Ruhe

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Ich beobachtete den Hengst noch eine Weile, wie er mit Heartbeat über die Weide galoppierte, aber beschloss nach fünf Minuten doch wieder nach oben in das Getümmel der Menschen zu gehen. Noah war vorhin spurlos verschwunden und hatte mich noch nicht mal beglückwünscht.

"Lexi?!", rief  eine Stimme.

"Mhhhh.", grummelte ich.

"Ach hier bist du.", sagte Stevi und lief neben mir her.

"War gerade Hurricane auf die Weide bringen.", sagte ich und schaute zu Stevi.

"Noah nicht bei dir?", fragte der Braunhaarige.

"Den hab ich das letzte Mal beim Abreiteplatz gesehen.", sagte ich und bog in den Stall ab.

"Ist zischen euch wieder alles in Ordnung?", fragte Stevi und folgte mir.

"Naja, ganz in Ordnung will ich nicht sagen, aber es ist fast wie vorher.", erzählte ich und blieb an Sunbursts Box stehen.

"Oh.", sagte Stevi und ich schob die Boxentür auf.

"Na Süße.", begrüßte ich meine Stute und streichelte über ihre Blesse.

Diese schnaubte und ließ sich die Streicheleinheiten gefallen.

"Ich bin mich mal umziehen.", sagte ich zu Sunburst und Stevi.

Mit diesen Worten verschwand ich nach draußen und lief zum Haus.

"Wo willst du denn hin?", fragte eine Stimme nah an meinem Ohr und meine Nackenhaare stellten sich auf.

"Ich will mich umziehen.", sagte ich zu Noah und wartete bis er mich los lies, aber dieser hatte anderes vor.

Stattdessen nahm er mich hoc und trug mich zum Haus.

"Das wäre nicht nötig gewesen.", sagte ich, nachdem er mich wieder auf dem Boden der Tatsachen abgesetzt hatte.

"Doch, da du mit deinem Nachwuchspferd den zweiten Platz belegt hast und dann auch noch gleich beim ersten Turnier wo man euch in dieser Paarung sieht.", sagte er und nahm meine Hand.

"So ein Highlight ist das doch nicht.", sagte ich und wurde von ihm ins Haus geschliffen.

"Eh doch?!", sagte er und schleppte mich mit hoch in mein Zimmer.

"Noah es war zwar das erste Turnier und ich hab gleich den zweiten Platz belegt, aber das braucht man doch nicht feiern.", sagte ich und stapfte zu meinem Kleiderschrank.

"Eigentlich schon.", sagte er und trat hinter mich.

"Was gibt es daran zu feiern?", frage ich und nahm mir ein T-Shirt und eine Jeans aus dem Schrank.

"Du warst spitze mit Hurricane und somit müsste das gefeiert werden.", sagte Noah und schaute nun in meine blauen Augen, nachdem ich mich herum gedreht habe.

„Noah, ich hab aber keine Lust zu feiern. Ich möchte mich lieber ein bisschen ausruhen, da ich morgen noch ein Turnier vorbereiten morgen hab.", erklärte ich ihm und verschwand mit den Sachen unterm Arm ins Bad.

„Dann gehen wir eine Runde ausreiten!", schrie er mir hinterher und ich schüttelte nur lachend den Kopf.

Im Bad zog ich mich schnell um und lief wieder in mein Zimmer. Meine Turniersachen hängte ich über meinen Schreibtischstuhl. Noah lag in seinem Handy vertieft auf meinem Bett und hatte mich noch nicht bemerkt, obwohl ich ein richtiges Trampeltier war. Diese Unaufmerksamkeit nutzte ich aus und sprang auf ihn drauf.

„Ufff."

„Na.", sagte ich und schaute zu ihm hoch.

„Los geht's, wir machen jetzt Try schnell fertigt und dann geht's in den Wald.", sagte er und ich stand auf, da Noah sonst nicht aufstehen konnte.

„Gut, okay.", sagte ich und lief mit ihm nach draußen.

„Du gehst am besten Bescheid sagen, ich geh schnell bei Try drüber und dann trense ich ihn schnell noch auf.", plapperte Noah drauf los und ich nickte.

Noahs Weg führte in den Stall und meiner zum Turnierplatz, an dem mein Vater gerade das L**-Springen schaute.

„Dad, ich bin mit Noah kurz im Gelände. Sind heute Abend zum Grillen wieder da.", sagte ich zu ihm und schaute kurz auf den Platz.

„Gut, passt auf euch auf und seid nicht so spät zurück.", sagte Dad und ich nickte.

Im Schnellschritt lief ich zum Stall und lief zu Trys Box.

„Bin schon fertig.", sagte Noah nah an meinem Ohr.

„Nicht ganz. Trense fehlt.", sagte ich und versuchte die Gänsehaut, das Kribbeln und das Herzklopfen zu ignorieren.

„Da hast du recht.", sagte er, lief zu seinem Pferd und trenste den Wallach auf.

„Fertig.", sagte er und ich schob die Boxentür zur Seite um die zwei raus zu lassen.

Nachdem wir aus dem Stall gelaufen sind ‚parkte' Noah seinen Wallach vor mir und half mir auf dem Rücken. Als ich oben war, nahm er Anlauf und war mit einen Hopp auf seinem Pferd.

„Du nimmst Zügel.", sagte er und schlang seine Arme um meinen Körper.

Ich nickte nur, nahm die Zügel auf und ließ Try im Schritt gehen. Wir verließen unsere Reitanlage und ritten Richtung Wald.

„Was ist dein größter Wunsch?", fragte Noah plötzlich.

Ich lenkte Try in den Wald.

„Eine gesunde Familie und das ich dir Reitanlage von meinen Eltern übernehme kann.", antwortete ich.

„Klingt gut.", sagte er und zog mich ein Stückchen an sich.

„Und was ist deiner?", fragte ich und bog in einen kleinen Pfad ein, der zum kleinen See führte.

„Ich möchte auch eine gesunde Familie.", sagte er und ich trieb Try bis zum See.

„Ich steig mal ab und mach ein Bild von dir.", sagte ich und schwang mich vom Pferderücken.

Aus meiner Hosentasche holte ich mein Handy, entsperrte es, öffnete die Kamera und machte einen Schnappschuss der Beiden.

„Du könntest Fotografin werden.", sagte Noah, nachdem ich ihm das Bild gezeigt hatte.

„Dazu brauch ich erstmal eine ordentliche Kamera.", sagte ich und steckte mein Handy in meine Hosentasche.

„Die bekommst du noch.", sagte Noah und stieg auch von Try ab.

„Die sind sau teuer.", sagte ich und lief noch die letzten Meter zum Wasser.

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