"Wir...sind eingesperrt.", stelle ich mit zittriger Stimme fest.
Ich muss Jasons Gesicht gar nicht sehen, um zu wissen, dass er gerade wahrscheinlich kreidebleich wird.
"Warte, lass mich mal."
Er schubst mich unsanft an die Seite und rüttelt genauso fest, wie ich vorhin an der Türklinke, doch nichts tut sich.
Ich höre, wie er sich mehrere Male gegen das massive Holz wirft, aber ohne Erfolg.Wir bleiben hier eingesperrt. Allein. In Unterwäsche. Ich spüre, wie sich meine Kehle enger zuschnürrt.
"Ist hier... noch ein Lichtschalter?", frage ich leise und höre, wie Jasons Hände die Wand abtasten.
Als er ihn findet, knipst er das Licht an und es wird wieder hell.
Jason ist immer noch oberkörperfrei und ich stehe hier ebenfalls völlig erstarrt in meinem schweinchenrosaroten BH und dem Blümchenrock.
Diese Situation ist die so ziemlich unangenehmste, die ich je erlebt habe."Zieh dir was an.", murmelt Jason und wirft mir mein Shirt zu.
Ich muss schlucken. Diesen Satz könnte man jetzt in so ziemlich alles deuten, doch ich tue es nicht. Stumm streife ich mir mein Shirt über und stopfe es in meinen Rock.
Etwas in mir ist froh über den Gedanken, dass er die Situation nicht ausnutzen will und doch schleicht sich ein beklemmendes Gefühl in mir ein. Wieso will er die Situation nicht ausnutzen? Ohne Zweifel ist das Szenario allein eingeschlossen mit einem Mädchen in Unterwäsche eine ultimative Sexfantasie eines jeden Jungen. Also würde er diese "Chance" auch ablehnen, wenn an Stelle von mir beispielsweise Olivia mit ihm in diesem Raum eingesperrt wäre? Bin ich nicht attraktiv genug? Ich werde es wohl nie erfahren.Jason zieht sich ebenfalls wieder an und es bringt mich fast um, meine Enttäuschung nicht preis geben zu dürfen.
Er lässt sich seufzend gegen eine Wand lehnen und rauft sich die Haare.
"Was machen wir jetzt?""Mein Handy!", fällt es mir ein und wühle in meiner Schultasche nach ihm herum. Als ich es finde, halte ich es triumphierend in die Luft. Zum Glück.
"Ich rufe einen meiner Freundinnen an. Die holen uns hier raus!""Bist du verrückt?", fährt er mich an .
Ich blicke verwirrt zu Jason.
"Warum?""Was denken die sich wohl, wenn wir hier beide allein in einem Raum eingesperrt sind?"
"Uns wird schon eine Ausrede einfallen.", antworte ich genervt, wähle Quinns Nummer und tippe auf die Hörertaste.
Es tutet eine Weile, bis plötzlich die Mailbox ertönt.
"Mailbox.", sage ich. "Quinn ist noch beim Cheerleading."Etwas später probiere ich es bei Grace.
Doch Fehlschlag.
Ebenfalls Mailbox.
"Verdammte Kacke, warum geht denn keiner ran?""Tolle Freundinnen hast du da.", witzelt Jason und spielt mit einem Zollstock, der auf dem Boden herum lag.
Ich verrolle die Augen und verbeiße mir ein Kommentar. Wenigstens habe ich Freunde.
"Ich rufe jetzt Zac an.", sage ich schließlich und wähle dessen Nummer.
"Tu das.", murrt Jason, fast lautlos, aus der Ecke.
Ich halte mir euphorisch das Handy ans Ohr.
"Der hilft uns ganz bestimmt. Er hat sein Handy eigentlich so gut wie immer eingeschaltet."
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Once upon a fuckboy
Fiksi RemajaGegensätze ziehen sich ja für bekanntlich an. Jedoch hat niemand je bestritten, dass sie sich nicht auch ausziehen können... "Und obwohl mir klar ist, dass er mir eines Tages das Herz brechen wird, erlaube ich ihm immer weiter, ein Stücken mehr davo...