20.

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"Ja. Das ist okay für mich."

Diese sechs Wörter verlassen schneller meinen Mund, als dass ich groß über sie nachdenken kann. Etwas in mir ist selbst geschockt von dem, was meine Lippen da gerade von sich gegeben haben. Ein anderer Teil gibt meinem Gehirn die Schuld.
Normalerweise ist logisches Denken und das voll meine Stärke, aber in diesem Moment schaltet mein Verstand alle Gehirnzellen aus, die mich noch retten hätte können.
Selbst ein kleines Kind würde wissen, dass dieses einfache 'Spiel' bei jemanden so Naives, wie mich, zweifellos im Gefühlschaos endet.
Ich bin nervös, weil ich tatsächlich nicht weiß, ob ich in der Lage bin, nur Sex mit ihm zu haben. Die Anziehungskraft, die ich zwischen uns spüre, reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Es macht mir Angst.

Jason vor mir sieht mich teils positiv überrascht und teils erleichtert von meiner Antwort an.
Dennoch wartet er noch eine ganze Weile, bevor er was sagt, als würde er damit rechnen, dass ich meine Meinung noch im letzten Moment wieder ändern könnte. Doch das tue ich nicht. Vielleicht will ich das Ganze ja sogar noch mehr, als Jason selbst.

"Das heißt... du bist einverstanden?", hakt er nochmal mit leiser Stimme nach, als wenn er auch wirklich sicher gehen will, dass er nichts tut, was ich später bereuen würde.
Und dabei bereue ich es jetzt schon.
Seine Finger wandern meine Taille hinunter bis zu meinem Schenkel. Dort bleibt seine warme Hand drückend liegen.
Er lehnt seine Stirn gegen meine.
"Ja.", hauche ich. Meine Stimme versagt. So wie meine Beine.

Mein Ja ist sein Stichwort.
Seine Hand streicht entlang meines Beines wieder entlang meiner Hüfte hinauf zu meiner Taille. Er hat mich mit mal so dicht an ihn herangezogen, dass ich meine Hände auf seine Schultern platzieren muss und direkt zwischen ihm sitze. Er vergräbt seine Finger in meine Taille. Besitzergreifend hat er meinen Körper gepackt, als würde er ihn nie mehr loslassen wollen. Alles in mir spannt sich an.
Ich schließe die Augen.
Sein Mund ist nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt. Er ist mir so nah, dass ich nicht genau sicher bin, ob es sein Atem oder seine Lippen sind, die ich hauchzart vor mir spüre.

Jetzt küss mich, du Idiot!
Küss mich doch!
Wieso küsst er mich denn nicht?

Ich öffne meine Augen.

Er senkt seinen Blick und macht einen Schritt zurück.
"Tut mir leid, ich konnte mich nicht beherrschen."
Dabei hält er mich immernoch im Griff. Körperlich und emotional.

Ich rutsche zaghaft von der Arbeitsplatte, sodass ich jetzt vor ihm stehe und beim Sprechen zu ihm hochsehen muss.
"Ich... verstehe nicht ganz...."

"Ich habe etwas Wichtiges vergessen."

"Was?"

"Wir müssen Regeln aufstellen, nach denen wir uns halten können, damit das hier funktioniert."

"Regeln?" Mir entprustet ein kurzes Lachen, bevor ich wieder verstumme, als ich bemerke, dass Jason das tatsächlich ernst meint. Er lässt mich los. Dieses Mal aber nur körperlich.

"Ja." Er blickt schmerzverzehrt zu Boden. "Anders wird das mit uns nicht gut gehen, das musst du mir glauben."
Er verbirgt etwas, das spüre ich.
Aber was rede ich denn da? Er ist allgemein ein einziges, riesiges Geheimnis.
"Das hier ist quasi wie ein internes Spiel, indem wir handeln und verhandeln. Nur halt mit unseren Körpern. Aber ohne Regeln funktioniert kein Spiel."

Augenblicklich denke ich an Alexs Worte zurück:
"Solche Wesen kennen kein 'Happy end'.
Die kennen nur eins:
Das Spiel der Geschichte selbst. Und glaub mir, dieses Spiel ist ein verdammt schwiegeres Spiel und die Typen wissen ganz genau, dass sie nur erreichen, was sie wollen...wenn sie die Regeln missachten und ihr eigenes Ding durchziehen. Dabei nehmen sie keine Rücksicht. Auf nichts und niemanden."

Once upon a fuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt