Die Sonne schien mir ins Gesicht und ich machte gezwungenermaßen meine Augen auf. Das Erste was ich feststellte war, dass das hier nicht der Schlafraum war und das Zweite, dass
Four direkt neben mir lag. Geschockt von dieser Tatsache, setzte ich mich aufrecht hin und sah mich um.
Oh nein, das hier war Fours Wohnung, aber als ich an mir herunter blickte sah ich, dass ich noch angezogen war. Gott sei Dank, mit dem Ausbilder zu schlafen hatte mir gerade noch gefehlt. Auf einmal rappelte es neben mir und Four machte seine Augen auf und fasste sich mit Schmerz verzogenem Gesicht an den Kopf.
,,Guten Morgen, Liv."-,, Grüß dich Sonnenschein. Oh mein Gott, ich bin so durch. Kannst du dich noch an irgendetwas von gestern erinnern?"
Er lachte kurz und antwortete noch total verschlafen: ,,Schön wär's. Ich kann mich nur erinnern, dass wir auf den Tischen in der Cafeteria getanzt haben und dann noch im Tattoo-Studio waren."-,, Oh je, ich hasse mich jetzt schon dafür. Four, das tut mir alles total leid! Hoffentlich hat uns niemand bei unseren Eskapaden gesehen."-,,Ich glaube, diese Hoffnung kannst du gleich an den Nagel hängen. Ich bin mir nämlichlich ziemlich sicher, dass Eric und Max wieder ihre Abendpatrouille gemacht haben."-,,Oh man, jetzt würde es mich wirklich nicht überraschen, wenn ich die Allerletzte im Ranking bin. Eric sucht doch schon vergeblich immer nach einem Grund mich loszuwerden. Moment mal, sagtest du gerade Tattoo?!"
Er zuckte mit den Schultern und suchte seinen Körper nach einem Tattoo ab, bis er an seinem Handgelenk ein Klebeband entdeckte. Er riss es ab und darauf war eine Dreiecksvariation abgebildet:
,,Du hast auch eins."Ich blickte auf meinen Arm und sah genau dasselbe Tattoo: ,,Hm, es ist eigentlich ganz hübsch, aber es sollte verboten werden, dass man sich besoffen Tattoos sticht." - ,,Definitiv ,aber das können wir jetzt auch nicht mehr ändern. Es wird uns für immer an diese Nacht erinnern."-,,Four.. du bist eigentlich voll korrekt." – „Du auch, Matthews."
Danach zogen wir uns frische Sachen an und gingen mit dem Kaffee in der Hand in die Cafeteria. Eric warf mir einen Blick zu, der einem bei sofortigem Anblick töten sollte. Ich wollte eine direkte Kehrwende machen, doch Four hielt mich davon ab und flüsterte: „Wenn du dich ihm jetzt nicht entgegenstellst, wird es nur noch schlimmer."
Da wir heute viel zu früh dran waren, war es total leer und es saßen nur ein paar ältere Ferox und natürlich die Anführer an den Tischen. Four ging, wie für ihn selbstverständlich, zu dem Anführer-Tisch mit Eric und Co. Da ich den gleichen Fehler nicht noch einmal machen wollte, schaute ich Eric direkt in die Augen und fragte: ,,Darf ich mich setzen?"-,,Nein!"
Doch Four verleiherte wegen Erics Verhalten die Augen und nickte mir zu. Nun bekam er diesen Mörderblick von Eric zu spüren. Max neben mir fragte mich:,,Was machst du um diese Uhrzeit hier Initiantin? Ihr schlaft doch alle um diese Uhrzeit für Gewöhnlich noch."
Ich wollte ihm gerade antworten, doch Eric kam mir zuvor: ,,Das passiert nun Mal, wenn man die Nacht mit dem Ausbilder verbringt."
Four fiel sein Rührei aus dem Mund und ich wusste auch nicht, was ich darauf antworten sollte. Als ich mich wieder gefangen hatte, sagte ich: ,,Das stimmt nicht. Ich habe zwar die Nacht bei ihm geschlafen, aber mehr auch nicht."
Max zog seine Augenbraue nach oben und antwortete: ,,So genau wollte ich es gar nicht wissen, aber okay."
Ich wollte nach dem Frühstück eigentlich direkt in die Trainingshalle gehen, um mich etwas aufzuwärmen, aber Four fing mich ab: ,,Warte kurz. Willst du heute mal die anderen wecken? So eine Chance bekommst du nie wieder."
Mein Blick fiel auf die Eisenstange in seiner Hand: ,,Mit dem größten Vergnügen."
Ich machte mich also mit Four auf den Weg zu unserem Schlafsaal. Die anderen sahen noch so friedlich aus, wie sie in ihren Betten lagen und ich freute mich darauf, sie aus ihrem Schlaf zu reißen. Four gab mir die Eisenstange und ich schlug so heftig gegen das Geländer, wie ich nur konnte. Es war herrlich, zu sehen wie sie alle zusammenzuckten und Ava fragte schlaftrunken: „Liv bist du das?"-,,Vielleicht? Vielleicht auch nicht. Es ist alles eine Halluzination."
Four ergänzte nun: „Ihr seid in fünf Minuten im Trainingsraum, sonst gibt es Abzüge."
Wir gingen weg und ich meinte zu Four: ,,Weißt du was Eric hat?"-,,Eifersucht."-,,Denkst du, dass er so etwas kennt? Eifersucht ist immerhin ein Gefühl."
Four lachte: ,,Ja. Er wird dich seine Wut heute bestimmt im Training spüren lassen." - ,,Oh ja, das kann ja nur lustig werden. Was machen wir denn heute?"-,, Heute werden die vorletzten Kämpfe ausgetragen." - ,,Na dann, sollte ich wohl lieber mein Bestes geben."Das Training begann heute mit einer kleinen Runde, die wir joggen mussten und einer nur kurzen Kampfvorbereitung, bevor Eric die Ersten anwies in den Ring zu steigen. Ich guckte mir die Kämpfe nicht an und konzentrierte mich voll und ganz darauf, meine Techniken noch ein wenig zu verbessern. Dann rief Eric, Ava und Isaac in den Ring. Mein Herz blieb stehen und ich rannte sofort zu dem Ring. Four hatte Recht. Das war seine Art sich an mir zu rächen. Er wusste genau, dass Ava und ich befreundet waren. Isaac blickte sie böse an und Ava sah man ihre Angst noch mehr an, als den Tag zuvor. Der Kampf begann und Isaac stürzte sich auf Ava, hob sie in die Luft und schmiss sie mit Schwung auf die Erde. Sie landete auf der Seite und natürlich auf ihrem Kopf. Nun wollte sie wegkrabbeln, doch er zog sie am Fuß zurück und trat ihr schräg gegen ihren Kopf. Sie blutete aus der Nase und dem Mund und als sich unsere Blicke trafen formte sie mit ihrem Mund die Worte: ,,Hilf mir."
Ich zögerte kurz, aber mein Helferinstinkt überkam mich und stieß Isaac von ihr weg. Er schlug mir mit der Faust ins Gesicht und ich wäre fast umgefallen, schaffte es dann aber mich zu fangen. Plötzlich ertönte Erics Stimme: ,,Stop! Liv, raus aus dem Ring, sonst bist du raus und mit raus meine ich komplett raus."-,, Entschuldigung, aber ich lasse sie nun mal nicht sterben."-,,Mir reicht es! Isaac und Ava, ihr seid fertig. Four in den Ring! Und diesmal kann man sich nicht ergeben."
Er ließ eine kurze Kunstpause: ,,Es wird gekämpft bis einer von beiden nicht mehr kann."
Gut, das war dann offiziell mein Ende.
Eric wusste genau, dass Four viel stärker und logischerweise besser war und ich somit den Kampf zu 100% verlieren würde.
Ich würde entweder sterben, für immer gelähmt oder fraktionslos werden.
Der Kampf begann und Four schlug mir leicht gegen die Schläfe.
,,Komm schon Four. Das kannst du besser."
Ich schlug ihm auf den Kehlkopf und er bekam für den Hauch einer Sekunde keine Luft.
Dann schlug er mir mit der Faust ins Gesicht und verpasste mir anschließend einen Tritt in die Rippen. Ich hatte keine Zeit zu agieren, da Four verdammt schnell und präzise arbeitete. Er flüsterte mir zu: ,,Nutz ihn."
Ich verstand zunächst nicht, was er damit meinte und ich hatte auch keine Zeit mehr, denn eh ich mich versah lag ich auf dem Boden und meine Nase fing an zu bluten. Mein Gesicht war direkt auf Eric gerichtet und jetzt wurde mit klar, was Four gemeint hatte. Ohne es zu erzwingen lief mir eine Träne das Gesicht herunter, da ich solche Schmerzen hatte und ich sah Eric verzweifelt an. Dann bemerkte ich, wie er schwer schluckte und den Blick von mir abwandte.
Na super
Das war's.
Meine letzte Chance das hier zu überstehen, hatte sich so eben verabschiedet und schaute weg. Doch nun sagte Four an Eric gerichtet: ,,Reicht dir das oder willst du sie unbedingt auf der Krankenstation haben?"
Er beendete den Kampf anscheinend, denn Four half mir hoch. Ich wollte den Ring verlassen, doch mein Körper machte schlapp und ich wurde ohnmächtig.
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Not alone [Divergent/Eric FF]
FanfictionFerox - Candor - Amite - Ken - Altruan Das sind die verschiedenen Fraktionen, die das Gesellschaftssystem unserer Stadt prägen. Meine Rolle dabei? Ich bin verurteilt mein Leben lang bei den Ken zu verbringen. Warum? Meine Mom ist Jeanine Matthews un...