Kapitel 38

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Es klopfte plötzlich ein paar Mal an der Tür und ich stand auf, um sie zu öffnen. Tris stand natürlich davor und lächelte mich schüchtern an :,,Komm rein."
Sie fragte sich bestimmt, was sie jetzt schon wieder falsch gemacht hatte, aber diesmal war es ja komplett anders. Ich bat sie sich zu setzen und begann: ,,Also ich habe dich heute hergebeten, da ich ein Gespräch von dir und deiner Mum belauscht habe. Ich weiß so etwas sollte man nicht machen, aber es war reiner Zufall. Das schwöre ich dir. Dementsprechend gibt es etwas, dass ich dir sagen muss. Deine Mum hat Recht, Tris. Hier geht irgendetwas vor sich, aber ich weiß noch nichts genaueres. Aber was auf jeden Fall fest steht ist, dass Unbestimmte hier sofort eliminiert werden. Die zweite Testphase gibt meistens preis, dass du zu ihnen gehörst und - und ohne Four hätten sie mich wahrscheinlich letztes Jahr auch entlarvt." - ,,Moment mal, heißt das, dass du auch eine Unbestimmte bist?" - ,,Ja und ich habe letztes Jahr mitansehen müssen, wie sie einen von uns verschleppt haben und er kam nie wieder."
Sie schluckte schwer und fragte mich dann schließlich: ,,Und was soll ich jetzt tun?" - ,,Vertraue Four. Er gehört zu den Guten, glaub mir." - ,,Ok, danke, also für dein Vertrauen nicht die Spionage."
Wir lachten und verließen schließlich gemeinsam meine Wohnung. Tris ging zurück in den Schlafraum zu den anderen, doch ich entschied mich dafür mir ein Tattoo über die Narbe machen zu lassen, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Also setzte ich mich bei Tori auf den Stuhl und ließ mir den Schriftzug NEVER SURRENDER tätowieren. Auf meinem Weg zurück in den Schlafraum, fing mich Max ab: ,,Liz, warte mal bitte."
Ich blieb also stehen und drehte mich zu ihm um: ,,Klar, was gibt's?" - ,,In einer halben Stunde im Büro. Es ist wichtig." - ,,Alles klar, bis gleich."
Die halbe Stunde verging schneller als gedacht und ich schon begab ich mich in das Anführer-Büro beziehungsweise schlich ich mich eher hin, da mich ja möglichst niemand sehen durfte. Die anderen beiden waren schon da, aber plötzlich stieß auch noch meine Mum in der Gefolgschaft von anderen Ken zu uns. Ich stand ruckartig wieder von meinem Stuhl auf und fragte: ,,Was macht sie hier?"
Doch Mum lächelte mich nur an und sagte in einer ruhigen Tonlage zu mir: ,,Setz dich bitte Olivia, damit wir anfangen können."
Ich biss die Zähne zusammen und tat ausnahmsweise mal was sie mir befahl, da es keinen Sinn machen würde sich ihr entgegenzusetzen. Sie breitete ihre Unterlagen auf dem Tisch aus und warf eine Projektion an die Wand. Der nächste Satz, der aus ihrem Mund kam, ließ mich schon wieder auf 180 fahren: ,,Sind wir sicher, dass wir ihr vertrauen können?"
Max war jedoch schneller als ich: ,,Ja Jeanine, sie wurde mehrmals getestet und falls du es schon vergessen hast, sie ist deine Tochter."
,,Ja, Mum, das ist schon echt schwer zu merken, hm? Wenn man die Tochter 16 Jahre lange vernachlässigt."
Eric, welcher hinter mir saß, hielt mir die Hand auf den Mund und flüsterte in mein Ohr: ,,Reiß dich zusammen! Du wolltest eingeweiht werden, also benimm dich!"
Genervt schlug ich seine Hand weg und meinte: ,,Jaja, ist ja schon gut."
Dann sagte er an Jeanine gewandt: ,,Also schön, da das Familiendrama nun geklärt ist, fangen wir an."
,,Nun denn, unsere endgültigen Tests sind abgeschlossen und der Chip erfüllt alle Vorraussetzungen. Sobald er injiziert ist, wickelt er seine Tentakeln um die nächstgelegne Arterie und macht es uns so möglich das Bewusstsein unseres Objektes zu steuern."
Max fragte nun: ,,Wie sieht es mit dem Kampfmodus aus? Sind die Tests dahingehend ebenfalls positiv ausgegangen?" - ,,Selbstverständlich. Die einzige Hürde, die wir jedoch nicht überwinden konnten, sind die Unbestimmten. Sie waren allesamt immun gegen jegliche Kontrolle."
Eric meldete sich daraufhin zu Wort: ,,Das könnte uns aber auch von Nutzen sein. Somit sehen wir direkt, wer zu ihnen gehört und wer nicht."
Ich biss mir die ganze Zeit auf die Unterlippe und mein Herz schlug mir bis zum Hals: ,,Sorry, aber ich komme nicht ganz mit. Wofür ist das alles?"
Mum lächelte mich an: ,,Die Herrschaft der Altruan über die Stadt ist besorgniserregend.Es muss ein radikaler Wechsel stattfinden und die Ken sind die einzige Fraktion, welche die Stadt wieder in Ordnung bringen können." - ,,Moment mal, dass ich das richtig verstehe, ihr wollt mithilfe manipulierter Ferox die Altruan ausschalten und gleichzeitig bei den Ferox die Unbestimmten aussortieren?"- ,,So kann man das durchaus verstehen." - ,,Und wann soll das alles stattfinden?!" - ,,Nachdem die Ferox ihre Initiation abgeschlossen haben. Im zweiten Testteil werden sich auch ohne unsere Manipulation Unbestimmte auftun, da können wir uns die Mühe sparen, ihnen den Transmitter zu injizieren."
Ich stand nun wütend auf: ,,Und das ist es euch wirklich wert so viele Menschen zu opfern? Eine gesamte Fraktion? Das ist doch- das ist doch...- das ist do-..."
Mir wurde plötzlich seltsam schwindelig und ich konnte mich kaum noch halten. Alles verschwamm vor meinen Augen und das Letzte, was ich sah, waren Erics Augen, die mich besorgt ansahen, bevor ich umkippte.

Not alone  [Divergent/Eric FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt