19▪️ Gut das wir drüber geredet haben

585 51 1
                                    

▪️ 10. Juli▪️

Total müde und mit schmerzenden Füßen lasse ich mich auf eine Bank fallen. Ich habe für heute wirklich genug. Erst müssen wir total früh aufstehen um unser Flug nach Bogotá zu bekommen. Da waren wir schon so früh am Flughafen und dann hatte unser dämlicher Flug auch noch fünf Stunden Verspätung. Das war mal wieder typisch. Als wir nach anderthalb Stunden Flug gelandet sind, unsere Sachen alle hatten konnten oder eher wollten wir das Gebäude nicht direkt verlassen, weil es aus Kübeln geschüttet hat. Also haben wir uns nochmal gute anderthalb Stunden dort aufgehalten, bis wir uns in einem Bus gesetzt haben und in Richtung Zentrum gefahren sind.

Nun latschen wir schon geschlagene zweieinhalb Stunden durch die Gegend, bloß weil Harry unbedingt hier ein Hotel suchen wollte und nicht vorher buchen wollte. Klar, wer kann den schon ahnen, dass grade heute wo wir Zimmer suchen so gut wie alles ausgebucht ist. Es ist bisher absolut nichts zu finden und wir haben noch nicht heraus gefunden warum die Stadt anscheinend total ausgebucht ist. Wobei wir auf zwei angeblichen Hotels auch rückwärts wieder raus gegangen sind, weil sie einfach nicht zumutbar waren.

"Harry ehrlich ich habe absolut keine Lust mehr. Ich bin müde, mir tun die Füße weh und Hunger habe ich auch - noch dazu kleben meine Klamotten und das ist echt ekelhaft.", beschwere ich mich bei dem Sänger, der auch nicht viel Fiter aussieht wie ich. Etwas genervt schaut er mich an und ich kann ihn voll und ganz verstehen, aber irgendwie ist es ja zum teil seine Schuld.... "Und was deiner Meinung soll ich machen? Sorry aber ein Hotelzimmer kann ich mir noch nicht aus denn Rippen schneiden.", erwidert er etwas angepisst. "Es würde mir schon reichen, wenn du mich nächste mal dran erinnerst, dass ich dir etwas anderes erzähle, wenn du darauf bestehst dass wir uns erst in der Stadt ein Zimmer suchen.", zicke ich ihn an. "Natürlich das ganze ist auch meine Schuld - ich habe nämlich dafür gesorgt, dass grade jetzt sämtliche Hotels ausgebucht sind.", kommentiert er ziemlich sarkastisch. "Das habe ich doch überhaupt nicht gesagt.", gebe ich von mir. "Vielleicht so gemeint?" Ich schüttle den Kopf. "Nein. Bloß das wir vielleicht doch mal vorher hätten nachschauen sollen, wo noch etwas zu finden ist. Hätten wir das nämlich von Anfang an gewusst, hätten wir uns vielleicht dazu entschlossen woanders hin zu fliegen.", stelle ich klar und verschränke die Arme vor der Brust. "Ja vielleicht hast du recht.", erwidert er. Ach, auf einmal?

Ich seufze. "Sag mir, dass du das in deiner Reisezeit schon mal erlebt hast und nun den perfekten Plan B hast.", fordere ich von ihm. Einen Moment schaut er mich bloß an. "Ich habe da vorne eine Eisdiele gesehen, magst du auch etwas ich lade dich ein?!", antwortet er mir bloß. Mit großen Augen schaue ich ihn an. "Ich will jetzt kein Eis. Genauso wenig will ich heute Nacht unter der Brücke oder auf eine Parkbank schlafen." Diesmal seufzt er. "Hast recht, mir ist jetzt auch ein Michshake lieber.", gibt er von sich und geht in Richtung des Ladens. Ich glaub das jetzt echt nicht, er kann doch nicht einfach abhauen...

Als er kurze Zeit später mit zwei Becher zurück kommt und mir einen hin hält schaue ich ihn grimmig an. Er verdreht bloß die Augen und stellt den mir zuvor hingehalten Becher neben mir. "Ich bin mir sicher, dass wir noch etwas finden werden und zu Not werden wir doch auf einer der Bruchbuden zurück greifen und morgen noch Mal schauen.", beruhigt er mich nun, mit eher mäßigen Erfolg. Ich nehme nun doch den Becher und schlürfe ein wenig von dem Shake.

"Wir hätten in Panama bleiben sollen.", gebe ich von mir. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaut Harry mich an. "Ich habe gedacht, Panama wurde für dich auch langweilig." Ich nicke. "Wurde es auch, aber ich hatte einfach wieder zurück nach London fliegen sollen u...." - "Amilia bitte jetzt mach doch nicht so ein Drama aus der ganzen Sache. Spätestens morgen werden wir ein tolles Zimmer haben und den ganzen Tag faul im Bett rum hängen um Fit für unsere Sigthseeing übermorgen zu sein.", unterbricht er mich. "Und wie wollen wir ein Zimmer finden, wenn hier alles ausgebucht ist?", frage ich ihn etwas zickig. "Bisher habe ich immer etwas gefunden.", entgenet er. "Vielleicht sollten wir uns einfach zum Bahnhof begeben und weiter fahren.", schlage ich vor. "Und uns die ganzen Sehenswürdigkeiten entgehen lassen? Nee du das musst du dann schon alleine durch ziehen.", erwidert er ernst. Ich runzel die Stirn. "Du willst als lieber weitere Stunden durch die Gegend latschen und suchen?" Er zuckt mit den Schultern. "Als ich grade die Shakes geholt haben, habe ich gesehen das es noch ein Hotel gibt, wenn wir die Straße hoch laufen. Wenn wir da auch nichts bekommen, können wir ja mal versuchen uns ein Taxi zu nehmen und den Fahrer fragen ob er eine Idee hat wo wir noch etwas finden könnten und uns dann fahren lassen.", schlägt er vor.

Everything started with colorful BubblegumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt