Wenn ich gewusst hätte, dass in einem Fünf-Sterne-Restaurant unverschämt teure
Fünf-Gänge-Menüs auf Porzellantellern mit mikrokleinen Häppchen aus exklusiven Zutaten, von denen ich noch nie in meinem Leben gehört habe, im Ein-Stunden-Takt von Kellnern serviert werden, denen die verbissene Mimik in den Gesichtern sicherlich mit Botox festgenagelt wurde, dann hätte ich Zac wahrscheinlich schon eher dazu überredet, einfach in eine stinknormale, italienische Pizzaria um die Ecke zu gehen.Im Starlight gibt es glänzenden Mamorboden und einen Kronleuchter mit klingenden Topaskristallen.
Die Tische wurden kunstvoll mit Pfingstrosen und einer Kerze zugerichtet. Überall riecht es nach einer sinnlichen Mischung aus Veilchen- und Magnoliaduft. An einem abseits abgelegenen weißen Flügel sitzt ein älterer Mann mit langen Haaren im Anorak und begleitet die Gäste harmonisch mit beruhigenden Klavierkompositionen.Ich fühle mich, wie im Himmel.
Im unheimlich teuren Himmel.Mühsam kaue ich auf einem Stück Fleisch in meinem Mund herum, von dem ich keinen blassen Schimmer habe, um was für ein Tier es sich dabei eigentlich handelt, da die Speisekarte fast ausschließlich in Französisch geschrieben wurde.
Kaninchen? Reh? Känguru? Fragt mich nicht. Aber es ist lecker."Blair, ist alles in Ordnung?"
Ich schaue zu Zac auf.
Schon die ganze Zeit sprechen ihn die Kellner hier mit dem Vornamen an und ich komme nicht drum herum, mir vorzustellen mit wie vielen Mädchen er hier schon gewesen sein muss. Nur woher hat er das ganze Geld? Mir war ja schon immer bewusst, dass er zur oberen Klasse unseres Städtchens gehört, nur habe ich nie was von seinen Eltern mitbekommen. Was sie wohl arbeiten?Zac zieht seine Augenbrauen zusammen. Er hat wirklich schöne Augenbrauen. So wirklich ist mir das nie aufgefallen.
"Ich habe das Gefühl, dir geht es nicht gut. Du sagst schon die ganze Zeit nichts und mir kommt es so vor, als wenn du mir nur mit halbem Ohr zuhörst."Meine Gedanken schwenken einen kurzen Augenblick zu Jason. Eigentlich kreist er schon die ganze Zeit über in meinem Kopf umher, doch ich habe mit tatsächlich eingebildet, mich mit dieser pompösen Einrichtung ein wenig ablenken lassen zu können. Immerhin hat sich Zac verdammt viel Mühe gegeben. Ich wollte ihm das nicht kaputt machen. Nicht von einem idiotischen, dahergelaufenen Freak mit dem IQ eines Backsteines. Was erlaubte er sich vorhin, einfach so vor meiner Haustür zu stehen?
"Was, nein. Nein! Mir geht es prima. Wirklich.", beteuere ich und puste mir meine Haarfranse aus dem Gesicht.Zac nickt langsam.
"Und hat dir schonmal jemand gesagt, dass du eine grauenvolle Lügnerin bist? Die mit Abstand Schlechteste, die ich kenne."
Er lacht.Mist. Ich nehme einen Schluck Weißwein, um den Fleischklumpen in meinem Mund hinunterzuspülen. Der kribbelnde Geschmack bleibt mir noch auf der Zunge, als ich das Glas längst wieder abgesetzt habe.
Ein komisches Gefühl überkommt mich.
"Es ist bloß..." Ich zögere einen Augenblick, weil es mir peinlich ist."Ja?"
"Ich habe sowas noch nie gemacht. Also das hier. An meinem letzten Date, war ich zehn Jahre alt und trug eine Zahnspange, mit der ich kaum sprechen konnte. Das Romantischste, was ein Junge je für mich getan hatte, war, als mir in der Middleschool eine mittlere Tüte Popcorn ausgegeben wurde..."
"Troye Gublin, nicht wahr? Der Südstaaten-Sunnyboy mit dem Kinderriegel-Lächeln?", witzelt Zac und rümpft sich die Nase. "Ich glaube, er hat mir mal den Arm verrenkt, als ich seine Dinosaurier-Lunchbox versehentlich umgeworfen hatte."
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Once upon a fuckboy
Teen FictionGegensätze ziehen sich ja für bekanntlich an. Jedoch hat niemand je bestritten, dass sie sich nicht auch ausziehen können... "Und obwohl mir klar ist, dass er mir eines Tages das Herz brechen wird, erlaube ich ihm immer weiter, ein Stücken mehr davo...