Alles vorbei?

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*Vor drei Wochen*

"Entweder ich oder die Pferde!"

"Wie soll das bitte gehen? Ich wohne auf einem Reiterhof!", schrie ich Tim an.

"Das geht!", rief er mir zu und ging Richtung Tor.

"Diese Entscheidung ist doch nur Blödsinn!", rief ich und rannte ihm hinterher.

"...ich liebe die Pferde. Das weißt du.", rief ich gleich noch.

"Ach, und mich nicht.", rief er und drehte sich um.

"Doch, aber sowas ist bescheuert, Tim.", sagte ich und blieb vor ihm stehen.

"Okay, da du dich für die Pferde entschieden hast, mach ich Schluss." Tim drehte sich um und verschwand durch das große Tor, stieg auf sein Motorrad und fuhr auf der Landstraße davon.

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"Lexi!", rief meine Mum von unten.

"Komme!", schrie ich zurück und bewegte mich nach unten.

"Was ist?", fragte ich und steckte meinen Kopf in die Küche.

"Besuch steht für dich vor der Tür.", sagte sie und wischte weiter Staub.

Ich ging zur großen Holztür, die die Eingangstür zu unserem alten Bauernhaus ist, und öffnete diese. Vor der Tür stand Tim mit einer großen Kiste in der Hand.

"Was willst du denn hier?", fragte ich den braunhaarigen Jungen vor mir.

"Dir das hier vorbei bringen.", sagte er und drückte mir die Kiste in die Hand.

"Ehm, okay. Noch was?", fragte ich.

"Eigentlich nicht.", sagte er und verschwand auch so schnell er gekommen war wieder.

Mit der Kiste im Arm lief ich nach oben in mein Zimmer und stellte diese auf meinen Schreibtisch. Die Kiste würde ich mir später anschauen, erstmal muss ich in den Stall um nach meiner verletzten Stute Sunburst zu sehen. Beim letzten Freispringen ist sie sehr stark umgeknickt. Hoffen wir mal dass ich sie noch reiten kann. Gerade war der Tierarzt da und untersuchte  ihren linken Vorderhuf.

"Ist nicht mehr so dick wie vor einer Woche aber eine schlechte Nachricht gibt es.", sagte er und drehte sich zu mir und meinem Vater um.

"...sie darf nicht mehr springen.", sagte er und ich schaute meinen Vater an als hätte ich einen Geist gesehen.

"Sie ist mein bestes Pferd, Doc. Kann man da was daran ändern?", fragte ich und streichelte der fuchsfarbigen Stute über den Kopf.

"Entweder zur Dressur wechseln oder als normales Freizeitpferd reiten.", sagte er und schaute meinen Vater an.

Dressur würde für mich nie in Frage kommen.

"Dressur kommt nicht in Frage. Was meinen Sie mit Freizeitpferd?", fragte ich und schaute den Tierarzt an.

"Ausreiten, Stangenarbeit, Bodenarbeit und Horsemanship zum Beispiel.", sagte der Doc und legte Sunburst wieder den Verband um.

"Könnte sie auch im Schulbetrieb mitlaufen?", schaltete sich mein Vater nun auch ein.

Ich schaute ihn entgeistert an. Meine Sunburst im Schulbetrieb?! Niemals!

"Das halte ich nicht für eine gute Idee, da die meisten noch sehr unerfahren sind und Sunburst ein Spitzenpferd ist was mit Unerfahrenen nicht umgehen kann. Sie würde sie nur verarschen.", sagte der Doc und fing an sein Zeug zusammen zu packen.

Als der Doc fertig war verabschiedete er sich und mein Vater begleitete er aus dem Stall. Meine Stute schnaubte und stupste mich freudig an. Von einem Haken an der Box nahm ich das Knotenhalfter von meiner Stute und haftete sie auf. Den Führstrick hakte ich in das Halfter ein und führte sie aus dem Stall. Auf dem Hof tummelten sich viele Leute. Gerade war Hochsommer und das bedeutete Ferienkinder. Auf dem Putzplatz putzen die Ferienkinder die Ponys, Privatpersonen gingen oder kamen von Ausritten, die Clique von Chloe und natürlich mein bester Freund. Mein bester Freund Noah ritt auf dem Springplatz gerade seinen Anglo-Araberwallach Try.

"Hey Lexi.", begrüßte er mich und gab mir von seinem Pferd aus einen Kuss auf die Wange.

"Hey.", sagte ich und streichelte seinem Wallach über den Hals.

"Wie war dein Tag bis jetzt?", fragte er.

"Tim war da.", sagte ich und schaute zu meinem besten Freund hoch.

"Was wollte er.", fragte Noah und spannte sich gefährlich an.

"Er hat mir eine Kiste gegeben. Wahrscheinlich Sachen die ich ihm mal geschenkt habe.", sagte ich und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel.

"Wenn dieser Pisser dir noch etwas antut bekommt er es mit mir zu tun.", sagte er.

"Beruhig dich Noah. Er hat mich nicht mal angefasst.", sagte ich und streichelte über sein Bein um ihn zu beruhigen.

"Kein Grund zur Sorge.", sage ich und nehme die Hand von Noahs Bein.

"Wie geht's Sunburst?", fragte er und schaute in meine blauen Augen.

"Leider darf ich mit ihr nicht mehr springen.", sagte ich traurig und schaute in seine bernsteinfarbenen Augen.

"Oh, das tut mir leid. Wenn du willst darfst du Try reiten bis du ein neues Pferd hast.", sagt er und streichelte über meine grau gefärbten Haare.

"Das ist nett, Noah.", sagte ich und schaute lächelnd nach oben.

"Kommst du mit Ausreiten?", fragte Noah.

"Ja, aber Sunburst können wir nur als Handpferd mitnehmen.", sagte ich.

"Gut, dann sattel ich Try ab und du holst einen längeren Strick für Sunburst.", sagte er und stieg gekonnt von seinem Pferd ab.

"Reitest du?", fragte ich Noah der jetzt vor mir stand.

"Wir reiten beide.", sagte er und schaute auf mich hinunter da er einen Kopf größer als ich war.

"Auf Try?", fragte ich und schaute zu dem braunhaarigen auf.

"Natürlich.", antwortete er und nahm den Sattel von Trys Rücken.

"Wie soll ich bitte auf den Riesen kommen?"

"Ich werf dich hoch.", sagte er und verschwand in der Sattelkammer.

Nach drei Minuten kam er mit einem längeren Führstrick wieder und hakte ihn in Sunbursts Halfter ein.

"Leg deine Hände auf Trys Rücken und gib mir dein linkes Bein.", befahl mir Noah.

Ich tat was er sagte und er schmiss mich auf den Pferderücken. Dann gab er mir noch den Führstrick von Sunburst. Er holte Schwung und schwang sich auf den Pferderücken von Try. Er 'umarmte' mich von hinten und nahm die Zügel auf.

"Auf geht's.", sagte er und trieb seinen Wallach an.

Sunburst lief brav nebenher und ich lehnte mich ein bisschen an Noah nur um meine Sorgen mal für einen kurzen Moment zu vergessen. Am Waldrand trabte Noah Try dann an.

All Over? No!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt