Juli:
Es war bereits weit nach 0:00 Uhr. Aber es war mir egal. Ich musste weiter lesen. Es kam mir vor, als würde mein leben von diesen Zeilen abhängen, die in einer so schön verschnörkelten Schrift von Finn auf das weiß - gelbe Papier geschrieben wurden.
Ich blätterte auf die nächste Seite:
" 20.05.2013:
Das Gefühl in meinem Magen war erschlagend. Ein unangenehmes Kribble, gefolgt von Übelkeit. Ich konnte nichts denken, nur noch spüren. Mein gesamter Körper wurde von ihr gesteuert. Jede Faser meines Körpers war ganz bei ihr. Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Auch wenn das Glück wie heißes Blut durch meine Adern jagte, blieb trotzdem noch das Gefühl zurück, dass ich mir nur wieder falsche Hoffnungen machen würde.
Der Gedanke an sie lässt mich sofort lächeln, doch das Wissen darüber, dass sie unerreichbar ist, lässt es erfrieren. Ich würde sie gerne vergessen, aber wie soll ich das anstellen wenn ich jeden meiner Tage mit ihr verbringe?
Ich kenne jedes Detail ihres Gesichtes. Ihre Wimpern habe ich gezählt und das Echo ihres Lachens in meinem Herzen versteckt, damit es mir nie mehr jemand nehmen kann. Der Klang ihrer Stimme klingt wie Musik in meinen Ohren.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es ist schon fast wie eine Sucht.
Ich fühle mich gezwungen jedes Wort, jeden Blick und jede Geste von ihr zu interpretieren. Es geht einfach nicht anders. Ich liebe sie für immer im Geheimen. Zu groß ist meine Angst, sie zu verlieren.
Wie eine Zecke hast sie sich an mein Herz geheftet und lässt es nicht mehr los. Sie saugt mich aus. Ich werde sie keinen Tag meines Lebens vergessen.
Ich weiß nicht, was ich denken soll. Sie gehört zu den Menschen, die ich einfach nicht einschätzen kann.
Was denkst diese mädchen sich nur dabei, wenn sie mir so unverschämt tief in die Augen blickst, sodass ich innerlich dahin schmelze und nicht mehr richtig denken kann?
Dass ich sie liebe, wollte ich ihr schon tausendmal sagen. Aber die Furcht vor der Demütigung, wenn sie nicht so fühlst, ist viel zu groß. "
Meine knie wurden ganz zittrig und mein Herz schlug zwei mal schneller als sonst. meine Gedanken rasten und alles war plötzlich verschwommen. die Zeilen setzten sich wie ein Lied in meinen Gehirn fest und ich wusste, ich würde sie nie mehr vergessen.
Ich las verschwommen die Ziffern der Uhr: 2.36 Uhr.
Es war spät und ich sollte schlafen gehen, schoss es mir durch den Kopf. und plötzlich wünschte ich mir nichts sehnlicher als dass Finn jetzt hier wäre und ich mich an ihn kuscheln könnte und in Ruhe und Frieden einschlafen könnte. Aber er war nicht hier. Also legte ich mich einfach auf die Couch. Das Buch dicht an meine Brust gepresst und schlief ein.
-------
Als ich am nächsten morgen aufwachte tat mir alles weh. mein rücken schmerzte und mein Kopf pochte. Ich stand langsam auf und das Buch mit dem Dunkelroten Einband fiel zu Boden. Schnell hob ich es wieder auf und brachte es erst einmal zurück in Finn´s zimmer. dann duschte ich mich und kochte mir Kaffee. Alles was ich trug war unterwäsche und ein Bademantel. Ich saß in der küsche und schaute aus dem rießigen Fenster. Die Menschen schlenderten gemütlich entlang und der regen prasselte leicht auf sie nieder. Es war wieder einer dieser grauen tage. Ich trank meine Kaffee aus und ging in mein zimmer.
DU LIEST GERADE
Nobody is Perfect - I'm Nobody
Teen FictionWas würdest du tun wenn sich deine beste Freundin vor 6 Monaten umgebracht hat ? Sie dir an allen Ecken und Enden fehlt und du einfach keine Ahnung hast wie du dein Leben ohne sie Meistern sollst. Und zu allem Überfluss lernst du dann auch noch eine...