4. Kapitel
Meine Mutter und mein Vater sitzen unten vor dem Fernseher, als ich abends vom Ballettunterricht nach Hause komme.
Ich nutze die Gelegenheit, um zu duschen. Normalerweise gehört das untere Badezimmer mir allein, doch solange die Renovierungsarbieten andauern, muss ich das obere mit ihnen teilen.
Ich dusche lange, rasiere mir die Beine und schlüpfe in meinen Bademantel. Während ich erneut das Schlafzimmer durchquere, überlege ich mir, was ich heute zu Abend essen werde.Ich binde mir meine nassen Haare zu einem Zopf, ehe ich an dem Zimmer meines großen Bruders klopfe.
Pocketful of Sunshine schallt es mir entgegen, während Aiden aus voller Kehle mitsingt: "Take me awayyy! TO BETTER DAYYYSS!"
Ich drehe den Knauf, drücke die Tür auf und...
...sehe Aiden, der nichts als einen roten Schlüpfer trägt und auf dem Boden Liegestütze macht. Ich betrachte seinen leicht gebräunten Brustkorb, bevor mein staunender Blick an seiner roten Unterhose hängen bleibt."Blair!"
Ich muss lachen, als er die Bettdecke an sich reißt und sie um seine Hüften schlingt.
Sein Gesicht hat inzwischen die Farbe seines Slips angenommen. "Hast du schon mal was von Anklopfen gehört?""Ich hab geklopft.", antworte ich, während ich meinen Kopf im Takt zum Lied wiege. "Aber die entscheidene Frage lautet: Hast du schon mal was von männlicher Unterwäsche gehört?"
Aiden streckt seinen Arm nach der Jogginghose aus, die auf dem Bett liegt und zieht sie unter der Decke an.
Ich lasse meinen Blick durch den Raumen schweifen, der im Großen und Ganzen aussieht wie immer. Klamotten auf dem Boden, leere Pizzakartons auf dem Schreibtisch, ein The walking dead Poster über der Kommode, Megan Fox über dem Bett.
Der eigenartige Geruch aus einer Mischung von Playboy-Deo und Schweißsocken wird mir ganz sicher noch Tage später in der Nase bleiben.
Neu sind jedoch die Hanteln, eine Hinterlassenschaft seines Kumpels, die Aiden stets in seinem Kleiderschrank aufbewahrt hatte. Jetzt liegen sie mitten im Zimmer auf dem Teppich verteilt."Was willst du?", fragt er, während er ein T-Shirt überstreift.
"Ich wollte fragen, ob du mit mir Pizza bestellen willst. Dann ruf ich gleich bei Jimmys an.", antworte ich.
Aiden sieht mich demonstrativ an.
"Man, ich dachte, es wäre wichtig. Wegen sonem Mist hab ich jetzt mein Training unterbrochen."Pah, Training. Ich muss mir ein Lachen verkneifen.
Und außerdem: Pizza ist wichtig!"Du meinst dein kleines Popkonzert mit inklusiver Stripptease-Einlage?
Sag mal, ist die eigentlich im Eintrittspreis mitimbegriffen oder-"Er greift wütend nach einem Kissen.
"Verpiss dich, Zwerg!" Und bevor mein Bruder mich damit bewerfen kann, haste ich auch schon aus dem Zimmer, sodass sein Wurf die Tür trifft.Auch gut. Mehr Pizza für mich.
Ich will gerade meinen Weg ins Zimmer antreten, als mein Handy plötzlich die ersten paar Takte von meinem Klingelton flötet. Ich nehme ab.
"Hallo?""Blair! Du wirst nicht glauben, was ich gerade herausgefunden habe!", kreischt Alex am anderen Ende der Leitung, sodass ich das Handy etwas weiter von meinem Ohr halten muss, um keinen Hörschaden zu erleiden.
"Was ist los?"
"Der Typ, von dem wir heute gesprochen haben!"
Ich merke, wie mein Puls ein wenig schneller schlägt.
"Jason? Was ist mit ihm?""Er schmeißt diese Woche mit seinem großen Bruder eine riesige Einweihungsparty in ihrem Haus und... SIE HABEN MICH EINGELADEN!", quikt meine Freundin aufgeregt und ich muss lächeln, auch wenn ich ein Stück neidisch bin, dass sie eingeladen wurde und auf die Party gehen darf.
Mich wundert es jedoch, dass die beiden schon so viele Leute kennen, um überhaupt eine Party schmeißen zu können. Immerhin sind sie erst vor ein paar Wochen hergezogen.
Doch Alex ist anscheinend noch nicht fertig mit reden.
Aufgeregt fährt sie fort:
"Und jetzt halt dich fest: Ich darf einen Gast mitnehmen... WIR GEHEN AUF JASONS PARTY!"
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Once upon a fuckboy
Teen FictionGegensätze ziehen sich ja für bekanntlich an. Jedoch hat niemand je bestritten, dass sie sich nicht auch ausziehen können... "Und obwohl mir klar ist, dass er mir eines Tages das Herz brechen wird, erlaube ich ihm immer weiter, ein Stücken mehr davo...