14.

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Freitagnachmittag folge ich dem Massenansturm auf die Cafeteria. Dort meide ich die Hauptschlange und gehe direkt zur Theke, an der man sich selbst Obst und Brot nehmen kann. Ich bin so ein Looser. Schon seit zwei Tagen bekomme ich einfach nichts mehr vernünftiges in den Magen. Und das alles nur wegen Jason.
Jason, Jason, Jason. Er und seine verletzenden Worte von Mittwoch schwirren mir pausenlos im Kopf herum. Ich schaffe es einfach nicht, an irgendwas anderes mehr zu denken.

Quinn, Grace, Eddie und Zac hängen am selben Tisch, wie immer herum. Seit Neustem verbringen die beiden Jungs nämlich ungewöhnlich viel Zeit mit uns, was ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich schlimm finde. Die stichelnden Blicke von Zacs geiernden Fangirls im Nacken geben einem schon eine Art Bestätigung.
Ich hole tief Luft und geselle mich zu ihnen. Lass dir jetzt bloß nichts anmerken.

Grace, die die ganze Zeit an ihrem Handy beschäftigt war, wirft malwieder eine belanglose Aussage in die Runde, die uns unfreiwillig an ihren freien Gedanken und das, was momentan in dem kleinen Rotschopfköpfchen vorgeht, teilhaben lässt: "Niall Horan und ich sind füreinander bestimmt. Er weiß es nur noch noch nicht."

Quinn verrollt die Augen, als sie sich eine Gabel Thunfischsalat in den Mund schiebt. "Könnte daran liegen, dass du für ihn nicht einmal mehr existent bist."

Grace macht einen 'verärgerten' Gesichtsausdruck, den man aber einfach nicht ernst nehmen kann. Wenn Grace mal böse ist, sieht sie quasi so aus, wie ein kleiner Hundewelpe, dem das Quitschespielzeug weggenommen wurde.
"Quinn!"

"Was?"

"Hör auf so bösartig zu sein!"

"Ich bin nicht bösartig. Ich bin realistisch."

"Du zerstörst Träume. Das ist bösartig."

"Bin ich bösartig?", wendet sich Quinn jetzt an Eddie, welcher in seiner Lasagne vertieft war und jetzt endlich mal sein Gesicht aus dem Essen nimmt.

"...Was? Nein nein, natürlich nicht Babe."
Quinn sieht zufrieden aus. So zufrieden, dass sie ihn glatt belohnt, indem sie ihm schlingend die Zunge in den Rachen steckt und Quinn und Eddie wenig später anfangen vor unseren Augen wild rumzuknutschen.
Ich gehe mal spontan davon aus, dass die beiden wieder zusammen sind.

Grace starrt sie mit einem angewiederten Blick an. "Das ist absolut unzumutbar. Auch noch in der Öffentlichkeit."
Ich bilde mir ein, einen bedrückten Ausdruck in ihren Augen zu erkennen. Kein Wunder. Es muss schon auf eine Art und Weise deprimierend sein, ständig vor der Nase Leute beim rummachen zuzusehen, wenn man selbst noch nie einen richtigen Freund hatte.

Zac schaut von Grace zu den beiden Turteltauben hin und her und schlägt dann mit seiner Faust so derbe auf den Tisch, dass es nur so scheppert und Eddie und Quinn erschrocken auseiander fahren.
Grace lächelt ihn an. "Danke, Zac."

Er dreht sich zu mir und reißt scherzend wütend die blauen Augen auf. "Ich freue mich schon auf den Tag, wenn die beiden wieder die Nase voneiander voll haben." Ich atme hörbar ein. Selbst wenn er sich ärgert, ist Zac gutaussehend. Keine Chance ihn mit Jason zu vergleichen. Zac ist auf eine andere Weise attraktiv, er ist insgesamt ein ganz anderer Typ.

"Themawechsel." Er zeigt mit dem Finger auf mich."Lady Mathewsen, Sie sind die Einzige im gesamten Jahrgang, die noch nicht das Formular für die kommenden Projekttage abgegeben hat."
Die Einzige? Heisst das, Jason hat sie auch schon abgegeben? Welches Projekt hat er wohl gewählt? Oh nein. Schlag ihn dir sofort wieder aus dem Kopf, Blair!

Once upon a fuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt