Ich wachte auf , doch diesmal saß niemand an meinem Bett. Dann blickte ich nach rechts und sah Ava, wie sie noch immer bewusstlos in dem Bett neben mir lag. Ich wollte zur ihr, doch die Schwester am anderen Ende des Raumes flüsterte ihrer Kollegin etwas zu, was mich aufhorchen ließ. Jedoch verstand ich leider kein Wort. Die Kollegin ging heraus und die Schwester kam auf mich zu.
,, Schön, dass Sie wieder aufgewacht sind. Haben Sie irgendwelche Beschwerden?"–,, Nein mir geht's gut, aber was ist mit Ava?"
Sie blickte kurz nach rechts und sagte:,, Sie wurde genau wie sie ohnmächtig, doch ihre Verletzungen sind weitaus schlimmer, deswegen wird sie vermutlich nicht so schnell wieder aufwachen."
Verdammt! Das war's dann. Sie hatte den Kampf nicht geschafft und muss somit zu den Fraktionslosen. Es war sehr unwahrscheinlich, dass sie den finalen Kampf morgen austragen beziehungsweise gewinnen konnte. Isaac hätte es verdient, aber nicht so ein lieber und herzlicher Mensch wie Ava. Das war alles Erics Schuld! Er wusste genau, dass sie den Kampf niemals gewinnen konnte und jetzt lag sie bewusstlos auf der Krankenstation und sobald sie aufwacht, wird sie erfahren, dass sie zu den Fraktionslosen gehört. Die Schwester wollte gerade gehen, doch ich rief ihr hinterher: ,,Stopp! Ich hätte da noch eine Frage. Was haben Sie getuschelt, bevor sie zu mir gekommen sind? Hatte das etwas mit mir zu tun?"
Sie setzte an, doch plötzlich kam Eric um die Ecke und rief: ,,Zisch ab!"
Die Schwester ging aus dem Raum, aber man sah ihr an, dass sie Eric am Liebsten eine geklatscht hätte.
,,Was willst du hier?"-,,Nachsehen wie es Four's Liebling geht."-,,Könntest du bitte aufhören, so etwas zu sagen?! Es war nichts zwischen mir und Four. Wir sind wirklich nur gute Freunde, denke ich."-,, Aha."-,, Eric. Wie bin ich überhaupt hier hergekommen?"-,, Als bei dir die Lichter ausgingen, hattest du Glück, dass ich in deiner Nähe stand. Du bist direkt in meinen Armen gelandet und ich habe dich hierher gebracht."-,, Oh, ähm, Danke."-,, Das war das erste und letzte Mal, dass ich so nachsichtig mit dir war! Also gewöhn dich nicht dran."-,, Wow, gerade als ich dachte, dass du doch nicht so gemein bist wie du immer vorgibst, hast du es wieder ruiniert. Wirklich super."
Er zog seine Augenbraue hoch und setzte sich auf meine Bettkante.
,,Ich bin ein Anführer. Denkst du ihr Initianten würdet mich ernst nehmen, wenn ich euch wie Puderzucker behandeln würde?"-,, Hm. Trotzdem könntest du nicht so gefühlskalt sein."-,, Wer sagt, dass ich keine Gefühle habe?"
Er beugte sich zu mir vor und gab mir einen leichten Kuss auf die Lippen. In diesem Kuss steckten so viele Emotionen, dass ich nicht anders konnte, als ihn zu erwidern. Mein ganzer Körper kribbelte und ich war so glücklich, dass man es nicht in Worte fassen konnte. Als wir uns wieder voneinander lösten, senkte ich meinen Kopf und sagte ich: ,,Eric, ich habe dir doch schon gesagt, dass ich auf deine Spielchen keine Lust habe."-,, Glaub mir, wenn ich dich nur für's Bett gewollt hätte, hätte ich mir eine ausgesucht, die nicht so stur ist."
Er küsste mich und wieder waren da diese Schmetterlinge im Bauch, die das hier alles noch so viel schöner machten, als es mit Eric in dem Moment schon war.
,,Na gut, mach dich fertig. Wir müssen los."-,,Hä? Wohin?"-,, Alljährliche Kriegsspiele."
Ich zog mir schnell eine dickere Jacke an und machte mich dann auf den Weg zum Zug.
Es war traurig, dass Ava nicht mitkommen konnte. Jetzt habe ich nur noch Four zum Reden, da Eric Paul ja Redeverbot erteilt hatte. Was für ein Tyrann.
Diesmal waren wir nicht alleine, denn auch die gebürtigen Ferox Initianten waren mit im Zug.
Als schließlich alle hineingesprungen waren, erklärte uns Eric: ,,Die Regeln sind einfach, wie bei Capture the Flag. Das sind eure Waffen mit Neurostimpfeilen. Sie simulieren den Schmerz einer echten Schusswunde. Hält aber nur ein paar Minuten an. Zwei Teams. Four und ich sind die Captains. Four wähle du zuerst."
Er überlegte kurz und sagte dann mit einem fiesen Grinsen im Gesicht: ,,Liv."
Eric guckte ihn verwundert an und meinte daraufhin:,,Ok? Isaac."
Das war vorhersehbar, da Isaac bei uns gerade an der Spitze stand. Schlussendlich war Paul noch in meinem Team und viele andere, mit denen ich aber bisher noch nichts wirklich zu tun hatte.
Ich war glücklich, dass ich in Four's Team war, da ich so die Gelegenheit hatte, Eric und vor allem Isaac fertig zu machen.
Wenig später kamen wir an dem Wald an und die beiden Teams gingen in verschiedene Richtungen. Ich fand das Gelände ziemlich anspruchsvoll, da man sich im Wald schnell verirren könnte und es auch nicht so leicht war eine total leuchtende Flagge zu verstecken. Als wir schließlich etwa zwei Kilometer gerannt waren, blieb Four stehen und sagte:,,Wir brauchen einen Plan. Hat jemand eine gute Idee?"
Jeder schrie irgendetwas hinein, aber man konnte kein Wort verstehen und die Ideen waren auch nicht so einfallsreich. Ich schaute mich ein wenig um und entdeckte wenige Schritte vor mir einen sehr dünnen, aber hohen Baum. Als ich nach oben schaute sah ich, wie in dem Baum eine Art Loch war, indem man die Flagge super verstecken könnte, sodass sie aber auch noch sichtbar und erreichbar sein konnte. Da ich mit den anderen langsam die Geduld verlor sagte ich:,, Ok. Ich habe eine Idee, aber ihr müsst mir alle zuhören und sagt mir dann, ob ihr damit einverstanden seid oder nicht."
Ich blickte in die Runde und alle nickten:,, Also seht ihr den Baum dort vorne? Er ist zwar relativ dünn, aber er hat weiter oben ein Loch, wo man die Flagge verstecken könnte und außerdem würde niemand darauf kommen, dass die Flagge auf so einem dünnen Baum versteckt ist."
Four überlegte kurz und sagte dann:,,Eigentlich ist das eine gute Idee. Denn somit hätten wir schon mal ein Versteck und wenn wir Glück haben, sehen wir von dort oben vielleicht noch, wo Eric plant seine Flagge zu verstecken. Also wer ist bereit dort hoch zu klettern?"
Sie guckten alle nach unten, deswegen meinte ich :,,Ich mach's! Meine Idee, meine Verantwortung."
Er nickte und gab mir die Flagge. Kurze Zeit später versuchte ich den Baum hochzuklettern, aber da er im Vergleich zu den anderen Bäumen dünn war, war es in diesem Moment nicht so einfach. Doch letztendlich gelang es mir zu der hohlen Stelle des Baumes zu kommen. Ich probierte die Flagge so klein wie möglich zu machen und stopfte sie noch sichtbar hinein. Doch da ich von hier nichts sehen konnte, kletterte ich noch weiter hoch, um Eric's Versteck ausfindig zu machen. Oben angekommen, genoss ich zunächst den Ausblick, widmete mich dann aber sofort wieder meiner Aufgabe. Tatsächlich sah ich eine Stelle im Wald, wo ein eine kleine Lücke mit einem umgefallenen Baumstumpf lag und sie probierten die Flagge dort hinein zu stecken. Eigenlich gar keine schlechte Idee, aber viel zu offentsichtlich.Da ich es den anderen sofort mitteilen wollte, kletterte ich so schnell wie möglich herunter:,,Also passt auf. Sie haben die Flagge in einem umgefallenem Baum ganz in unserer Nähe versteckt. Ich bin dafür, dass ein Teil sie direkt von vorne angreift und die anderen die Kämpfe an der Front erst einmal umgehen und sich von der linken Seite heranschleichen. Außerdem brauchen wir noch ein bis zwei Leute, die sich hoch oben in den Bäumen verstecken und somit die Flagge bewachen und die Eindringlinge gut treffen können."-,,Sehr gut. Sofortige Umsetzung!"
Ein Mädchen mit dunkler Haut und schwarzen Braids meinte: „ Ich klettere mit Paul hoch und schieße. Wir waren schon immer kleine Kletteräffchen, nicht wahr Schatzi?"
Sie boxte ihn leicht in den Arm und er meinte: „ Izzy hat recht. Ihr könnt euch also auf uns verlassen."
Diese Izzy kam mir irgendwie bekannt war, aber es war jetzt keine Zeit, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Four war mit bei den drei Eroberern der Flagge und ich war mit vier anderen Ferox für den Frontalangriff verantwortlich.
Nun konnte es losgehen.
Mission: Vernichte Eric, war so eben gestartet.
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Not alone [Divergent/Eric FF]
FanfictionFerox - Candor - Amite - Ken - Altruan Das sind die verschiedenen Fraktionen, die das Gesellschaftssystem unserer Stadt prägen. Meine Rolle dabei? Ich bin verurteilt mein Leben lang bei den Ken zu verbringen. Warum? Meine Mom ist Jeanine Matthews un...