Chapter 14.2 ✓

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Wenig später komme ich bei Deaton an. Ich steige aus und betrete die Tierklinik. „Hallo, jemand da?" Ich stehe im Eingangsbereich vor einer Art Rezeption und schaue mich um. Hier war ich früher so oft. Mir kommt es vor, als wäre der letzte Besuch erst gestern gewesen. Kein einziger Quadratmeter hat sich verändert. Es sieht alles genauso aus, wie vor 8 Jahren. „Einen Moment bitte.", ertönt eine Stimme und ein dunkelhäutiger, mittelaltriger Mann kommt aus dem hinteren Raum und macht die Klappe des Tisches hoch. „Was kann ich für dich tun? Komm doch rein." Langsam gehe ich durch die Öffnung in den hinteren Raum. „Sie wissen noch wer ich bin?" „Dein Aussehen hast du wirklich von Peter Annalena. Schön dich wieder zusehen." Ich lächle und umarme ihn einmal schnell. Deaton ist überrascht, lässt es aber zu. „Also was führt dich hierher?" Ich gucke ihn an. „Ich schätze mal, dass sie der Druide waren, der meine Fähigkeiten verborgen hat? Ich hab dazu ein paar Fragen." Ich gucke ihn erwartungsvoll an und hoffe so sehr, dass er mir helfen kann. „Du hast recht. Ich habe Talia dabei geholfen. Lass mich raten. Deine Fähigkeiten kommen langsam wieder und du möchtest wissen warum?" Ich nicke ganz schnell. „Nicht nur. Meine Augen sind jetzt schon öfters Rot aufgeblitzt. Sonst noch nie in einer Farbe." „Dafür gibt es eine ganz leichte Erklärung.", lächelt Deaton mich an. Ich bin verdutzt. „Ach wirklich?" „Ja. Deine Fähigkeiten waren die ganze Zeit verborgen und nicht verschwunden. Das bedeutet sie sind mit dir zusammen gewachsen so viel älter du wurdest. Du bist eigentlich ein ganz normaler geborener Wolf. Nur die Verbindung zu deinen Brüdern macht besonders dich stärker. Jetzt kommt noch ein ganz besonderes Ereignis dazu, was vielleicht alle hundert Jahre mal passiert. Dir müsste der Begriff wahrer Alpha was sagen?" Jetzt wird mir so einiges klar. Warum gerade jetzt meine Kräfte zum Vorschein kommen. Es ist wieder die Zeit gekommen, wo der wahre Alpha auserwählt wird. Dieses Himmelsereignis, oder was auch immer ist stärker, als ein Druiden-Zauber und wird dadurch langsam gebrochen. „Ja klar. Der Werwolf, der durch sein reines Herz und dessen Willenskraft zum Alpha wird. Und sie denken, deswegen wird der Bann gelöst?" „Genau das denke ich. Doch du musst wissen, dass du nicht die Einzige bist, die dieses Jahrhundert auserwählt wurde. Ich bin mir dabei noch nicht sicher, aber er wäre genau wie du, der richtige Kandidat." „Scott! Deswegen sind wir also wirklich nach Beacon zurückgekommen. Deucalion will nicht Derek in seinem Rudel haben. Er will Perfektion und dafür braucht er den seltensten aller Alphas, den wahren Alpha. Und wenn er diesen dann gleich zweimal hat..." Das ist alles viel schlimmer als gedacht. Deaton nickt nur und guckt mich weiter an. „Gab es in einen Jahrhundert schon mal zwei wahre Alpha? Und ist das der Grund, warum mein Wolf gerade solche Probleme hat? Und..." Deaton lachte kurz. „Nicht so stürmisch Lena. Alles nach einander. Ich beantworte dir gerne all deine Fragen. Also auf deine erste Frage ja, das ist zwar selten, gab es aber schonmal. Und zur zweiten Frage. Du musst dich mit deinem Wolf auseinandersetzten. Er ist unzufrieden, nicht kontrolliert und kann wenn du nicht aufpasst, die Kontrolle gewinnen ja. Seine Ungeduld ist gefährlich, aber auch deine Stärke. Vertrau auf ihn und hab keine Angst dann seid ihr beiden viel stärker, als du dir vorstellen kannst. Fern von jeglicher Beeinflussung." „So einfach also? Hätte ich gar nicht gedacht." „Es ist nicht alles kompliziert weiß du. Du musst jetzt einfach Geduld haben, wenn der Zeitpunkt gekommen ist wird dein Wolf sich befreien und du wirst zum wahren Alpha werden." „Dann hätten wir endlich eine Chance Deucalion zu besiegen." Hoffnung leuchtet in meinen Augen auf als mir das klar wird. Wir haben vielleicht wirklich eine Chance, wenn Scott auch noch ein wahrer Alpha wird. „Ja das kann gut möglich sein." „Ich habe noch eine Frage. Es gibt doch diese Legende. Ist da wirklich etwas wahres dran? Kann ich wirklich für Zerstörung und Unheil, aber auch für Hoffnung und die Zusammenführung der unterschiedlichen übernatürlichen Rassen verantwortlich sein?" Ein bisschen Angst bekomme ich bei dem Gedanken schon. „Die Legende stimmt. Deine besonderen Kräfte sind nicht einfach so entstanden, sondern basieren darauf, dass du und deine Brüder Drillinge seid. Zwillinge gibt es oft in Werwolffamilie, doch Drillinge nicht. Ihr seid die Einzigen. Nicht nur ihr, sondern auch eure Wölfe haben eine ganz bestimmte Bindung zueinander, wodurch bei euch allen eure einzigartige Fähigkeit entstanden ist. Diese ist bei dir momentan nicht in Takt, weswegen ihr deine Kraft noch nicht einsetzen könnt. Ihr Drei und eure Wölfe müsst alle zusammen harmonieren und dies ist zurzeit nicht der Fall. Du und dein Wolf findet erst wieder zusammen, wenn deine Werwolfseite wiederkommt und dann könnt ihr drei eure Kräfte zusammen benutzen. Deine Brüder haben ihre Kräfte schon nur sie können sie ohne dich nicht im vollen Ausmaß anwenden. Die Wolf - Fusion ist die Kraft einer deiner Brüder und dein anderer müsste eine andere Gabe besitzen. Deine jedoch ist noch unbekannt. Und da, wenn dein Bann gebrochen ist, ihr alle Alphas seid wird das ein Ausmaß haben den sich keiner vorstellen kann. Ihr seid zusammen schon stärker, als normale Werwölfe, doch als Alphas seid ihr unhaltbar und unberechenbar. Deswegen wollte Talia verhindern, dass du die Macht vollendest. Ihr wisst nicht, wie man damit umgeht und eure Macht könnte missbraucht werden." Ich versuche so gut es geht mit den Informationen nach zu kommen, doch das sind einfach zu viele. „Okay. Das ist jetzt einigermaßen angekommen und meine jahrelange Frage warum ich diesen Fluch auf mir habe, wurde endlich beantwortet und ist sogar noch plausibel. Hätte ich gar nicht gedacht.", spreche ich mehr zu mir als zu Deaton. „Eines verstehe ich dabei nur nicht. Warum ist in der Legende nur von mir die Rede? Sind meine Brüder nicht auch ein wichtiger Bestandteil?" „Deine Brüder sind erwähnt worden, vielleicht nur nicht so umgangssprachlich, wie du es erwartet hättest. In der Legende sind von den Hütern, Verbündeten und der inneren Macht die Rede. Hast du dich schon mal gefragt, was damit gemeint sein könnte?" „Stimmt. Mr. Argent und ich haben heute morgen darüber gesprochen. Er meinte, sie wissen vielleicht mehr als wir." Ich lehne mich an einem Schrank an und höre weiter aufmerksam zu. „Als die Hüter werden in der Legende deine Brüder gesehen. Sie sind immer die, die auf dich acht geben werden, egal was passiert und die, die gleichzeitig auch auf deine Kraft achten, solange du diese nicht kontrollieren kannst – damit du niemanden verletzt und du sie nicht missbrauchst. Die Verbündeten sind deine Freunde, sowie Familie. Den Leuten, denen du vertraust und deine innere Kraft ist das Stärkste was es gibt. Viel stärker, als die Bindung zu den Hütern. In der Legende wird deine innere Kraft auch mit einem Anker verglichen. Die drei Begriffe werden in der Legende so in Zusammenhang gebracht, dass wenn du alles Drei vorweisen kannst nicht vom rechten Weg abkommen wirst und so nicht für Zerstörung, sondern für Hoffnung verantwortlich bist. Die Liebe ist eine der größten, stärksten und wirkungsvollsten Kräfte die es gibt, um auf dem rechten Weg zu bleiben." Ich gucke Deaton geschockt an. Das waren eindeutig zu viele Information für die kurze Zeit. Ich weiß, wie ich nicht meine Kräfte missbrauchen werden, wenn ich sie irgendwann mal bekommen sollte. Durch die Hilfe meiner Familie, Freunden und meinem Anker. Laut Deaton die Liebe. Mein Anker sind seit Jahren schon meine Brüder, obwohl ich noch nicht mal einen Anker bräuchte weiß ich das. Nach Deatons Definition müsste mein Anker aber meine große Liebe sein und da diese nicht existiert und auch bei meinem Glück nie existieren wird, kann das nicht gut gehen. Hallo schlechte Einflüsse! Ich lege mir meine Finger an meine schmerzenden Kopf und massiere leicht die Schläfen. Mein Kopf raucht. 

Das Klingeln meines Handys machen die Kopfschmerzen nicht besser. Ich hole es heraus und schaue auf das Display. Wie vereinbart ruft Scott mich an. „Hi Scott." „Hi Lena.Bist du bei Deaton fertig?" „So gut wie." „Okay, dann komm zu mir, wenn du fertig bist. Ich schicke dir meine Adresse. Ich habe einen Plan." „Ich bin in 5 Minuten fertig dann mache ich mich auf dem Weg. Wie lautet der Plan?" „Gut mach das. Er lautet reden." „Reden?" „Ja reden. Ich habe Deucalion im Aufzug getroffen. Vielleicht können wir reden, ohne das das alles in einem Blutbad endet." „Warum nicht. Einen Versuch ist es wert. Wenn es aber schief geht, kann ich vergessen heute die Nacht Zuhause zu schlafen." „Dann schläfst du bei uns. Isaac wird sich freuen. Haha." Ich spüre, wie ich leicht erröte. „Warum sollte das Isaac freuen?" „Oh man. Wir sehen uns. Bis gleich." Ich starre noch immer verdutzt auf den Hörer. Was sollte das den jetzt? Das klang sehr stark danach, dass etwas zwischen mir und Isaac ist. Ich schüttle schnell den Kopf, um meine Gedanken zu ordnen, da seit Scott seinen Namen erwähnt hat sie jetzt wirklich nur noch um Isaac gehen. Gedanken über seine hypnotisierenden blauen Augen, sein schönes Lächeln und seinen unglaublich, muskulösen...Stopp!  Ich konzentriere mich ganz schnell wieder auf das Wesentliche und schenke Deaton meine Aufmerksamkeit. „Vielen, vielen Dank für die Hilfe Deaton, du glaubst gar nicht, wie sehr du mir geholfen hast, aber ich muss jetzt langsam los." „Immer wieder gerne Lena. Du weißt wo du mich finden kannst." Ich umarme ihn und mache mich dann auf dem Weg zu meinem Wagen. Als ich auf mein Handy gucke, um mir die Whatsapp mit Scotts Adresse angucken, bleibt mein Blick auf der Uhr hängen. Ich bin um elf aus der Schule zu Derek abgehauen und war dort bis 14.00 Uhr und jetzt hatten wir 17.30. Ohne den Fahrtweg kann man sagen ich war jetzt knapp drei Stunden bei Deaton gewesen... Wow. Naja das waren auch viele Infos. Ich gucke noch meine restlichen Nachrichten durch.


Jackson: Hey Kleine! Melde dich mal wieder. Hab gute Neuigkeiten für dich. 17.31

Lena: Sorry. Moment alles ein bisschen stressig. Ob es gute Neuigkeiten sind entscheide immer noch ich. ;) Hau raus... 17.32

Jackson: Dann komme ich dich eben nicht besuchen...Wie du willst.  17.32

Lena: Besuchen??? Doch, doch doch. Jacks kommt Yeah ;) Ruf dich nachher an, dann kannst du genauer erklären. Wann? Wie lange? Denn muss los. Scott und ich versuchen riesigen Stress zu verhindern... 17.33

Jackson: Du und McCall retten die Welt? Warum wundert mich das nicht? :D Mach das. Ich warte auf deinen Call. Pass auf dich und die Idioten auf Bis später. 17.34


Ich freue mich gerade so sehr, dass Jackson kommt. Wie schon mal erwähnt, ist er einer meiner engsten Freunde und ich kann ihn in dieser Situation gut bei mir gebrauchen. Er weiß, wie er mich von dem ganzen Scheiß ablenkt. Ich muss sofort grinsen, wenn ich an ihn denke. Komm schnell zurück nach Beacon Hills.

Jetzt muss ich mich echt auf dem Weg zu Scott machen. Scott hat in seiner Nachricht noch geschrieben, dass ich Deucalion kontaktieren soll, um ein Treffen mit ihm auszumachen. Wir treffen uns in 2 Stunden auf einem verlassenden Fabrikgelände um zu reden, alleine. Reden. Ist klar, warum habe ich dabei nur so ein schlechtes Gefühl. Als ob Deucalion nur Reden will. Ich kenne ihn und er hat immer irgendwas geplant. Und das sollten Scott und ich auch, bevor wir noch Hals über Kopf in unser Verderben rennen. Was das nur wieder für ein Tag ist... 



The True AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt