32.

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100k reads, ich danke euch so sehr!

"Blair, ich habe dir etwas Wichtiges zu sagen."

Ich sehe zu Jason. Seine Augen verdunkeln sich.
Mir wird übel. Etwas in mir dreht sich.
Nicht schonwieder diese Situation.

"K-Kann... das nicht... warten?", erkundige ich mich leise und sehe mich unbehaglich um. Das muss doch jetzt nicht vor allen anderen sein. Vor allem nicht vor...- Murks.
Mein Rundblick bleibt an Olivia hängen, die mir mit ihrem finsteren Gesichtsausdruck wahrscheinlich irgendwelche
Morddrohungen zuwirft.
Ich bin so gut wie tot.

"Nein. Das muss jetzt sein.", erwidert Zac vor mir ernst und reibt seine Hände nervös an seiner Jeans ab.
Seine Wangen sind feuerrot angelaufen.

Nein, bitte nicht...
Ich schlucke und starre zu Boden. Wieso habe das Gefühl, dass ich ganz genau weiß, was Zac mir sagen will?
Ich wusste es eigentlich schon die ganze Zeit, doch ich habe mir nie wirklich Gedanken darum gemacht. Aber jetzt ist eindeutig der falsche Zeitpunkt dafür.
Ich werde sterben. Ich werde in aller Öffentlichkeit hier vor Augen der gesamten Schule sterben, wenn Olivia mir von Weitem ihr Messer in den Rücken rammt.

Ich spüre für einen langen Moment Jasons Blick auf mir ruhen und höre dann, wie er laut aufschnauft. Er dreht sich herum in Richtung Cafeteria und brüllt quer durch den Raum: "SAG MAL, HAT EUCH WER QUER INS HIRN GESCHISSEN? HIER GIBTS NICHTS ZU SEHEN, KÜMMERT EUCH UM EUREN EIGENEN SCHEIß!"
Seine Worte hallen im ganzen Saal. Keine zwei Sekunden dauert es, bis langsam wieder ein gesprächiges und lockeres Stimmengewirr durch die Tischreihen geht, die Schüler sich nacheinander umgedreht haben und wieder einigermaßen mit sich selbst beschäftigt sind.

Ich sehe Jason an und lächle dankbar.

"Und jetzt zu dir.", widmet er sich wieder zu Zac. "Wenn du ihr etwas zu sagen hast, dann mach das erstens im persönlichen Rahmen, wenn es dir so wichtig ist und zweitens..." Er tritt gefährlich nah an ihn heran. "...am Besten auch so, dass ich es nicht mitbekomme, hast du das kapiert?"
Jason rempelt er ihn noch an der Schulter an, bevor er samt dem Tablett die Cafeteria verlässt.

Nachdem Zac Jason mit hochrotem Schädel hinterhergesehen hat, dreht er seinen Kopf wieder zu mir. "Und dieses respektlose Arschloch findest du etwa cool?"

Ich zögere.
"Er... ist in Ordnung."

Entgeistert reißt er die Aufen auf.
"Er hat mir gerade gedroht.", entgegnet Zac mir fassungslos.

Ich seufze.
"Jason hatte Recht. Wenn du eine Angelegenheit mit mir zu klären hast, dann mach das nicht vor der gesamten Schule. Du weißt, wie unangenehm mir die Aufmerksamkeit ist."

Zac schüttelt aufgewühlt seinen Kopf.
"Du hast doch keine Ahnung, was ich dir sagen wollte. Ich wollte bewusst, dass es die ganze Schule hört. Ich will, dass es jeder weiß." Er macht eine Pause und spannt seinen Kiefer an. "...Vor allem er." Das Wörtchen er betont er dabei besonders verächtlich und in einem Ton, der nur schwer darauf hinweisen lässt, dass Zac nicht besonders scharf darauf ist, jemals Jasons Kumpel zu werden. Als er merkt, dass ich nichts mehr darauf antworten werde, stampft Zac mit zügigen Schritten an mir vorbei.
Ich seufze wieder und schaue noch ein letztes Mal zu Quinn, die sich zu Grace hinübergebeugt hat, dessen Gesichtsausdruck ich nicht erkennen kann. Sie scheinen ins Gespräch vertieft zu sein und schauen nicht auf.

Ich werde ihnen alles erklären, nehme ich mir vor. Ich werde meinen besten Freundinnen schon bald alles erklären. Und dabei ist mir egal, was Jason davon hält. Ich bin es langsam leid, alles mit mir selbst auszumachen. Ich brauche meine Freundinnen. Ich muss mit jemanden darüber sprechen.
Sonst frisst es mich auf.

Once upon a fuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt