Titel 23- Willst du meine Freundin sein?

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Wir betraten unseren Raum, in dem die anderen schon arbeiteten. Zusammen gingen wir zum Tisch, an dem Tom gestern saß.

"Wir müssen immer noch die Fotos ausdrucken." Sagte ich.

"Wenn du willst, gehe ich das erledigen. Hast du den USB-Stick mit den Fotos?" Fragte er mich.

"Ja, warte." Ich nahm meine Tasche und suchte den Stick. "Hier." Ich gab ihn Tom.

"Dann bis gleich." Er ging zum Lehrerzimmer, um die Fotos auszudrucken, während ich zu Grace und Rachel rüber ging.

"Hey Mädels!" Begrüßte ich die beiden.

"Na." Grüßte Grace zurück.

"Alles wieder gut im Paradies?" Lachte Rachel.

"Boah Rach!" Lachte ich und verdrehte die Augen. "Aber ja, alles wieder gut. Er hat mich vorhin sogar vor Maya verteidigt."

"WAS? Nein!" Rachel's Augen wurden groß.

"Doch!" Meinte ich.

"Erzähl!" Forderte Grace mich auf.

"Also, wir sind halt gerade in der Schule angekommen und wollten zu unserem Raum gehen, als Maya in ihrer schrillen Stimme Tom ruft und sich ihm dann kurz darauf auch noch ihm um den Hals wirft. Sie fragt dann halt wie es ihm ginge und ich meinte, bevor sie da war auf jeden Fall besser. Und dann meinte sie so, wer ich denn sei, um so mit ihr reden zu können. Tom hat sie dann weg geschubst und mich halt so in den Arm genommen und gesagt, dass-"

"Du meine Freundin bist." Vollendete Tom den Satz. Wo kam der denn jetzt her? War der nicht eben noch Fotos ausdrucken?

"Ähh, ja genau." Sagte ich und wurde etwas rot.

Grace und Rachel sahen uns beide fassungslos an.

"Was auch stimmt." Meinte er nun weiter, sah mich an und grinste.

"Ja." Wiederholte ich mich und biss mir auf die Lippen.

"Ja, dann würde ich jetzt mal sagen wir fangen an zu arbeiten." Sagte Tom, gab mir seine Hand, welche ich nahm und verschrenkte unsere Finger miteinander.

"Du hast wirklich nur meine Fotos genommen und deine weg gelassen." Lachte er und sah sich die Bilder an.

"Mhm." Meinte ich nachdenklich und sah ihn an.

Meinte er das jetzt wirklich ernst, dass ich seine Freundin war oder hat er das nur so gesagt? Ich meine, da Maya es jetzt wusste, würden es sowieso bald alle wissen. Aber er war ein Player. Er hatte das bestimmt nur so gesagt, weil wir ja wegen unseren Eltern zusammen waren. Es bedeutete nichts. Doch warum hatte er dann jetzt in der Schule das gleiche gesagt? Also, dass wir zusammen waren? Dieser Junge ist mir ein Rätsel. Und leider bin ich drauf und dran, mich in dieses Rätsel zu verlieben...

"Hörst du mir überhaupt zu?" Riss Tom mich aus meinen Gedanken.

"Ja ja, klar." Sagte ich und sah ihn an.

"Ich hab gesagt, dass wir die Landschaftsbilder ja mit Tusche oder so anmalen, beziehungsweise mit Kohle anmalen können. Die Fotos von uns beiden lassen wir so. Was meinst du?" Er sah mich fragend an.

"Ja, super Idee, lass uns das so machen." Stimmte ich zu.

Er sah mich etwas skeptisch an, sagte jedoch nichts.

Wir teilten die Bilder in verschiedene 'Kategorien' ein. Einige würden wir mit Kohle, andere mit Tusche, Wachsmalstiften oder Ölfarben anmalen. Ich nahm mir die Bilder die mit Kohle angemalt werden sollten, ging nach vorne zu den Tisch an dem die Pinsel, Farben und ganzen anderen Sachen waren und nahm welche.

"Was ist denn los?" Ich zuckte vor Schreck leicht zusammen, als Tom plötzlich hinter mir stand, seine Arme um meinen Bauch schlang, mir das ins Ohr flüsterte und einen kleinen Kuss hinter mein Ohr gab.

"Nichts, warum?" Fragte ich und suchte weiter nach Pinseln, ohne ihn anzusehen. War ja nicht so, dass ich schon genug, wenn nicht sogar mehr als ich brauchte hatte, aber die ganzen Pinsel schienen mir auf einmal so unglaublich interessant.

"Weil, du mich zum Beispiel wie jetzt gerade nicht ansiehst oder vorhin schon, seit wir wieder zurück gegangen sind, so gut wie kein Wort gesagt und mich ignoriert hast."

"Stimmt gar nicht!" Versuchte ich mich raus zu reden.

"Doch."

"Nein."

"Doch."

"Nein!" Sagte ich genervter, drehte mich um und sah ihn an.

"Du musst nicht so laut schreien, schwer hörig bin ich nicht." Flüsterte er mir ins Ohr.

Ich drückte einfach an ihm vorbei und ging mit den Pinseln in meiner vor Wut geballten Hand zu unserem Tisch zurück. Doch warum war ich denn jetzt schon wieder sauer? Ich hätte ihm doch einfach sagen können, dass ich verunsichert war, ob er es jetzt ernst meinte oder nicht.

Ich nahm mir das erste Bild, Kohle zum zeichnen und fing an die ersten Striche zu ziehen. Tom setzte sich wortlos mir gegenüber und nahm sich Pinsel und Farben.

"Wie lange willst du jetzt nicht mehr mit mir reden?" Fragte er.

"Weiß nicht." Antwortete ich ohne aufzusehen.

"Komm schon, Summer. Sag mir doch bitte was los ist! Bitte!" Flehte er mich an. Ich sah auf.

Braun traf Braun.

Und wieder versank ich einen kurzen Moment in seinen Augen.

"Nicht hier und nicht jetzt." Sagte ich.

"Dann komm." Er stand auf und deutete mir zur Tür.

"Was?"

"Das heißt wie bitte." Zwinkerte er mir zu. Ich lachte und verdrehte die Augen. Trotzdem stand ich auf und ging mit ihm raus.

Einige sahen uns komisch an. Grace warf mir ihren ich-will-später-alles-wissen-ohne-wenn-und-aber-und-mit-allen-Einzelheiten-Blick zu und wackelte mit ihren Augenbrauen, während Rachel irgendwelche Andeutungen machte die ich nur verwirrt entgegennahm.

Kaum waren wir draußen, die Tür geschlossen, drehte Tom sich um, die Hände in den Hosentaschen und sah mich erwartungsvoll an.

"Also?" Fragte er.

"Naja.. es ist halt wegen uns.." Fing ich an.

"Was denn wegen uns?"

"Ich weiß halt nicht, naja, ob du es halt ernst meinst oder nicht?" Flüsterte ich und sah zu Boden.

Er kam auf mich zu und drückte mit seinen Fingern mein Kinn leicht nach oben, so dass ich ihm in die Augen sehen konnte.

"Warum denkst du das?" Fragte er.

"Weiß nicht." Murmelte ich.

Er kam mir nahe, sah mir abwechselnd in meine Augen und auf meine Lippen. Ich kam ihm näher, legte meine Lippen auf seine.

"Ich meine es ernst. Und damit du mir glaubst, will ich dich was fragen. Willst du meine Freundin sein?" Hauchte er mir gegen meine Lippen und lehnte seine Stirn gegen meine.

"J-ja." Stotterte ich verlegen.

"Dann bist du jetzt auch offiziell meine Freundin." Grinste er.

Ich nickte nur. In diesem Moment, war ich einfach nur glücklich.

"Wir sollten wieder rein gehen. Die Bilder zu malen, dauert schon noch und bis Donnerstag, spätestens Freitag, müssen wir fertig sein." Sagte er.

"Na dann müssen wir uns ja ranhalten." Lächelte ich.

Tom legte seinen Arm um meine Hüfte, zog mich an ihn ran und gab mir einen Kuss auf die Schläfe, woraufhin ich anfing zu grinsen.

Gemeinsam gingen wir wieder rein und machten uns daran weiter an den Bildern zu arbeiten.

The Bad Boy at my schoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt