Das hätte ich mir auch direkt denken können.
Das Schicksal hatte es wieder einmal voll und ganz auf mich abgesehen. Von allen gottverdammten Soziopathen dieser Kleinstadt, musste ausgerechnet er aufkreuzen, in Sportkleidung, falsch herum gesetzter Snapback auf dem Kopf und diesem provokanten Lächeln im Gesicht, als er mich sah und welches mir jetzt einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.
Wieso er? Ernsthaft. WIESO?
Ist es wirklich so wahrscheinlich, dass dieser Typ überall auftauchen muss, wo ich ebenfalls bin? Wohl kaum.Nachdenklich sitze ich im Bus, während mir Lily Allen irgendwelche Lieder über Kopfhörer ins Ohr trällert.
Ich will wütend auf ihn sein. Nein.
Ich MUSS wütend auf ihn sein.
Meiner Ehre wegen. Meines Stolzes wegen. Doch ich kanns nicht.
Ich kanns einfach nicht, weil ich jedes Mal bei seinem Anblick unheimlich schwach werde.
Jason ist... er ist so geheimnisvoll interessant und cool bei jeder Bewegung und einfach bei allem, was er tut. Schwer zu beschreiben, aber er hat etwas an sich, dass mich verrückt macht.
Ich zerschmelze bei seiner Stimme und auch bei diesem provokanten Lächeln. Mir wird heiß, wenn ich seine gut gebauten Oberarme beobachte und ich komme nie an diesen tollen, stechendgrünen Augen vorbei.
Er wurde von irgendeinem Gerichtsbeschluss dazu verdonnert, bei dieser Hiphop-Selbsthilfegruppe für schwer erziehbare Teenager mitzumachen. Nie im Leben, würde jemand wie er, je freiwillig tanzen gehen.Ich blicke grübelnd aus dem Fenster und sehe dabei zu, wie der Bus Jogger, spazierende Familien und vorbeifahrende Autos überholt.
Vielleicht sollte ich weniger über ihn nachdenken und mich mehr auf die Wirklichkeit konzentrieren. Immerhin gibt es wichtigere Dinge, als solche Typen.
Quinn hatte wahrscheinlich Recht.
Der Typ ist hundertpro ein armes Arschloch mit einer Penissteuerung, die sein Gehirn beherrscht.Quinn.
Ich habe mit ihr seit der Mittagspause heute kein Wort mehr gewechselt oder jeglichen anderen Kontakt gehabt.
Wir haben weder telefoniert, noch gechattet.
Ich vermisse meine beste Freundin und es ärgert mich, dass wir uns wegen solchen Kleinigkeiten heute in die Haare bekommen haben.Ohne groß darüber nachzudenken steige ich bei der nächsten Haltestelle aus und mache einen Abbieger zu Dunkon Donuts, bevor ich meiner besten Freundin einen Besuch abstatte.
***
Drrrrrrrrrrrrr, summt die Eingangstür des sonnenblumengelben Wohnhauses, nachdem ich zweimal an der Wohnungsklingel mit der nur schwer leserlichen Aufschrift Kate und Quinn Kennedy geklingelt habe.
Kate ist Quinns Mutter. Sie ist gebürtige Australierin und arbeitet fast ganztags in ihrer kleinen Boutique nahe des Seeufers. Dementsprechend ist Quinn oft allein zuhaus.
Von ihr hat ihre die goldenen Prachthaare, die Gene für ihre tolle Figur und die Eigenschaft einige amerikanische Wörter mit ganz lustigem Akzent auszusprechen."Hallo?", höre ich Quinn verwirrt durchs Treppenhaus brüllen.
"Ich bins.", rufe ich hoch.
Quinn klingt ziemlich überrascht. Sie lukt über das Treppengeländer zu mir hinunter.
"Blair? Was machst du denn hier?"Ich gehe ein paar Stufen hoch, um meine beste Freundin besser sehen zu können.
Sie trägt, wie so oft, ihren pinken Plüschbademantel und die großen Lockenwickler in den Haaren und sieht dabei original aus, wie Schönheitsikone Marilyn Monrose höchstpersönlich."Ich hab Donuts mitgebracht."
Deutend halte ich die Schachtel hoch.
"Und... es tut mir leid."Es dauert nicht lange, bis ich eine Antwort von ihr erhalte. "Komm hoch."
Ich muss schmunzeln, weil ich weiß, dass sie mir auch schon nicht mehr sauer sein kann und steige dann die Treppen hinauf, wo mich Quinn bereits mit einer herzhaften Umarmung begrüßt.
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Once upon a fuckboy
Teen FictionGegensätze ziehen sich ja für bekanntlich an. Jedoch hat niemand je bestritten, dass sie sich nicht auch ausziehen können... "Und obwohl mir klar ist, dass er mir eines Tages das Herz brechen wird, erlaube ich ihm immer weiter, ein Stücken mehr davo...