Messerscharf

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Juli:

Ich rannte in mein Zimmer, zog mir eine schwarze Leggin und ein türkises weites Shirt an, kämmte durch meine Haare und band sie zu einem Hohen Dutt. Ich schminkte mich noch etwas und rannte dann die Treppe wieder nach unten. Unten holte ich erst einmal Luft, Dann schlüpfte ich in meine Schuhe und warf mir eine dünne Lederjacke über. Schnell schnappte ich mir meine Handtasche und warf Handy und Schlüssel hinein.

Ich gab Finn noch einen Abschiedskuss auf die Wange und hastete aus der Haustür. Die frische Luft empfing mich und augenblicklich entspannte ich mich ein wenig. Schnell fischte ich mein Handy aus der Handtasche und wählte Amys Nummer.

Während es wählte lief ich zügig durch den Park und überquärte dann die wahrscheinlich befahrenste Straße Londons.

Endlich ging sie ans Telefon.

" Ja. Amy hier. "

" Hi Amy. Ich bin's Juli. Wo treffen wir uns? "

" Komm zu Starbucks in die Stadt. ich warte auf dich. "

" okay bis gleich. "

Dann legte ich auf und rannte die Straße nach unten. Ich drängte mich durch die Menschen und hetzte weiter die Straße nach unten. Nach etwa 5 Minuten sah ich Starbucks direkt vor mir und Schlüpfte durch die Tür. Ich holte erst einmal Luft und suchte den kleinen Raum nach Amy ab. Als sich unsere Blicke trafen lief ich auf ihren Tisch zu. Wir begrüßten und kurz und ich setzte mich dann zu ihr.

" Ich hab dir schon mal einen Kaffee geholt und ich würde dich gerne mit zu mir nach Hause nehmen. Da könen wir in ruhe reden. " ich nickte nur und trank einen Schluck von meinen Kaffee.

Wir standen auf und verließen in normalen Tempo den Laden. Wir liefen unzählige Straßen entlang und bogen immer wieder ab sodass ich irgendwann nicht mehr wusste wo wir waren.

Plötzlich blieb Amy stehen und suchte in ihrer Tasche vermutlich nach dem Wohnungsschlüssel. Ich schaute mich um. Wir standen in einer engen Gasse. Es erinnerte mich ein wenig an Venedig.

Endlich hatte sie den Schlüssel gefunden und wir liefen in die Oberste Etage des Mietshauses. Oben angekommen schloss sie ihre Wohnungstür auf und wir traten ein.

Sie wohnte schön. Von ihrer Dachterrasse aus konnte man über ganz London sehen. Sonst war die Wohnung sehr hell und wirklich modern eingerichtet.

Sie führte mich in die Küche und wir setzten uns an einen kleinen Tisch.

" Okay, was wolltest du mir sagen? " fragte ich direkt. Ich wollte diesen Aufenthalt nicht unnötig ausdehnen.

Sie schaute mich mit ihren großen Augen an und klapperte mit ihren langen, schwarzen Wimpern. Ich schaute sie abwartend an.

" Ich wollte wissen, ob du glaubst, dass das mit uns .. naja ob wir noch mal von vorn anfangen können. "

ich war geschockt. Wie konnte sie nur denken, dass ich den ganzen Schmerz innerhalb von 24 Stunden vergessen kann. Ich schwieg eine weile. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Schließlich gab ich ihr die ehrlichste Antwort, die ich ihr hätte geben können.

" Amy, du hast mir weh getan ... sehr weh ... " sagte ich leise und schluckte die Tränen runter.

" Ich weiß aber ... gibt uns noch eine Chance, bitte. Es tut mir auch Leid was ich getan habe. Bitte Juli. " Jetzt wurde ich wütent.

" Amy, es gibt kein 'uns' mehr. " schrie ich und sie schaute mich traurig an. Dann rannte ich zur Wohnungstür und hastete nach draußen - An die frische Luft. Tränen liefen über meine Wange. Ich war verletzt.

Amy:

" Amy, es gibt kein 'uns' mehr " schrie Juli. Ihre Worte schnitten durch meine Seele wie Glas.

Herzen brechen leise

Dann rannte sie aus meiner Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu. Tränen liefen über meine Wange.

Langsam lief ich ins Badezimmer. Ich atme schwer. Es ist zwecklos.

Ich zog eine der Schubladen meines BAdezimmerschrankes auf und griff nach einer frischen Rasierklinge. Langsam schloss sich meine Hand um das scharfe Metall. Ich atmete schwer. Ich lehnte mich gegen die Badewanne und krempelte mit zitternden Finger den rechten Ärmel meines Pullovers hoch. Mein blick glitt über die unzähligen roten Striemen auf meinen Armen.

Alles Schnitte, die keiner jemals sehen darf. Die ich mir selbst zugefügt hatte und die jetzt meinen rechten Arm schmückten.

Ich blickte auf meinen Arm - suchte nach einer geeigneten stelle und machte den ersten Schnitt. Ich zuckte nicht einmal zusammen als ich mir die scharfe Klinge ins Fleisch drücke.

Ich wartete darauf, dass der brennende Schmerz alles auslöschte. Es dauerte länger als sonst und ich zitterte am ganzen Körper, als ich die klinge erneut ansetzte und tiefer und tiefer in meinen Fleisch versenkte.

Ich schloss meine Augen, versuche mich zu konzentrieren aber immer noch hallten mir IHRE Worte durch den Kopf.

Amy, es gibt kein uns mehr.

Ich setzte die Klinge erneut an, zog sie mit einer ausholenden Bewegung durch die Haut. Und da spürte ich ihn endlich. Den körperlichen Schmerz.

Die Hand mit der RAsierklinge lag schlaff neben mir. ich beobachtete durch halb geschlossene Lider, wie das Blut über meine Haut floss.

Langsam entspannte sich mein Körper wieder. Juli's schrille stimme hörte auf durch meine Ohren zu hallen.

Ich legte die Klinge zur Seite und betrachtete den roten Fluss, der meinen Arm hinunter lief. Ich schlürfte zum Waschbecken und drehte das Wasser auf. Vorsichtig hielt ich meinen Arm darunter und das warme Wasser vermischte sich augenblicklich mit dem Rot, welches aus meinen Arm floss.

Es brannte ein wenig war allerdings nichts gegen die Klinge. Ich wartete bis das Wasser wieder durchsichtig war und stellte es dann ab. Ich trocknete meinen Arm vorsichtig ab, desinfizierte die Schnitte und verband sie mit einen schneeweißen, so unschuldig aussehenden, Verband.

Hi meine Lieben,

Ich hoffe, ihr seit mir wegen der langen Pause nicht allzu böse aber ich war wie gesagt im Urlaub...(:

Wie gefällt euch das Kapitel?

Was denkt ihr wies weiter geht?

Kussi an euch

lg

Michi :*

Nobody is Perfect - I'm NobodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt