Kapitel 40

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Ich befand mich noch in einer leichten Schlafphase als ich etwas rascheln hörte. Langsam öffnete ich meine Augen und auf einmal sah ich wie Peter mitten im Raum stand und schlagartig mit einem Messer in der Hand auf mich zurannte. Er sprang auf das Bett und mir gelang es ihn im letzten Moment noch davon abzuhalten es mir in die Kehle zu rammen. Ich schrie: „Bist du bescheuert?! Geh runter von mir!"
Doch er ließ nicht locker und setzte all seine Kraft gegen mich ein. Jedoch wurde er plötzlich zurückgezogen und ich sah Eric, welcher nur mit einem Handtuch um die Hüfte Peter auf den Boden gerissen, entwaffnet und höchstwahrscheinlich die Nase gebrochen hatte. Er lag nun jammernd am Boden und hielt sich seine blutige Nase. Eric kam direkt zu mir und fragte: „Ist alles okay?" – „Ja, das passt schon. Was wollen wir jetzt mit ihm machen?"-„Er hat keinen Chip -" – „Moment mal, wieso hat diese kleine Ratte keinen Chip?" – „Er wird im Kontrollraum gebraucht. Das war nicht meine Entscheidung." –„Wow, das ist die dümmste Entscheidung, die ihr getroffen habt. Pass auf, ich bringe Peter zum Nase richten und gehe dann zusammen mit ihm in den Kontrollraum. Er wird ja sicherlich nicht noch einmal versuchen mich umzubringen."
Nun mischte er sich ein: „Ihr wisst schon, dass ich euch die ganze Zeit hören kann?" – „Ja, aber das ist mir herzlich egal."
Eric zog sich an und machte sich dann auf den Weg, während ich mit Peter zur Krankenstation lief. Ich sagte zu ihm: „Normalerweise hättest du es nicht verdient, dass dir die Schmerzen genommen werden." -„Zu blöd, dass ich gebraucht werde."
Ich verdrehte die Augen und schubste ihn in den Raum hinein: „ Der Vollidiot hat sich die Nase gebrochen. Es muss untersucht und eventuell gerichtet werden. Liefert ihn dann einfach am Kontrollraum ab, okay?"
Die Krankenschwester nickte und ich ging zur Grube, da ich schon interessiert daran war, wie es dort derzeit aussah. Ich blieb jedoch hinter einer Säule, um unentdeckt zu bleiben, da es sowieso nur wieder Stress gäbe, wenn mich jemand hier sehen würde.
Es war wahrlich schockierend wie die ganze Sache ablief. Die Ferox waren gar nicht richtig bei sich und liefen wie die Zombies durch die Halle, um sich zu bewaffnen und anschließend das Gebäude Richtung Gleise zu verlassen. Ich blickte durch die Masse, um eventuell bekannte Gesichter zu sehen und es dauerte nicht lange bis ich Tris entdeckte. Sie passte sich perfekt an und obwohl ich wusste, dass sie eine Unbestimmte war und nicht kontrolliert werden konnte, fiel es mir nicht auf. Eric und die anderen, einschließlich Izzy, liefen durch die Masse und beobachteten die Zombie Ferox. Auf einmal kam jedoch ein junger Mann, der ziellos durch die Massen steuerte und probierte die anderen wachzurütteln. Oh nein, er ist einer von uns. Er ist ein Unbestimmter. Die Anführer bekamen dies natürlich sofort mit und Eric bewegte sich langsam auf ihn zu. Durch den Schall hörte ich deutlich, was er zu ihm sagte: „Hey! Alles gut, es gibt keinen Grund zur Sorge."
Im gleichen Moment holte er jedoch seine Waffe heraus und ehe ich mich versah, schoss er ihn in den Kopf. Der Unbestimmte lag am Boden und ich hätte vor Schreck fast aufgeschrieben, wenn nicht jemand seine Hand auf meinen Mund gehalten und mich herum gezogen hätte. Nun blickte ich in die Augen von Four: „Pscht, sei leise." - „Four! Was machst du hier?!"–„Ich bin gerade erst wach geworden und dann habe ich dich hier gesehen."– „Du musst schnell zu den anderen bevor jemand mitbekommt, dass du noch bei Bewusstsein bist!" - „Ich komme schon klar – keine Sorge."
Er nickte und machte sich schließlich auf den Weg. Ich blickte noch einmal kurz um die Ecke und sah wie Izzy davon stürmte und Max ihr hinterher rannte. Anscheinend hieß sie es auch nicht besonders gut was hier gerade passierte. Einen Menschen direkt vor den eigenen Augen zu erschießen, das ist einfach nur grausam. Da ich mir das ganze nicht noch länger anschauen wollte, ging ich zu den Kontrollräumen, um meinen angesetzten Dienst zu leisten. Ich war ziemlich gespannt, was und vor allem wer mich dort erwarten würde. Meine Vermutung bestand vor allem darin, dass sehr viele Ken sich dort aufhalten würden und das gefiel mir ganz und gar nicht.
Ich bog um die Ecke und das erste Gesicht, welches in meinem Blick fiel, war meine Schwester. Die Freude überkam mich und ich rannte auf sie zu und umarmte sie: „Du glaubst gar nicht wie froh ich bin, dich hier zu sehen."
Diesmal war sie zum Glück bei vollem Bewusstsein und meinte: „Ich freue mich auch Livi. Da ich heute ausnahmsweise mal das Oberkommando habe, wird es mir eine Freude sein dich einzuweisen."
Ihr Blick ging auf einmal zu meinem Hals und sie sah, dass ich wieder gechippt wurde: „Wo hast du das schon wieder her?", flüsterte sie mir zu.
„Ich bin ohnmächtig geworden und da haben sie festgestellt, dass mein Chip eigenartiger Weise nicht mehr da war und es musste natürlich sofort gehandelt werden.", erklärte ich ihr.
Sie biss die Zähne aufeinander: „Da können wir jetzt nichts machen, hoffen wir mal, dass niemand auf die Idee kommt ihn wieder zu aktivieren."
Sie führte mich zu lauter Monitoren, vor welchem die Ken saßen und erklärte mir:„Deine Aufgabe wird es heute sein zu überwachen und sicherzustellen, dass die Ferox ihre Aufgabe meistern und die Altruan erfolgreich gestürzt werden. Jeder von euch bekommt ein paar Leute, die überwacht werden müssen. Die Technik beziehungsweise die Überwachungskameras erkennen deine zugehörigen Ferox automatisch, aber wie wir alle wissen, hat die Technik immer ein paar kleine Fehler. Deswegen hinsetzen und gucken!"
Ich nickte und setzte mich auf den Stuhl. Vor mir war eine Liste mit den Namen und den dazugehörigen Bildern meiner zu beaufsichtigenden Personen. Unter ihnen war nur ein Einziger, den ich kannte und das war Paul. Mein Hände zitterten und ich hatte Angst, was folgen würde. Noch gab es keine Übertragungsbilder, wahrscheinlich weil die Ferox noch nicht angekommen waren, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis es losging. Wenige Minuten später kam Peter mampfend und mit einem Muffin in der Hand hinein und begrüßte alle: „Ein wunderschöner Tag, nicht? Also schön Puppe, wo genau soll ich hin?"
Alex verdrehte die Augen, sagte jedoch nichts zu diesem Kommentar und gab ihm die selben Instruktionen wie mir zuvor. Ich war in diesem Moment einfach nur heilfroh, dass Peter nicht direkt neben mir saß. Seine sadistischen Kommentare würden die ganze Sache nicht unbedingt leichter machen und es wäre mir ganz und gar nicht möglich Schlimmeres im Notfall zu verhindern.
Auf einmal gingen die Kameras an und das Bild wurde klar. Zunächst sah man nur wie die Altruan gemütlich herum schlenderten, aber dann bahnte sich die Armee an und es wurde ein Alarm ausgerufen, welcher sie dazu verleitete wegzurennen. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände und beobachte das ganze Geschehen zunächst. Die Ferox taten erstmal nichts anderes als die Altruan aus den Häusern zu scheuchen und alle in der Mitte zu versammeln. Daran war ja nichts schlimmes, aber wenn ich daran dachte, was darauf folgen würde, gefror mir das Blut in den Adern. Auf dem Bildschirm sah ich dann auf einmal Beatrice und Four, die zusammen in ein bestimmtes Haus hineingingen. Ich vermutete, dass sie ihre Eltern suchte und es erleichterte mich ein wenig, dass die beiden zueinander gefunden hatten. Kurz bevor sie wieder heraus kamen, sah ich Eric und Max in der Ferne, die natürlich mit den beiden kollidierten. Die beiden standen sich nun direkt gegenüber, aber ich konnte leider nicht verstehen, was sie redeten und Lippen lesen war auch nicht gerade meine Stärke. Tris wartete auf Four und plötzlich setzte Eric seine Waffe an Fours Stirn. Ich schlug mir vor Schock die Hände vor den Mund und flüsterte leise: „Nein, nein, nein... Das darf er einfach nicht machen."
Nun hielt auch Tris die Waffe gegen Eric, was eine Kettenreaktion von Max auslöste. Eric blickte nun Tris an und begann zu lachen. Verdammt, jetzt hatten sie Tris endgültig entlarvt. Er wollte ihre Waffe herunterschlagen, aber sie drückte rechtzeitig ab und Eric hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Bein. Sie nutzten diesen kurzen Augenblick, um wegzurennen, aber wurden kurze Zeit später von den Ferox umstellt. Mich interessiert es in diesem Moment überhaupt nicht, was die anderen machten, für die ich eigentlich zuständig war. Ich hatte einfach so viel Angst, dass die beiden töten würden und ich könnte nichts dagegen unternehmen. Die Ferox hielten sie fest in ihrem Griff und führten sie schließlich ab. Sie brachten die beiden in ein Haus der Altruan, aber da konnte ich leider nicht hineinschauen, da die Kameras dort nicht installiert waren. Nervös kaute ich an meinen Fingernägeln und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wieder jemand aus dem Haus heraus kam und es war überraschenderweise meine Mum. Sie richtete sich ihren Kragen und stieg schließlich mit einigen Beratern und Four in ein Auto. Tris führten sie wenig später hinaus, aber sie brachten sie um die Ecke und stürzten sie schließlich zu Boden. Oh nein, sie werden sie erschießen!
Ich nahm schnell das Tablett zur Hand und lockte mich in die verschiedenen Chips der Ferox ein, die sie umkreisten. Dann stellte ich jedoch fest, dass ausgerechnet der Ferox, der ihr die Waffe an den Kopf hielt, nicht gechippt und nicht manipulierbar war. Im letzten Moment fiel genau dieser jedoch um und ich vermute, dass er erschossen wurde. Die anderen beiden schaltete ich leicht mit dem Chip aus und ich sah wie eine Frau zu Beatrice rannte. Sie trug Kleider der Altruan und ich vermutete, dass es sich bei dieser Person um ihre Mutter handelte. Sie rannten davon und irgendwann waren sie außerhalb meines Einsichtsbereiches.
„Alex, könntest du bitte mal herkommen?" – „Ja klar, was gibt's?"
Ich flüsterte nun etwas leise: „Wo will Mum mit Four hin?" - „Sie hatte eigentlich vor, nachdem sie bei den Altruan fertig war hierher zu kommen, vielleicht bringt sie ihn ja mit."– „Alles klar, vielen Dank."
Keine zehn Minuten später, kam sie tatsächlich mit ihm an und sie fesselte ihn an einen Stuhl. Sie kam überraschenderweise zuerst zu mir und begrüßte mich: „Olivia schön, dass du uns an diesem ereignisreichen Tag unterstützt."
Ich bis die Zähne zusammen und sagte: „Na sicherlich, ich könnte mir nicht vorstellen irgendwo anders zu sein."
Ich stand auf und ging zu den Ken hin, die sich Four widmeten.
„Was habt ihr mit ihm vor?" – „Wir werden seine Dosis erhöhen, um ihn zu brechen." – „Und das soll funktionieren?" – „Das werden wir gleich sehen."

Not alone  [Divergent/Eric FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt