"Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie cool das ganze war, quasi durch die Bäume zu schweben. Es war nur viel, viel viel zu schnell vorbei, aber Harry wollte nicht noch mal mit mir hoch laufen, wobei wirklich Lust hätte ich wahrscheinlich eh nicht gehabt, aber das Wasserrafting, war auch ziemlich abgefahren.", erzähle ich meinen besten.Freundinnen aufgeregt. Seit etwa einer Stunde sind Harry und ich wieder im Hotel hier in Panama. Kurz war ich duschen, bevor ich Juls und Jen geschrieben habe, dass wir unbedingt Skypen müssen, auch wenn es bei ihnen schon kurz vor zehn Abends ist. Ich habe den beiden so verdammt viel zu erzählen, dabei haben wir grade mal dreieinhalb Tage nichts voneinander gehört. Ich bin immer noch irgendwie total aufgekratzt, denn obwohl wir auch heute gut sechs Stunden zu Fuß unterwegs waren, hat mich der Adrenalin Schub, der bei mir beim Wasserrafting gepackt hat, noch immer nicht ganz verlassen.
"Ich hätte ja niemals gedacht, dass du tatsächlich Wasserraf...Dingens machst.", bemerkt Juls. "Ich auch nicht, aber ich hatte die Wahl zwischen Wasserrafting und das letzte Stück laufen und eigentlich wäre ich ja gelaufen, aber wirklich Lust hatte ich zum einen nicht und zum anderen wollte Harry das unbedingt machen und da ich ihm verraten habe, dass ihr mir das versprechen abgenommen habt, dass er auf mich aufpasst, mussten wir wohl oder übel auf einen Nenner kommen und Harry Argumente waren eindeutig besser.", erzähle ich ihnen. Grinsend schauen die beiden mich an."Ihr habt euch als relativ gut verstanden?", will Jen von mir wissen. Ich nicke. "Ziemlich gut sogar und das obwohl ich eher dran geglaubt habe, dass wir uns schon nach der langen Busfahrt, spätestens aber am Abend im Dorf tierisch auf den Wecker gehen oder zumindest Harry extrem von mir genervt ist, aber Pustekuchen.", lasse ich die beiden wissen. "Harry ist also nicht von dir genervt?", grinsend sieht mich Juls an. "Gut zu wissen, was du so von mir hältst." Ich sehe genau, wie sie die Augen verdreht und sich ihre Haare nach hinten bindet. "Du weißt genau wie ich das meine Amilia. Im Moment bist du einfach etwas schwierig. Deine Stimmung kann von Minute zu Minute schwanken und ich denke mal, dass hat deine Begleitung auch relativ schnell heraus bekommen.", verteidigt sie sich nun. Ich senke den Blick, als mir klar wird, dass ich es meinen beiden Freundinnen in den letzten Wochen wohl echt nicht einfach gemacht habe.
"Wisst ihr, es ist ganz komisch: Während wir im tiefsten Urwald unterwegs waren, umgeben von Faultier und Papageien, habe ich kaum an den Verlust von Granny gedacht. Dabei muss ich echt Zugegeben, dass Harry seinen Job, mich auf andere Gedanken zu bringen, echt ernst genommen hat. Ein paar mal, kamen wir zwar auf das Thema zu sprechen, haben es aber relativ schnell wieder fallen lassen.", erzähle ich den beiden. "Er scheint dir also ziemlich gut zu tun.", stellt die jüngere der beiden fest und bekommt eine nicken zur Antwort. "Ich denke schon ja.", gebe ich zu, den leugnen ist hier eher zwecklos. "Man sieht es dir auf jeden Fall an, dass es dir in den letzten Tagen etwas besser ging - zu mindest hast du nicht mehr ganz so verquollende Augen.", erwidert Jen und erhält ein zustimmendes Nicken von unsere andere Freundin. "Na wir haben auch eine Menge gelacht." "Und wie viele Punkte von Grannys Liste kannst du nun abhaken?", will Juls von mir wissen. Ich seufze. "Kein einzigen. Dieses Seilbahnfahren ist bei weitem kein Paragliding oder Parasailing und dieses Rafting eher auch nicht. "Aber du kannst dieses Wasserrafting doch durchaus als etwas verrücktes abstempeln, oder meinst du nicht?", fragt die rothaarige mich. "Schon, aber meinst du wirklich ich soll....", ich stocke, stehe auf um den Zettel aus mein Portmonee zu holen. "Punkt 17 dafür abhaken? Was wenn ich in den nächsten Wochen noch etwas viel verrückteres mache?" Die beiden schauen erst sich und dann mich an, während ich mich wieder aufs Bett setzte. "Dann machst du einfach noch ein Haken dahinter und wir laden dich hier auf ein Cocktail ein.", schlägt die ältere als Lösung vor. Ich zucke mit den Schultern. "Ja vielleicht wäre das eine Idee."
Ich weiß gar nicht warum ich hier so sehr zögere. Eine verrückte Sache ist doch eine verrückte und wenn ich sie jetzt schon abhaken kann, dann sollte ich doch zufrieden sein und mich nicht verunsichern lassen. Um so schneller ich die Liste abarbeite, um so schneller bin ich vielleicht auch schon wieder Zuhause, vielleicht sind es dann überhaupt keine neun Wochen mehr. "Warum so unsicher?", höre ich Jen Fragen und schaue wieder auf den Bildschirm. "Nein, nein schon gut ich hake es direkt jetzt ab.", informiere ich sie und strecke mich in Richtung des Nachtschränkchen um mit von dort einen Kugelschreiber. Nachdem ich hinter Punkt 17 einen Haken gemacht habe, halte ich den Zettel in die Kamera.
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Everything started with colorful Bubblegum
Fanfic#36. Einhundert runde, bunte Kaugummis aus dem Automaten ziehen. «Wofür soll ich das denn machen?» - «Ich habe gedacht, wir sind uns einig, dass nicht alles was hier drauf steht einen Sinn hat.» «Und was soll ich mit den einhundert Kaugummis machen...