Kapitel 72

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Ich kniete vor der Toilette und fühlte mich teils gut und teils schämte ich mich so für alles. Ich ging kaputt und hatte nicht die Kraft dagegen anzuhalten. Du bist ein Schwächling. Ich erwiderte schon gar nichts mehr, die Stimme hatte so und so Recht. Erst hatte ich angefangen mich zu ritzen und nicht mehr rauszukommen und jetzt hatte ich mein Essen ausgekotzt. Vielleicht denkt Taddl dann nicht mehr ganz so schlecht von dir. Ich schüttelte meinen Kopf, er würde mich nie schön finden. Zu fett. Zu langweilig. Zu schüchtern. Zu Ardy. Ein Klopfen riss mich aus den Gedanken. 'Ardy? Mach die scheiß Türe auf!',  schrie Basti. Auch wenn ich wusste dass er mich nicht sieht, schüttelte ich langsam den Kopf. 'Ich breche sie auch auf wenn ich muss! Und du weißt, dass ich das tue!', schrie er weiter. Ich erwiderte aber trotzdem nichts bis ich einen lauten Knall hörte und die Türe aus den Angeln gehoben wurde. Geschockt sah ich in Richtung Tür und sah Basti der stolz die Türe zur Seite stellte. Als er mich vor der Toilettenschüssel knien sah, wusste er natürlich sofort was abgeht. Er kniete sich neben mich und flüsterte ein trauriges: ,,Warum?'. Ich sah ihm langsam und mit Tränen in den Augen in die Augen. 'Taddl', flüsterte ich und ich konnte einen Funken Schmerz in seinen Augen aufblitzen sehen.

Ich saß auf meiner Couch mit einer Decke die Basti mir übergeworfen hatte. Zusammengekauert saß ich da und neben mir Basti, der mich erwartungsvoll ansah. 'Was ist los mit dir? Wo ist der Ardy der immer glücklich war?', fing er an zu reden. Ich schüttelte langsam den Kopf. 'War ich nie. Zumindest nie so richtig.', erwiderte ich. Wieder sah ich Schmerz in Basti's Augen. Ein scheiß Freund bist du. Ich weiß... 'Ich geh kurz raus. Eine rauchen', gab Basti mir bescheid. 'Aber bestimmt keine Zigarette. Du kiffst immer noch?', stellte ich fragend fest. Als Antwort bekam ich nur ein nicken bevor er am Balkon verschwand.

Die kühle Morgenluft brannte in meiner Nase. Basti hatte mich schon fast gezwungen mit ihm etwas rauszugehen. 'Dir wird es bestimmt besser gehen', hatte er gestern gesagt. Schau wie sie dich alle angucken. Du bist einfach zu hässlich.  Autsch. Noch immer taten diese Worte weh, egal wie sehr sie stimmten. Es war Wochenende und deswegen war sehr viel im Park los. Überall saßen Familien mit Picknickdecken im Gras und unterhielten sich. 'Typisches Sommerwochenende', dachte ich. 'Willst du auch ein Eis?', fragte mich Basti, was ich mit einem Kopfschütteln beantwortete. Er schaute einmal skeptisch an mir herab und murmelte ein 'Bin gleich zurück'. Kurze Zeit später kam er mit zwei Eiswaffeln zurück und hielt mir die eine hin. 'Ich weiß genau, dass du ein Eis willst', begründete er dies und rang sich ein gequältes Lächeln ab. 'Danke', murmelte ich leise und überwand mich, das Eis zu essen. Ich habe es dir gesagt. Ich weiß...

Als Basti und ich das Eis gegessen hatten, kam auf einmal Simon mit den zwei Personen die ich nicht sehen wollte. Luna und Taddl. Simon umarmte mich sofort stürmisch. 'Warum meldest du dich nicht mehr?', wollte Simon wissen. Ich sah Basti hilfesuchend an, aber erwiderte nichts. 'Hallo, Ardy?', fragte Simon nach. Ich antwortete lediglich mit einem Schulterzucken. Langsam wendete ich meinen Blick vom Boden ab und sah erst Simon an, dann Taddl und dann Luna. Sie sah mich so falsch an. Sie freute sich, dass es mir so ging. Sie wollte mich aus dem Weg haben. Sie war all' die Jahre so unendlich falsch. Sie sah mich schadenfroh an was die Wut in mir zum kochen brachte und ich mich letztendlich nicht mehr kontrollieren konnte.

Alles passierte so schnell, ich ging auf Luna los und schubste sie auf den Boden. Gerade als ich mich auf sie stürzen wollte, schlangen sich zwei Arme um meinen Bauch um mich von ihr wegzuziehen. Taddl. Ich zappelte und schlug um mich doch er ließ nicht los. Ich war so überfordert, ich hielt alles nicht mehr aus. Ich find an zu weinen und schrie:' Lass mich l..los! Hör auf!' und ich wurde losgelassen. Ich brach sofort zusammen und saß wie ein Verrückter zusammengekauert auf dem Boden und zitterte. Ich legte meine Hände an meine Schläfe und fing an sie zur Beruhigung zu massieren. Mir war es egal wer gerade hier war, weswegen ich anfing mit den Stimmen zu reden. 'Helft mir!', 'Bitte, bitte helft mir'. 

Basti kniete sich neben mich und legte einfach einen Arm um meine Schulter während Taddl mich fassungslos, besorgt und geschockt gleichzeitig ansah. 'Ardy?', fragte er und wollte ebenfalls seine Hand auf mein Schulter legen welche ich aber wegschlug. 'Bitte! Bitte lass mich', sagte ich immer noch zitternd. Taddl sah mich noch einmal an, während ich mich weiter in Basti's Arm kuschelte bevor er sich zu Luna umdrehte. Sie sah mich geschockt und doch siegessicher an. 'DU MONSTER!', schrie ich hysterisch und wollte noch einmal aufspringen, doch Basti hielt mich zurück und beruhigte mich.



800 Wörter als dickes Sorry für die Unregelmäßigkeit der FF. Aber ich hab zur Zeit irgendwie total viel Ideen aber keine Motivation diese umzusetzen.
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Inlove with a boy || TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt