ich davon überhaupt nicht überzeugt bin, was Harry anscheint selber auch merkt, denn er schüttelt nur lachend den Kopf. „Wenn du meinst. Also ist es völlig Okay, dass wir direkt am nächsten Tag, wenn wir nach unserer Tour wieder hier sind, mit dem Auto in Richtung Lago Bayano?", will er von mir wissen. Ich nicke. „Natürlich, wir müssen nur schauen, dass wir so ein Auto mieten, wo wir beide zu not auch drin schlafen können.", gebe ich von mir, denn weiter haben wir noch nicht geplant, wir lassen uns dann einfach Treiben.
„Da finden wir schon etwas Geeignetes. Du hast mir doch etwas von einer Liste von deiner Großmutter erzählt. Wie und wann willst du diese eigentlich abarbeiten?" Ich zucke mit den Schultern. Darüber habe ich mir noch überhaupt keine Gedanken gemacht. „Keine Ahnung, ich denke das muss ich immer Spontan entscheiden." "
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Everything started with colorful Bubblegum
Fanfiction#36. Einhundert runde, bunte Kaugummis aus dem Automaten ziehen. «Wofür soll ich das denn machen?» - «Ich habe gedacht, wir sind uns einig, dass nicht alles was hier drauf steht einen Sinn hat.» «Und was soll ich mit den einhundert Kaugummis machen...