Schlussendlich war ich in einem Team mit Molly, Peter, Izzy, Isaac, Edward und natürlich noch ein paar andere gebürtigen Ferox Initianden, die ich aber nicht kannte. Zuerst sprang unsere Mannschaft aus dem Zug und ich stellte fest, dass diesmal ein anderes Gelände ausgewählt wurde. Es war quasi ein alter Jahrmarkt und irgendwie fand ich das ziemlich cool und tausend mal besser als unsere Anlage im letzten Jahr.
Wir fanden uns schließlich an einem kleinen Fleck zusammen und Eric fragte in die Runde: ,,Da diese Kriegssimulation eurem Training dient, seid auch ihr diejenigen die über den Verlauf und den Ausgang entscheiden."
Er ließ eine kurze Pause und fuhr dann fort: ,,Wie würdet ihr Vorgehen?"
Es traute sich zunächst keiner ein Wort zu sagen, doch dann meldete sich Edward zu Wort: „Wir müssen die Flagge irgendwo verstecken, wo die Gegner die Chance haben sie zu sehen, da das ja Teil des Spiels ist, es ihnen jedoch schwer fällt hinzukommen."
Es schauten sich alle um und Peter meinte schließlich: ,,Der Turm dort sieht doch ganz nett aus. Wir können ihn von unten gut schützen und sie brauchen erstmal eine gewisse Zeit, um dort hinaufzukommen."
Eric zuckte nur mit dem Schultern und nickte: ,,Abstimmung. Gibt es noch andere Vorschläge oder seid ihr damit einverstanden?"
Keiner sagte noch etwas dazu und ich hatte ehrlich gesagt auch keine andere Idee, da die Höhe uns schon einen gewissen Zeitbonus verschaffen könnte.
,,Gut, hätten wir das geklärt. Jetzt müsst ihr nur noch eine Kampfstrategie entwickeln."
Ich meldete mich zu Wort, da ich keine Lust, auf 10.000 dumme Vorschläge hatten, die ins Nichts führen würden.
,,Zunächst einmal würde ich maximal nur ein bis zwei Personen zum Schutz der Flagge ganz oben einsetzen, da wir meiner Meinung nach mehr Krieger in der Defensive und Offensive gebrauchen können. Die guten Schützen würde ich dabei in der Defensive bevorzugen, da sie in weiterer Distanz besser geschützt sind. Die anderen dann halt in der Offensive , jeweils etwas verteilt und gestaffelt. Einverstanden?"
Peter zog seine Augenbrauen nach oben: ,,Nicht schlecht Veilchen."
Ich verdrehte die Augen, das war ja wieder klar. Eric beendete dann das Meeting und teilte die jeweiligen Initianten ein, da er es als Ausbilder natürlich am besten einschätzen konnte. Er nahm Molly als Einzige nach oben auf den Turm, um die Flagge zu schützen und ich war mit Izzy in der Defensive eingeteilt, worüber ich eigentlich auch echt froh war, weil es mal etwas anderes sein würde als im letztes Jahr.
Wir positionierten uns hinter ein paar Containern, welche uns eine gute Basis für die Schüsse bot, da man das Gewehr optimal darauf ablegen konnte. Die Offensive machte sich auch schon auf den Weg, um in das feindliche Gebiet einzudringen und jetzt hieß es abwarten, bis der Feind sich näherte. Überraschenderweise waren auch Eric und Peter mit in meiner Position eingeteilt obwohl ich eher gedacht hätte, dass die beiden lieber nach vorne ziehen würden, aber naja, da habe ich mich wohl getäuscht.
Auf einmal nuschelte Izzy: ,,Ich glaube da hat sich etwas bewegt."
Ich blickte in ihre Richtung und sie hatte Recht. Die Gegner bahnten sich langsam, aber sicher an. Peter, der mit Eric etwas weiter vorne stand, rief: ,,Ich kann euch sehen!"
Schon ging es los, ein Leuchtfeuer wurde entzündet, sodass wir sie besser sehen konnten und ich nahm sie ins Visier. Natürlich schoss ich nur auf Personen, die ich scheitern sehen wollte. Isaac war direkt in meinem Blickwinkel und ich drückte ab und schoss ihm direkt auf die zwölf. Er fiel sofort um und stöhnte auf vor Schmerzen. Auch ein paar gebürtige Ferox Initianten kamen mir in die Linse und wurden sofort ausgeschaltet. Auf einmal sah ich wie Eric und Four sich probierten gegenseitig abzuschießen. Das würde interessant werden. Sie schossen zunächst ein paar Mal sinnlos hin und her bevor Four, Eric in den Fuß schoss und dieser daraufhin aus seiner Deckung hinausfiel. Four legte schließlich noch Einen nach und wollte gerade weiterziehen als ich ihn ein paar Meter weiter ins Visier nahm und ihm zunächst einen Schuss ins Bein verpasste und anschließend noch zwei in seinen Hals. Er lag am Boden: ,,Sorry not sorry, Four."
Auf einmal sah ich wie Eric wieder aufstand und sein Gewehr auf Paul richtete. Er schoss zwar daneben, aber Paul wurde auf ihn aufmerksam, drehte sich blitzschnell um und schoss ihm direkt in die Brust. Eric hielt überraschenderweise Stand und riss sich den Pfeil wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht heraus. Vor Wut schmiss er seine Waffe weg und ging auf ihn los. Paul wollte auf ihn schießen, aber anscheinend war seine Munition leer, denn er warf ebenso seine Waffe weg und die beiden begannen sich zu prügeln.
„Solche Idioten!"
Ich wollte sie beide anschießen, aber auch aus meiner Waffe kamen keine Schüsse mehr. Super, dass es jetzt an sowas mangeln musste! Ich verließ also meine Position und rannte auf die Beiden zu. Dann stieß ich Eric von Paul herunter, der schon ein total blutverschmiertes Gesicht hatte.
„Bist du bescheuert?! Du sollst hier niemanden k.o. schlagen. Das ist dir bewusst, oder?!"
Eric blickte mich gefühlskalt an und ich sah, dass auch er ein paar deftige Schläge abbekommen hatte. Dann ging er überraschenderweise auf mich los und schubste mich: ,,Das sind meine Regeln und ich mache was ich will und wie ich das will."
Dann brach er einfach direkt vor mir auf den Knien zusammen und schrie vor Schmerzen auf. Four stand hinter ihm und hatte Eric um die zehn Pfeile in den Rücken gejagt. Ai ai ai.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie sich das anfühlen muss. Er nickte mir zu: ,,Gern geschehen." - „Danke!"
Plötzlich hörte man einen lauten Schrei und Tris und Christina hielten gemeinsam die Flagge triumphierend in der Hand. Ich musste lächeln, da ich es den Beiden wirklich gönnte. Es würde sie in ihrem Rang auf jeden Fall noch ein wenig nach oben befördern.
Dann wandte ich mich an Four :,,Jetzt kann ich es ja sagen. Sorry übrigens." - ,,Wofür?" - ,,Nun ja, ich habe dir eventuell vorhin zwei Pfeile in den Hals gejagt."
Er schoss mir daraufhin in den Fuß: ,,Jetzt sind wir quitt."
Ich nickte nur mit schmerzverzerrtem Gesicht und fragte ihn anschließend: „Ist er bewusstlos?"
Er stellte seinen Fuß auf Eric Rücken und bewegte ihn ein wenig hin und her, doch Eric reagierte nicht.
„Das war wohl zu viel für ihn. Hilf mir mal."
Wir zogen die Pfeile aus seinem Rücken heraus und Four hievte ihn anschließend über seine Schultern. Dann fragte ich ihn: ,,Hast du schon eine Idee wie wir ihn in diesem Zustand zurück zum Hauptquartier bekommen?"
Er grinste fies und antwortete: ,,Ich hab' da schon eine Idee, komm mit!"
Er sagte vorher noch zu Paul und Izzy, dass sie die anderen Initianten sicher per Zug zurückbringen sollten und dann ging er mit mir in eines der verlassenen Gebäude hinein.
Es gab gefühlt 10.000 Stufen nach oben und Four rief vorher jemanden namens Uriah zur Hilfe heran. Dieser fragte ihn: „Du hast nicht wirklich vor Eric so darunter zu schicken oder?" - ,,Hast du eine bessere Idee? Ich habe nichts mit, um irgendwen zu kontaktieren und das ist die einfachste Lösung."
Da ich immer noch absolut keine Ahnung hatte, worum es sich bei Four's Plan handelte, wurde ich ein wenig nervös. So wie der Typ klang, würde es bestimmt nichts wundervolles sein, was uns gleich erwarten würde. Wir kamen schließlich auf das Dach des Gebäudes und ich war vollkommen geflasht. Was war das hier? Zum einen sah man von hier die Stadt im vollen Lichtermeer und zum anderen sah ich ein ziemlich langes und weit gespanntes Seil. Jemand hing schon hinten in ein paar Schlingen drinnen und auf einmal ging es los und er raste in die Dunkelheit hinaus. Wenn Four wirklich vorhatte, was ich gerade dachte, würde es absolut verrückt werden und Eric würde ausrasten, wenn er bei Sinnen wäre. Four ging nun mit Eric zu dem Seil und sie begannen ihn einzuspannen. Dann sagte jemand zu Four: ,,Wir können ihn nicht alleine herunterschicken. Er kann nicht bremsen, wenn er bewusstlos ist."
Four blickt mich an und mir lief eine Gänsehaut über den Rücken: ,,Vergiss es! Das klappt niemals!" - ,,Entweder so oder du kannst hier warten bis er wieder bei Bewusstsein ist."
Ich stöhnte: ,,Na schön, aber wehe ich gehe dabei drauf." - ,,Keine Sorge, das wird schon. Wartet dann unten auf mich."
Ich legte mich also wie ein mehrschichtiges Sandwich auf ihn drauf und sie schnallten uns noch Mithilfe eines Bauchgurtes zusammen, der so ziemlich das Einzige war, was mich halten sollte, falls er aus der Schlinge rutschen sollte. Das waren wirklich grandiose Aussichten!
Mir wurde noch mit auf den Weg gegeben, dass ich zu bremsen hatte, wenn wir uns dem Hauptquartier näherten und schon wurden wir losgeschickt. Ich konnte mir dabei einfach keinen Schrei verkneifen, da ich wirklich absolut Angst hatte zu sterben. Zum einen war es echt schön die Aussicht zu genießen, aber zum anderen war es einfach verdammt riskant.
Ich konzentrierte mich die ganze Zeit darauf nach vorne zu sehen, um das Ende dieser Höllenqual abschätzen zu können und tatsächlich genau als ich das dachte, sah ich es schon in der Ferne und ich griff schon einmal vorsichtig nach der Bremse, bevor ich sie dann schließlich komplett durchzog und wir zum stehen kamen. Es hatte tatsächlich funktioniert! Ein paar Ferox halfen mir und Eric schließlich vorsichtig aus der Schlinge und dann setzten sie ihn vorsichtig am Boden ab.Keine fünf Minuten später, kam dann auch Four an und zusammen schleppten wir ihn auf die Krankenstation. Die Schwester befestigte schließlich einen Tropf an seiner Armbeuge und meinte, dass er bald wieder aufwachen müsste. Ich strich ihm sanft über den Kopf :,,Normalerweise würde ich ja Mitleid mit dir haben, aber das war heute einfach nur Karma."
Auf einmal kam Max zu uns und meinte: ,,Liv, wir müssen dringend mit dir sprechen. Komm bitte sofort mit!"
Ich schluckte schwer und folgte natürlich seinen Anweisungen. Was war es nur diesmal?
Vor allem, dass es um diese Uhrzeit noch eine solche Wichtigkeit hatte.
Das könnte ja wieder lustig werden.
DU LIEST GERADE
Not alone [Divergent/Eric FF]
FanfictionFerox - Candor - Amite - Ken - Altruan Das sind die verschiedenen Fraktionen, die das Gesellschaftssystem unserer Stadt prägen. Meine Rolle dabei? Ich bin verurteilt mein Leben lang bei den Ken zu verbringen. Warum? Meine Mom ist Jeanine Matthews un...