44▪ Gespräche

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Amilia|| „Heiße Schokolade klingt gut.“, entscheide ich mich und sehe sie überrascht dreinschaun. „Na dann schaue ich mal das ich auch eine akzeptable hinbekomme, eigentlich ist das immer Adrians Job.“, gibt sie von sich und holt Milch aus dem Kühlschrank, bevor sie den Schrank öffnet und drei Tafeln Schokolade heraus holt. Ich runzel etwas verwirrt die Stirn, als sie auch noch Sahne rausholt und diese Zusammen mit der Milch in einem Topf gießt. Ich mache einen langen Hals und lehne mich an die Front an als sie die Schokolade auspackt, bloß um festzustellen das es herbe, Vollmilch und Weiße Schokolade ist. „Adrian schwört darauf, dass dies das beste Rezept überhaupt ist.“, informiert sie mich. „Ist das nicht ein wenig süß?“ Sie schüttelt Lächelnd den Kopf und schmeißt zu meiner Überraschung die ganze Tafel Herbe Schokolade mit in den Topf, ein Viertel von der Hellen und die Hälfte von der weißen. Sie hält mit den rest von der Vollmilchschokolade hin, allerdings schüttel ich den Kopf, greife allerdings zu als sie sich umdreht, eine neue Zartbitterschokolade herausholt, sie öffnet und mir dann hinhält.

„Woher wusstest du, dass ich lieber die herbe statt die weiße nehmen würde?“, will ich von ihr wissen. „Ich würde ja gerne behaupten, dass es einfach so geraten war, allerdings hat uns deine Granny ein paar Tatsachen um die Ohren geschmissen. Unter anderem, dass du einige Marotten und Eigenschaften von Adrian hast.“, erzählt sie mir und isst selber ein Stück von der Vollmilchschokolade. Überrascht schaue ich sie an. Mir gegenüber hat sie nie ein Wort darüber verloren. Alles was meine Eltern betraf, war ein absolutes tabu Thema - allerdings auch weil ich es einfach wollte. „Ehrlich? Was denn zum Beispiel noch?“, frage ich sie neugierig. Lächelnd rührt sie im Topf. „Das du einen totalen Dickkopf hast und dir absolut nichts ausreden lässt, wenn du etwas beschlossen hast. Dass du es liebst Zu Hause Barfuß zu laufen, deine Popcorn am liebsten mit Karamell isst und ziemlich ungemütlich wirst, wenn man dich aus dem Schlaf reißt. Du panscht guten, teuren Wein gerne mal mit Mineralwasser, weil du sonst am nächsten Tag totale Kopfschmerzen bekommst. Du planst gerne Sachen im Voraus und hasst es Dinge einfach so spontan anzugehen.“, zählt sie auf und trifft mit allem direkt ins schwarze, weswegen ich einfach nicke.

Wieder legt sich schweigen über uns, während ich zusehen, wie sie in der mittlerweilen kochenden Milch rührt. Sie nimmt den Topf von der Platte, dreht sich um und holte zwei große Tassen aus dem Schrank und öffnete dann den Kühlschrank um Sprühsahne heraus zu nehmen. Vorsichtig schüttet sie die Schokomilch in die Tasten und hält inne bevor sie die Sahne drauf sprüht. „Sahne oder lieber Marshmallows?“  Überrascht schaue ich sie an. „Hast du welche da?“,  Lächelnd nickt sie. „Natürlich.“ Sie bückte sich und holt aus dem unteren Schränke eine Tüte kleine Marshmallows, die sie in eine kleine Schale schüttet. Sie stellt mir eine der Tassen hin und die Schale zwischen uns.

Ich entschließe mich auf einen der Barhocker zu setzen. „Willst du überhaupt nicht wissen, wieso ich hier bin?“, entweicht es mir plötzlich als ich ein paar Marshmallows in die Schokolade schmeiße. „Oh doch. Mich interessiert es brennend und auch die Frage ob vielleicht irgendwas passiert ist, allerdings habe ich auch ein wenig Angst das ich dich direkt in die Flucht schlage, wenn ich Nachfrage.“, gibt sie zu. „Tut mir Leid.“, gebe ich leise von mir. „Oh nein, nein. Ich verstehe dich ja.“ Überrascht schaue ich sie an, woraufhin sie mit dem Schultern zuckt. „Wir waren jahrelang nicht für dich da und tauchen gerade dann auch, wenn du deine Grandma verlierst, es ist schon irgendwie klar, dass du uns da nicht mit offenen Armen empfängst. Granny hat uns schon vorgewarnt, dass du es uns nicht leicht machen würdest.“

„Heute auf dem Friedhof, habt ihr den Eindruck gemacht, als hätte ihr euch das an….“ -  „Nein auf keinen Fall. Adrian und ich waren uns einfach einig, dass wir dich ganz in Frieden lassen falls wir dir Mal auf den Friedhof begegnen. Wir wissen, dass es für dich nicht einfach ist und wollen dir da einfach die Zeit für dich geben.“, unterbricht sie mich als sie wohl ahnt worauf ich hinaus will. „Also habt ihr nicht vor wieder zu verschwinden?“, hake ich nach und schaue sie an. Sie schüttelt den Kopf. „Nein, wir werden definitiv hier bleiben und definitiv weiter dafür kämpfen, dass du uns vielleicht doch ein kleines bisschen an deinem Leben teilhaben lässt. Weißt du Amilia auch wenn wir dir mal ein paar Tage nicht auflauern, wir meinen es ernst. Ziemlich spät das wissen wir selber, aber absolut ernst.“, versichert sie mir. „Das ist gut zu wissen.“, kommentiere ich. Überrascht schaut sie mich an. „Wieso? Willst du uns nun doch eine Chance geben?“, will sie direkt wissen.

Everything started with colorful BubblegumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt