Bisher habe ich Harry einfach nur als Harry wahrgenommen. Nicht als Sänger. Nicht als Boybandmitglied. Einfach nur als ihn. Wir sind zusammen quer durch Südamerika gereist und nicht einmal hat er etwas verlauten lassen, dass wir aufpassen müssen oder hat gewarnt, dass es eventuell sein kann das hinter der nächsten Ecke ein Fotograf lauern könnte. Wir haben herum getollt ohne darüber nach zu denken, dass vielleicht ein Foto irgendwo auftauchen würde und unzählige Gerüchte entstehen können.
Hier in England ist es ganz anders. Noch bevor wir das Haus überhaupt verlassen haben, hat er mich vorgewarnt, dass es sein kann das plötzlich Fotos davon entstehen, wie wir beide durch die Stadt laufen. Das ruck zuck Gerüchte entstehen. Noch bevor ich ihm sagen konnte, dass ich es natürlich nicht super toll fände, wir es aber einfach auf uns zu kommen lassen sollten, denn wenn ich ehrlich bin, kann ich es gar nicht wirklich glauben, dass so schnell irgendwelche Fotos entstehen - immerhin weiß niemand das wir beide zusammen hier sind (abgesehen von meinen Freundinnen und Harrys Familie), allerdings hat mein Freund vor ab Regeln aufgestellt. Regeln. Regel um mit ihm durch seiner Heimatstadt zu spazieren.
Zu aller erst war es ihm wichtig, dass wir beide sowohl eine Mütze aufsetzen als auch eine Sonnenbrille griffbereit haben (wo wir heute ja soviel Sonne haben). Noch dazu verlangte er, dass wir draußen nichts tun, was darauf schließen lässt, dass wir beide ein Jahr Paar seien. Kein Händchen halten. Keine Küsse, egal ob flüchtig oder etwas länger und Abstand scheint ihm auch sehr wichtig zu sein.
Noch immer finde ich es total Kindisch, was geht der Welt an, mit wem er seine freie Zeit verbringt? Ihnen kann es doch egal sein, ob er nun vielleicht eine Freundin hat oder eben nicht. Und diese große Heinlichtuerei ziehen wir nicht durch, weil ich Harry peinlich bin, sondern eher um mich zu schützen und damit wir noch ein wenig Privatsphäre haben. So waren zumindest seine Worte.
Ansich klingt es schon ein wenig Logisch, aber dennoch kann ich nicht ganz den Gedanken abschalten, dass es Harry unangenehm wäre, wenn man mich als seine Freundin outet. Ich weiß überhaupt nicht, warum er so darauf bestanden hat, dass ich mitfahre und hier doch so gewaltigen Abstand von mir nimmt - auch wenn es nur in der Öffentlichkeit ist.
„Alles in Ordnung?“, will Harry von mir wissen und schaut mich Fragend an. „Klar.“, antworte ich ihm kurz und lächle ihn an. „Du bist bloß wieder so still - deshalb Frage ich.“ Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Sehr viel gesprächiger bist du ja auch nicht.“ „Ja da hast du recht.“, ist das einzige was er dazu sagt, bevor wieder eine unangenehme Stille zwischen uns herrscht. Schweigend laufen wir mit einem enorm großen Abstand zueinander nebeneinander her, ab und an verrät er mir welche Geschichten er mit dem jeweiligen Ort verbindet, aber insgesamt ist unser Spaziergang durch die Stadt eher gezwungen und alles andere als locker. Irgendwann beschließen wir uns auf den Rückweg zu machen.
„Ich glaube es ja nicht. Harry du hier? Seit wann bist du denn in Holmes Chapel?“, hören wir eine weibliche Stimme, weswegen wir plötzlich stehen bleiben. Als Harry sich umdreht fällt ihm direkt eine brünette um den Hals. „Nika?“, höre ich Harry fragen. „Natürlich. Wer sonst würde dir auf offener Straße um den Hals fallen?“, erwidert sie etwas sarkastisch. Ich höre ihn lachen und ziehe eine Augebraue hoch. Anscheinend hat er vergessen ihr seine Regeln zu vermitteln. „Ja das stimmt, aber was tust du hier? Als wir das letzte Mal miteinander geschrieben haben, meintest du doch du seist in
Manchester am studieren.“, erwidert er, als sie sich nach einer, viel zu langen, Umarmung voneinander lösen. „Ja das tue ich auch, aber diese Woche habe ich ausnahmsweise mal Frei und besuche Mum und Dad. Aber nun zu dir. Was machst du hier? Als wir zuletzt geschrieben haben warst du doch auf den Weg nach Südamerika und wusstest noch nicht wann du wieder den Heimflug Antrittst?“, will sie neugierig von ihm wissen.
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Everything started with colorful Bubblegum
Fanfic#36. Einhundert runde, bunte Kaugummis aus dem Automaten ziehen. «Wofür soll ich das denn machen?» - «Ich habe gedacht, wir sind uns einig, dass nicht alles was hier drauf steht einen Sinn hat.» «Und was soll ich mit den einhundert Kaugummis machen...