Erinnerung an etwas Zerreissendes ...

604 41 8
                                    

Das letzte Kapitel vor den Ferien. Ihr hört in spätestens 5 Wochen wieder von mir. 

Danke für die ganzen lieben Kommentare und für die ganzen votes. Ihr seit die besten <3

Ich liebe euch. Fühlt euch gedrückt :*

Michi :*

Juli:

Ich saß immer noch auf diesem Felsvorsprung. SIE war vor ca 15 Minuten gegangen. Sie sagte, dass ich mir alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen sollte, dann gab sie mir ihre Handy Nummer und verschwand. 

Ich starrte auf das Wasser, in meinen Augen glitzerten Träenen und mein inneres war zerstört. Ich fühte mich genau wie damals als mich Noel auf der Parkbank gefunden hatte. Ich atmete einmal tief durch und plötzlich musste ich an Amys Beerdigung denken.

Wie hatten ihre Eltern das eigentlich gemacht? Das würde ich sie später fragen. Erst einmal erinnerte ich mich zurück:

Es war ein sonniger Tag. Ich trug ein schwarzes Kleid mit schwarzen Strumpfhosen und schwarzen Schuhen. Ich saß in der ersten reihe der Kapelle und erinnerte mich während der Trauerrede an die vielen schöenen Momente mit ihr. Ich konnte den Worten des Redners gar nicht folgen. Meine Sicht war durch die unzähligen Tränen verschwommen und mein Kopf drohte zu platzen. 

Die Trauerrede wurde beendet und jetzt war ich an der Reihe. ich hatte mir fest vor genommen auch etwas zu sagen. Langsam erhob ich mich von meinen Stuhl. Meine Knie zitterten und meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich bewegte mich wie in Zeitlupe zum Rednerpult und stützte mich daran ab da ich drohte umzukippen. Das papier lag da und mit einer brüchigen Stimme begann ich leise zu sprechen. Die ganzen Leute, die sich in der kleinen Kapelle versammelt hatten lauschten meinen Worten gespannt:

" Für viele Menschen ist dieser Tag ein Tag wie jeder andere. Die vögle zwitscher, die Sonne scheint, paare küssen sich auf den Starßen, Leute gehen, Leute kommen. Für uns allerdings ist es der Tag, an den wir uns immer erinnern werden. Es ist der Tag, der so viele Fragen offen lässt. 

'Was war sie für ein Mensch? 'diese Frage wurde mir in den letzten Wochen am häufigsten gestellt und immer sagte ich: " sie war nicht perfekt, keineswegs aber das, was sie mir gegeben hat war perfekt "

Sie war ein Mensch wie du und ich. " Liebe beginnt im Herzen und endet im Kopf. " hatte sie immer gesagt. " Wir lieben mit unseren Herzen und wenn wir zu viel über unsere Glück nachdenken wird es diese Liebe irgendwann nicht mehr geben." so hatte sie mir einmal ihren ausspruch erklärt.

Ich spreche nicht über sie, ich spreche für sie. Würde sie heute hier stehen und ich würde im Himmel schweben, würde sie dasselbe tun. Davon bin ich überzeugt. 

Ich denke, dass jeder Mensch zwei mal stirbt. Das erste mal wenn er in den Himmel kommt und das zweite mal wenn er von den Menschen, die ihnen geliebt haben, vergessen wird. 

Sie war ein Mensch, den es nicht noch einmal geben wird. Sie hat tiefe Narben und Wunden der Trauer sowohl bei ihnen als auch bei mir hinterlassen und trotzdem denke ich, dass sie es da wo sie jetzt ist besser hat denn sie war hier nicht mehr glücklich. 

' Amy, ich hoffe dir geht es gut da wo du jetzt bist. ich liebe dich '" 

mit diesen Worten beendete ich meine kleine Rede. mein Gesicht war träneneüberströmt und jetzt weinte jede einzelne Person in diesem Raum. Später hatten mich alles gelobt für meine rede. 

Tränene liefen meine Wange hinunter und ich starrte weiter aufs Wasser als könnte es mir die Lösung meines Problems nennen. Plötzlich spürte ich zwei starke arme und ich wollte schon schreien doch die Person hielt ihre Hand vor meinen Mund und flüsterte ein leises " HI " 

Es war Finn. mein Körper entspannte sich wieder und er nahm die Hand von meinen Mund. Er lies sich neben mich plumpsen und sofort kuschelte ich mich an ihn. Er roch unglaublich gut. Ein wenig nach Heu und Vanilie. Ich schloss meine Augen und lauschte seinen Herzschlag. Erst jetzt merkte ich wie müde ich eigentlich war. Ich lies mich einfach in die Fänge der Traumwelt ziehen. 

-------------------

Als ich wieder aufwachte dröhnte mein Kopf und ich lag auf etwas weichen. Langsam öffnete ich meine Augen und ich schaute in Finns glänzende Augen. Er lächelte mich an. 

" Ausgeschlafen Prinzessin? " er lächelte mich an und ich nickte.

" Wie spät haben wirs? " fragte ich. 

" 14 Uhr. " Ich schaute ihn geschockt an. 

" Müssen wir nicht zur Schule? " fragte ich total panisch doch er lächte nur und sagte dann:

" Ich war in der Schule. Wir hatten nur bis 13.00 Uhr Unterricht da zwei Stunden ausgefallen sind. Du hast so süß geschlafen und warst gestern so geschafft da hab ich dich krank gemeldet. " 

" Danke, du bist ein schatz " ich lächelte ihn an und fiel ihn um den Hals. Er kicherte und ich drückte ihn fest an mich. Seine Arme schlangen sich um mich und ich fühlte mich wohl. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinen Herzschlag. Mein Kopf dröhnt immer noch doch sein Herzschlag beruhigte mich etwas. 

" Ich hab Kopfschmerzen " jammerte ich. Finn lächelte, hob mich hoch und trug mich in die Küche.

Er goss mir ein Glas Wasser ein und löste eine Aspirin darin. Er reichte mir das Glas und ich trank es in einen zug leer. 

" Danke " ich lächelte und er lächelte zurück. Ich lag immer noch in seinen Armen und es fühlte sich nicht schlecht an. 

Plötzlich piepte mein Handy und Finn lies mich runter. Ich suchte mein Handy und fand es im Flur. Ich entsperrte den Bildschrim und las:

" Hi Juli,

Können wir uns bitte noch mal sehen ich muss dir was wichtiges sagen. <3 Amy. "

Nobody is Perfect - I'm NobodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt