Klammeräffchen

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Oben im Zimmer setzte Noah mich auf meinem Bett ab und schaute mich an.

"Was willst du anziehen?", fragte er und ich lachte leicht.

Noah kannte meinen Kleiderschrank besser als ich und das fand ich schon manchmal witzig.

"Die braune Reithose und das rosane Shirt.", sagte ich und fing an, die Sekunden zu zählen die Noah brauchte um die Sachen zu fingen.

"Achtung, fliegende Reithose!", rief er und ich lachte kurz.

Für die Reithose brauchte er zehn Sekunden. Das T-Shirt hatte ich irgendwo in meinem Schrank liegen, mal sehen ob er es findet.

"T-Shirt kommt geflogen!", rief Noah nach zwanzig Sekunden und es landete neben meiner Reithose auf meinem Bett.

"Du kennst meinen Schrank besser als ich selbst.", sagte ich und schaute hoch zu Noah, der nun vor mir stand.

"Ich weiß.", sagte er und schmiss sich dann auf mich drauf.

"Boar Noah.", lachte ich und schaute dem Jungen über mir in die Augen.

"Boar Lex.", lachte er und stützte sich mit den Händen, neben meinem Kopf, nun ab.

"Weißt du wie schwer du bist.", lachte ich.

"Nein, eigentlich nicht.", sagte Noah und setzte sich auf mich drauf.

"Noah, du bist fies.", sagte ich und schlug ihm auf die Brust.

"Aua.", sagte er gespielt verletzt und zog eine Hundeschnute.

"Man Noah, bitte nicht die Hundeschnute.", sagte ich und versuchte woanders hinzuschauen.

"Du kannst mir nichtwiederstehen.", lachte Noah und ich versuchte nicht zu grinsen.

"Du-"

Erster Kuss auf meiner Wange.

"...Mir-"

Nächster Kuss landete auf meiner anderen Wange.

"...Nicht-"

Dieser Kuss landete Auf meiner Stirn.

"...Wiederstehen-"

Der letzte Kuss landete auf meiner Nasenspitze.

"Doch, kann ich.", protestierte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Kannst du nicht.", sagte Noah und verteilte kleine Küsse an meinem Hals.

"Noah!", sagte ich tadelnt, da er jede Chance ausnutzte, dass ich ihm rechtgebe.

"Ja.", sagte er unschuldig und schaute mir in die Augen.

"Lass das.", sagte ich und die Schmetterlinge in meinem Bauch liefen Amok.

"Und wenn nicht?", fragte er provozierend.

"Trete ich dir in die Eier.", lachte ich.

Schnell stand Noah auf. Ich würde ihm nie in die Eier treten und das weiß er. Trotzdem hat er Respekt davor wenn ich das sage.

"Mach ich nicht, keine Angst.", sagte ich und stand auf.

"Ich weiß, aber ich hab trotzdem Angst.", sagte er und ich schnappte meine Sachen.

"Ich geh mich schnell umziehen und dann können wir was mit Hurricane machen okay?!", sagte ich.

"Klaro.", sagte er und ich verschwand ins Bad.

Dort zog ich mich um und machte mich dann wieder auf Richtung meines Zimmers. In meinem Zimmer zog sich Noah gerade sein T-Shirt über den Kopf. Schnell erhaschte ich noch einen kurzen Blick auf seinen Körper und schmiss meine Sachen auf den Stuhl. Zu sauber für die Wäsche und zu dreckig für den Schrank. Willkommen auf dem Stuhl.

"Können wir?", fragte Noah und ich nickte.

"Kannst du mich wieder tragen?", fragte ich Noah zuckersüß als wir im Flur standen.

"Klaro.", sagte er und ich sprang auf seinen Rücken.

"Endlich seid ihr auch mal erwacht.", lachte Anna, die gerade durch die Haustür kam.

"Muss ja.", lachte ich und rutschte von Noahs Rücken.

"Was macht ihr jetzt?", fragte Anna an mich und Noah.

"Meine beiden Pferde habe ich schon gemacht, also helfe ich Lex.", sagte Noah und beobachtete mich, wie ich meine Schuhe anzog.

"Glotz nicht meine Schwester so an.", sagte Tony und gab Noah einen Klaps auf den Hinterkopf.

"Dann glotz nicht so meine beste Freundin an.", lachte ich und gab meinem Bruder auch einen Klaps auf den Hinterkopf.

"Sie ist aber meine Freundin.", maulte er jetzt rum.

"Tony, hör auf.", sagte Anna und zog ihren Freund mit nach oben in sein Zimmer.

"Der hat manchmal Probleme.", lachte Noah und öffnete die Tür, nachdem er sich seine Schuhe angezogen hatte.

"Das ist manchmal nur dummes Gemache.", lachte ich und trat nach draußen.

Mein Vater war mit den Ferienkindern wieder da und die putzten nun ihre Ponys und Pferde für die Reitstunde.

"Auf zu deinem Hottehü.", lachte Noah und zog hinter uns die Tür zu.

"Ich möchte wieder Klammeräffchen spielen.", sagte ich und schaute hoch zu Noah.

"Na komm.", sagte er und öffnete seine Arme.

Schnell sprang ich in seine Arme. Meine Beine schlang ich um seine Hüfte und meine Arme legte ich in seinen Nacken.

"Ist meine Tochter mal wieder zu faul um selbst zu laufen?!", lachte mein Vater, als Noah, mit mir in den Armen, den Stall betrat.

"Auch. Sie ist noch ein bisschen müde.", lachte Noah und lachte.

Seine Brust vibrierte dabei und ich grinste über beide Ohren.

"Na dann pass auf sie auf, wenn sie dann auf ein Pferd steigt.", sagte mein Vater und streichelte mir kurz über den Kopf.

Und genau wegen diesen Gesten liebte ich meinen Vater. Ich war von klein auf mehr Papakind und Tony war genau das Gegenteil.

"Mach ich.", sagte Noah und gab mir einen Kuss auf die Wange.

"Gut, auf dich ist sowieso immer Verlass.", antwortete mein Dad und klopfte Noah auf die Schulter.

"Wir gehen in die Halle, also müsstet ihr in die andere Halle ausweichen oder auf einen der Außenplätze ausweichen.", rief mein Dad noch als er den Stall verlies.

"Wir gehen dass auf den Springplatz.", sagte ich und schaute in Noahs Gesicht.

Wie konnte eine Person nur so geil aussehen.

"Okay, wo soll es jetzt hingehen Prinzessin?", fragte Noah und schaute mir in die Augen.

"Würde sagen, erstmal zum Spind und dann zu Hurricane.", antwortete ich.

"Dann auf zum Spind!", rief Noah und ich lachte.

Dieser Junge ist so verrückt und das war eines der Dinge die ich an ihm so liebte. Ich war stolz, dass ich ihn auch seit ich denken kann meinen besten Freund nennen darf.

"Und da sind wir.", sagte Noah und ließ mich auf den Boden der Tatsachen.

"Danke Superman.", lachte ich und öffnete die Türen meines Spindes.

"Nimm das mal.", sagte ich an Noah gewandt und gab ihm meine Bandaschentasche mit den Iceblue Bandaschen von Eskadron.

"Was hast du denn heute vor?", fragte Noah und nahm gleich noch meine Trense mit.

"Bisschen Dressurarbeit, muss ja mal sein.", sagte ich augenverdrehend.

"Willst du wieder meinen Dressursattel haben?", fragte Noah und ich nickte.

Im Springsattel wollte ich nicht unbedingt Dressurarbeit machen und einen Dressursattel besaß ich noch. Dies würde aber bald so sein, weil ich Sunburst nicht unbedingt immer im Springsattel reiten wollte und beides zu besitzen ist auch nie verkehrt. Noah besaß für Princess einen Dressursattel. Da Princess und Hurricane fast denselben Rücken hatte ging es, dass ich mir auch mal den Dressursattel ausleihen konnte, aber dies passierte eh nie so oft.

All Over? No!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt