Chapter 10 ✓

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PoV Isaac:

„Das macht immer noch keinen Sinn. Es erschließt sich trotzdem nicht, was sie von ihnen wollen." Stiles dreht nachdenklich seinen Bleistift in der Hand herum. Er legt sich im Stuhl zurück. „Schon mal überlegt, dass sie uns nur reizen wollen?", werfe ich ein und gucke mich gelangweilt in der Bibliothek um. „Das wäre zu einfach." Der Mensch schüttelt den Kopf. Scott ist in Gedanken. „Scott? Hey! Hallo?" Stiles schnipst mehrmals im Blickfeld seines besten Freundes. „Was sagst du dazu?" Der Beta knetet nervös seine Hände. „Sie verfolgen irgendwas damit. Wenn sie uns nur reizen wollen, würden sie sich nicht eine Woche nur mit Danny und Lydia beschäftigen." Scott blickt an uns vorbei, wo Lydia, Allison und Lena an einem Tisch sitzen. Sie lernen. Danny steht weiter entfernt in einem Gang und unterhält sich angeregt mit Ethan. „Das ist genau das, was ich meine. Seit der Aktion letzte Woche im Flur mit Isaac und den Zwillingen kam nichts mehr. Sie verhalten sich zu unauffällig." Die Jungs haben recht. Das Alpharudel hat sich außerhalb der Schule auch still verhalten. Derek spekuliert schon. Ich habe ihn noch nie so nervös erlebt. Das Lena den Kontakt zu ihm verweigert und weiter für Deucalion agiert, macht es nicht besser. Der Alpha ist in Alarmbereitschaft. Als ich ihm von dem Vorfall beim Geländelauftraining erzählt habe, wurde er unruhig. Er weiß selber nicht viel über den Fluch. Er hat irgendwas von einer Legende erzählt - nicht näher ausgebaut, nur dass ihr momentanes Verhalten und Umfeld Probleme erzeugen können. Große Probleme. Die Drillinge sind stark zusammen. Wenn Lenas Kräfte langsam zurückkommen und sie unter dem Einfluss von Deucalion steht, kann er gewaltigen Schaden anrichten - bei ihr und der gesamten Stadt. Ich habe Derek in keiner Lage je so verzweifelt gesehen. Nachdem ich Max und Laurin kontaktiert habe, weiß ich auch warum. Während Derek sowie immer verschlossen war und nur das Nötigste preis gegeben hat, waren die Brüder etwas detaillierter. „Hört mir hier überhaupt jemand zu? Ich glaub es nicht.", vernehme ich dumpf Stiles Stimme. Er schmeißt sich ungläubig in seinen Stuhl nach hinten, die Hände in die Luft geworfen. „Isaac woran denkst du?" Scott mustert mich interessiert. Ich schüttle den Kopf. „Nicht hier." Ich stehe auf und deute unauffällig in die Richtung der anderen Werwölfe. Die Jungs verstehen und folgen mir heraus.

Wir laufen den Flur entlang. „Max und Laurin Lancaster." „Die beiden Werwolffreunde von Derek und Lena. Was ist mit ihnen?", wirft Stiles leise ein. „Nachdem Vorfall letzte Woche im Wald habe ich sie kontaktiert, ihnen von Lenas Verhalten erzählt, was mir schon die ganze Zeit komisch vorkommt." „Ach wirklich? Du hast gar nichts gesagt." Scott mustert mich. Wir gehen links um die Ecke in den nächsten Flur. „Ich war mir nicht sicher." „Womit?", wendet Stiles ein. „Ob ihr Verhalten nur gespielt ist." Ich verschränke die Arme. Irritiert runzelt Stiles die Stirn. „Ich darf dich daran erinnern, dass sie dich, als du versucht hast mit ihr zu reden mit ihren Dolch attackierte?" Ein genervter Laut verlässt meine Kehle. „Hör zu ich hab es in ihren Augen gesehen, Stiles. Sie wirkte irgendwie - verloren, sowie..." „Sowie Boyd, Erika und du, als Derek euch gerade verwandelt hat." Scott schaut mir in die Augen. Er wusste genau, worauf ich hinaus wollte. „Wir waren verängstigt, überspielt von Arroganz und Selbstgefälligkeit. Mussten lernen den Wolf zu kontrollieren - unsere blutrünstige Seite. Derek hat uns geholfen." „Hätte euch aber auch zu Monstern machen können." Ich nicke den begreifenden Menschen zu. „Wir wissen nicht, wie es ist damit zu Leben. Nicht die Möglichkeit zu haben deinen Drang bei Vollmond nachgehen zu können - ihn kontrollieren zu können. Denk nur mal daran, wie präsent dein Wolf bei den ersten Vollmonden war, ohne diese Kontrolle." Beim letzten Teil wende ich mich direkt an den Schwarzhaarigen. Sie sehen das Problem. Alle beide. „Und jetzt auf einmal kommen ohne Vorwarnung die Kräfte wieder. Der Wolf könnte....Scheiße." Stiles rauft sich die Haare. „Das ist nicht das Schlimmste." Fassungslose Blicke kommen mir entgegen. „Was kann den noch schlimmer sein Isaac?", redet er schnell und in einer höheren Tonlage. „Ich hab ja gerade erwähnt, dass ich mit Max und Laurin geredet habe." „Was haben sie gesagt?" Ich erzähle ihnen genau das, was Max mir geschildert hat. Er sieht Parallelen zu etwas, was sich vor ein paar Jahren abgespielt hat. Der erste Kontakt zu ihren Brüdern hat Lena verändert. Max weiß nicht wie, aber sie hat es geschafft, ihre Gefühle zu unterdrücken. Ihr Wolf gewann überhand - ihr Schmerz und seine Wut. Er verleitete sie zu skrupellosen Taten. Bis heute will sie nicht erzählen, welche. Max und Laurin konnten ihr wohl helfen kurz bevor es zu spät war - sie die schlimmste aller Taten begehen konnte - Mord. „Warte was! Du willst mir erzählen, dass ihre wölfische Seite Mordgelüste hat und sie einnehmen kann?" Aufgelöst ist garkein Wort um Stiles zu beschreiben. „Ich habe noch nie gehört, dass ein Wolf jemanden so stark beeinflussen kann." „Ist ja auch nicht so, dass es noch andere Werwölfe gibt, die verflucht sind, Scott." Meine Augen fixieren ihn. Er seufzt. „Okay damit ich das jetzt richtig verstehe: Sie ist eine Hale, ist ein einzigartiges Phänomen in der übernatürlichen Welt, unglaublich stark wegen diesem Drillingsding und dem Fluch und wenn sie die totale Kontrolle verliert, kann sie in einem Wutanfall die komplette Stadt auslöschen? Wenn das stimmen sollte, hoffe ich für euch, wir haben dafür irgendeine Lösung. Denn ich will euch ja nur ungern daran erinnern, dass Lena unter dem Einfluss von dem Alpharudel steht und es somit nicht ganz so gut für uns aussieht." Scott schaut mich planlos an. „Wir müssen mit Derek reden." Es klingelt. Ich schaue auf die Uhr. Die nächste Stunde fängt gleich an. Ich schaue mich in der Schülermasse um, die auf den Flur strömt. „Später. Ich habe eine Idee." Die Jungs gucken sich verwirrt an. „Hast du?", fragt Stiles. Ich grinse und steuere die entgegengesetzte Richtung von unserem Klassenraum an. „Isaac was hast du vor?", ruft Scott mir hinterher. „Wünscht mir Glück!" Um die Ecke gebogen, blicke ich mich suchend um. Lenas menschliche Seite muss wieder überwiegen, sodass der Wolf erst gar nicht die Möglichkeit hat diese zu verdrängen. Er wird von ihren Gefühlen in Schach gehalten. Ich hoffe nur Max und Laurins Plan funktioniert... wenn er nicht gerade alles schlimmer macht. Ich hoffe ihr hattet Recht Jungs...

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