Wenn Harry und ich herumalbern, artet es meistens immer etwas aus. Als wir bei seiner in Holmes Chapel waren, war es genauso wie jetzt. Anne hatte uns schon für verrückt erklärt. Eigentlich war es eine ganz simple Sache. Gemeinsam wollten wir beide für seine Familie Brownis backen. Granny's Rezept konnte ich schon mit neun Jahren auswendig, weswegen es eigentlich ganz einfach hätte werden können. Anfangs lief alles gut. Ich habe genau nach Rezept alle Zutaten zusammengesucht, und in eine Schüssel getan, während Harry sie alle zu einer Homogenen Masse zusammen gerührt hat. Das einfüllen des Teiges in die Backform, die Anne uns extra noch rausgesucht hatte, war auch noch problemlos gelaufen.
Bis dahin war noch alles gut, ich habe ohne Probleme die vorbereitete Leckerei in den Ofen bekommen, gleichzeitig hat mein Freund die Reste des Teiges mit einem kleinen Löffel aus der Schale gekratzt. Zeitgleich habe ich Wasser in die Spüle laufen lassen um kurzdarauf das dreckige Geschirr zu spülen, allerdings hat mein Freund mir mit dem Löffel, dass klebrige Zeug auf die Nase geschmiert. Ich wollte das Natürlich nicht auf mich sitzen lassen, nahm ein wenig Schaum aus dem Spülbecken um dieses in sein Gesicht zu pusten. Da Harry, Harry ist und das nicht auf sich sitzen lassen wollte artete es ziemlich schnell in eine kleine Wasserschlaft aus, die ruck zuck zu einer großen wurde. Pitsch nass standen wir in der Küche, als Anne nach uns schauen wollte und hat uns hochkant heraus geworfen – allerdings nicht ohne sich ein grinsen zu verkneifen. Da wir eh schon nass waren, hat Harry mich kurzerhand über seine Schulter geworfen und sich zusammen mit mir unter die Dusche gestellt.
In einer ruhigen Minute hatte Anne mir dann gesagt, wie schön sie es findet ihren Sohn mit mir so glücklich zu sehen, dass sie erst ziemlich skeptisch war, weil Harry eine ganze Weile so sehr von mir geschwärmt hat und es dann doch auf einmal plötzlich alles so schnell zwischen uns ging. Sie ist allerdings positiv von mir überrascht und hat mich in der ziemlich kurzen Zeit in der wir dort waren ins Herz geschlossen. Was definitiv auf gegenseitig beruht, denn ich bin noch immer mehr als positiv überrascht, dass mich dort alle so herzlich Aufgenommen haben. Das Thema Nikka hingegen war vom Tisch. Weder hat sie sich in den vier darauffolgenden Tagen bei meinen Freund gemeldet, noch fand der Kontakt andersrum statt.
Wieder zurück in London ist Harry nicht wie eigentlich geplant zu sich gefahren, sondern hat sich noch einmal bei uns eingenistet. Ich finde es schön ihn weiterhin rund um die Uhr um mich zu haben, bin mir aber auch bewusst, dass es nicht ewig so gehen kann. Grade will und kann ich darüber allerdings noch nicht nachdenken. Juls und Jen gehen ihre normale Tätigkeit nach – sprich sie sind entweder in der Uni oder im Café, welches aufgrund eines Wasserrohrbruches noch viel länger als geplant in Umbauarbeiten steckt. Mein Freund und ich hingegen tragen wieder einen unserer albernen Kämpfe aus. Vorhin glaubte er das Recht zu haben mich ohne speziellen Grunde durchkitzeln zu dürfen. Zugegeben ich bin äußerst kitzelig weswegen ich all meine Kraft zusammen getragen habe und ihn kurzerhand aus dem Bett geschmissen habe und hab dann meine eigenen Füße in die Hand genommen, als er eiserne Rache geschworen hat. Unsere jagt ging schon durch die ganze Wohnung, über die gemachten Betten meiner Freundinne, unter den Küchentisch hindurch und über die Couch. Mittlerweile stehen wir außer Atem in meinem Zimmer und ich glaube wirklich ich muss noch einmal die Flucht über mein Bett wagen, bevor ich ihm einen Waffenstillstand vorschlage.
Gesagt getan schnell wie der Blitz springe ich auf mein Bett und bin in schnellen Schritten über das Bett hinweg. Mit einem großen Sprung schaffe ich es von der weichen Schlafmatratze aus meinem Zimmer, komme allerdings hier das erste Mal ins staucheln. Socken und Fliesen sind eindeutig keine gute Kombination, was ich auch bei meinen nächsten Schritten feststelle, als zusätzlich noch eine leere Cola Flasche im Weg kommt, denn kaum bin ich um die Ecke, stolpere ich über besagte Flasch, rutsche wieder und falle einmal der Länge nach hin. „Scheiße Amilia, hast du dir wehgetan?", will Harry von mir wissen und ist in null Komma nix unten bei mir auf den Boden. Ich richte mich auf. „Nein ich glaub nicht.", gebe ich von mir und fasse mir an die Stirn. „Außer, dass es vielleicht eine kleine Beule geben wird." „Du hättest dir wer weiß was brechen können." Ich schaue Harry an. „Ehrlich du Neunmalklug? Darauf wäre ich nicht gekommen.", zicke ich ihn an und entschuldige mich im nächsten Atemzug direkt schon wieder.
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Everything started with colorful Bubblegum
Fanfiction#36. Einhundert runde, bunte Kaugummis aus dem Automaten ziehen. «Wofür soll ich das denn machen?» - «Ich habe gedacht, wir sind uns einig, dass nicht alles was hier drauf steht einen Sinn hat.» «Und was soll ich mit den einhundert Kaugummis machen...