Eric begleitete mich auf meinem Weg zum Simulationsraum und zum Abschied lächelte er mich noch einmal an und ich musste natürlich unwillkürlich zurücklächeln. Die anderen Initianten schauten mich verwirrt und hochnäsig an, aber sagten nichts dazu. Plötzlich entschied sich dann doch jemand, mir mitzuteilen, was er darüber dachte und es war natürlich Isaac: ,,Hast du es etwa so geschafft, die beste Simulationszeit zu kriegen? Einmal mit Eric ins Bett hüpfen und einen auf besten Freund mit Four machen. Das ist erbärmlich."-,,Wenn du meinst, dass es so ist. Du bist doch bloß neidisch, weil du kurz vor der roten Linie stehst."-,,Wenigstens schlafe ich nicht mit alles und jedem."
Das Maß war voll! Wie konnte er es sich nur Erlauben, solche dummen Behauptungen aufzustellen? Wer dachte er eigentlich, wer er ist?
Ich ging zu ihm herüber, packte ihn am Kragen, zog ihn hoch und drückte ihn gegen die Wand: ,,So jetzt hör mir mal genau zu du Affengesicht! Ich schlafe nicht mit alles und jedem, um bei den Ferox weiterzukommen. Ich trainiere hart, um hier zu stehen und verdiene es eine Ferox zu sein. Deswegen musst du deine Wut nicht an mir auslassen, nur weil du zu schlecht für die Simulation bist. Stell dich endlich deinen Ängsten anstatt vor Ihnen davonzulaufen, Isaac!"
Ich sah wie die Wut in ihm Anstieg und er sich aus meinem Griff befreien wollte. Doch da ich mich direkt auf seine Füße gestellt habe, war das nicht möglich. Deshalb wich er auf eine andere Methode aus: Die Kopfnuss.
Da ich darauf nicht vorbereitet war, traf es mich aus heiterem Himmel und ich spürte höllische Schmerzen an meiner Schläfe. Es war außerdem auch nicht unbedingt von Vorteil, dass ich noch ein wenig angeschlagen war. Ohne groß nachzudenken, stürzte ich mich auf ihn und rammte ihn gegen die nächstbeste Wand. Ich trat ihm ein paar mal in den Bauch und schlussendlich rammte ich ihm noch meinen Ellbogen ins Gesicht. Seine Nase fing an zu bluten und plötzlich ging die Tür zum Simulationsraum auf.
Four kam heraus und fragte mit völliger Ruhe:,,Was ist hier los?"
Isaac schauspielte, dass er ja ängstlich sei und stotterte:,, Sie... Sie.. ist einfach so ausgerastet!"
Four hob seine Augenbraue an und meinte schließlich: ,,Dann ist es ja gut, dass sie als Nächstes dran ist."
Ich verkniff mir das Lachen und folgte ihm in den Raum. Dort angekommen setzte ich mich wieder auf den Stuhl und erklärte mich:,, Ich bin nicht einfach so ausgerastet. Isaac hat irgendwelche dummen Behauptungen aufgestellt, dass ich mich hier hochschlafen würde."-,,Konnte ich mir schon denken. Du wirst zwar schnell aggressiv, aber damit du so ausrastest muss schon ein bisschen mehr passieren. Also bist du bereit?"
Ich nickte und die Nadel bohrte sich wieder in meinen Hals. Diesmal tat es nicht so weh, wie beim ersten Mal, aber trotzdem war es immer noch unangenehm. Ich wollte Four noch irgendetwas sagen, doch kam nicht mehr dazu, weil meine Augen zufielen und die Simulation begann.Ich stand am Rande einer Klippe und blickte nach unten. Dort sah ich einen ziemlich tiefen Abgrund, aber das machte mir nichts aus, da Höhenangst keines meiner Probleme war. Im Gegenteil, ich fand es sogar faszinierend. Doch plötzlich wurde ich geschubst und befand mich im freien Fall. Auf dem Weg nach unten fiel mir auf, dass dort lauter Felsen waren, auf welchen ich vermutlich gleich aufschlagen würde. Ich schloss meine Augen, beruhigte mich und ließ es einfach geschehen. Aber statt einem harten Aufprall, erwartete mich das normale Aufprallen in den Ozean. Ich befand mich Unterwasser und wollte nach oben schwimmen, aber etwas hinderte mich daran. Ich sah nach unten und bemerkte, dass sich Algen um meine Füße geschlungen hatten und ich somit festsaß. Es breitete sich Panik in mir aus, da ich nicht ertrinken wollte. Was sollte ich nur tun? Ich versuchte ruhig zu bleiben und auf einmal schwamm ein Hai auf mich zu und biss die Algen unten durch. So gelang es mir schließlich an die Oberfläche zu schwimmen.
Diesmal wachte ich nicht nach Luft schnappend auf, sondern ganz normal, aber ich war dafür schweißgebadet. Four guckte mich schon wieder so komisch an und fragte:,,Ich würde den Test jetzt gerne noch einmal machen, um dich in eine andere Simulation zu versetzen. Geht das für dich in Ordnung oder brauchst du eine Pause?"-,, Nein. Es geht schon. Mach was du willst."
Er nickte und zog die nächste Spritze auf. Dann zog er seine Augenbraue hoch und injizierte mir das Serum. Keine fünf Sekunden später begann der Horror von vorne.Ich befand mich auf einem Feld und plötzlich schrie jemand vor mir:,,Renn! Schnell, sonst haben sie dich."
Ich setzte meine Füße in Bewegung, aber fiel kurz darauf über die Wurzel eines Baumes. Damit ich keine Zeit verschwendete, stand ich sofort wieder auf. Aber meine Füße waren auf einmal im Erdboden versunken und ich konnte mich nicht bewegen, geschweige denn rennen. Als ich mich versuchte zu bewegen, sank ich immer tiefer in den Erdboden ein. Aber das konnte doch nicht die Lösung sein, oder? Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und mich umzingelten lauter Ferox, die ihre Waffen auf mich richteten. Der Ferox, welcher direkt vor mir stand, war Eric. Er sagte mit einem fiesen Grinsen im Gesicht:,, Dann werden wir die Sache mal schnell zu Ende bringen."
Ich machte meine Augen zu, aber merkte gleichzeitig, dass ich nicht mehr feststeckte. Doch es war zu spät. Er schoss auf mich, aber ich wehrte die Kugel problemlos mit meiner Handfläche ab! Natürlich klappte das! Schließlich ist das alles nicht real. Die Personen um mich herum lösten sich auf und ich erwachte.Four reichte mir eine Wasserflasche und ich nahm sie dankend an und trank daraus. Dann meinte er:,,Liv. Dein Eignungstest-Ergebnis war nicht Ferox, richtig?"
Ich hätte das Wasser, das ich gerade im Mund hatte, fast wieder ausgespuckt, aber schaffte es noch dieses herunterzuschlucken.
Nun antwortete ich:,, Doch, warum?"
Er lachte kurz auf:,, Sicher? Weil ich habe noch keinen Ferox gesehen, der Regen beziehungsweise Haie heraufbeschwört oder Kugeln mit der Handfläche abwehrt. Deine Zeit ist ebenso mehr als Beeindruckend – zwei Minuten."-,,Was willst du mir damit sagen?"-,,Liv, bist du eine Unbestimmte?"
Ich senkte verzweifelt meinen Kopf. Mein Ergebnis durfte ich niemandem sagen, aber jetzt war anscheinend ja eh alles zu spät: ,,Kann sein.."-,, Ich wusste es. Es wird niemand erfahren, ok? Ich verpetze dich nicht, das kann ich dir versprechen, aber du musst bei deinen Simulationen etwas ändern, damit sie dir nicht auf die Schliche kommen."-,, Und wie soll ich das bitte anstellen?"-,,Handel immer so, wie eine Ferox es tun würde. Nutze deinen Mut oder Kampftechniken, dann wirst du den Test bestehen, aber mehr kann ich leider nicht für dich tun. Du wirst das morgen schon schaffen!"-,, Danke Four. Du bist wie immer eine große Hilfe."
Super, wir hatten dieses Jahr nur zwei Testläufe für die Angstsimulation, da man dies längerfristig eh nicht trainieren könnte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in diesen zwei Simulationen, noch nicht alle meine Ängste kennengelernt habe und es könnte schwierig werden bei neuen Simulationen nicht wie eine Unbestimmte zu agieren. Schließlich begegnete man in der Abschlussprüfung all seinen Ängsten und das könnte ziemlich lange gehen.
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Not alone [Divergent/Eric FF]
FanfictionFerox - Candor - Amite - Ken - Altruan Das sind die verschiedenen Fraktionen, die das Gesellschaftssystem unserer Stadt prägen. Meine Rolle dabei? Ich bin verurteilt mein Leben lang bei den Ken zu verbringen. Warum? Meine Mom ist Jeanine Matthews un...