Chapter 13.1 ✓

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LenaPoV:

Am nächsten Morgen werde ich wieder in aller früh von meinem Wecker geweckt. Ich schalte ihn ab und verkrieche mich in mein kuscheliges Bett. Ich will nicht. Ich bin so müde und kann meine Beine nicht mehr bewegen dank des gestrigen Trainings. Ich will nicht wissen, wie viele blaue Flecken ich davon getragen habe. Nun endlich fasst mich die Motivation aufzustehen, die ich auch ganz schnell nutze, um ins Bad zu gehen. Ich gucke müde in den Spiegel und spritze mir Wasser ins Gesicht. Danach halte ich nach blauen Flecken oder vielleicht noch schlimmeres Ausschau, doch zu meinen Verwundern finde ich nichts. Rein garnichts. „Hä? Das geht doch gar nicht." Ich gucke nochmal an meinen Körper herab und taste mich ab. Vielleicht sieht man die ja nur nicht, aber die Schmerzen sind da wie bei einen Bruch. Immer noch nichts. Irgendwas müsste da sein. So wie ich verloren habe wenigstens eine kleine Schramme. Hat Isaac mich gestern nicht auch noch am Arm gekratzt? Irgendwelche Anzeichen davon sind auf meinen Arm aber nicht zu sehen. Ich beschließe jetzt das zu machen was schon lange nötig ist. Um endlich an neue Informationen zu kommen. Ich werde vor der Schule Chris Argent besuchen. Also ziehe ich mich schnell an und mache mich fertig. Ohne ein Wort zu sagen, oder geschweige den überhaupt bemerkt zu werden schnappe ich mir meinen Rucksack, verlasse das Loft und fahre runter zu den Argents. Gut das wir nur eine Etage über ihnen wohnen. Ich klingel und hoffe, dass Mr. Argent da ist. Wenig später öffnet mir Allison die Tür und schaut mich verdutzt an. „Hi, Lena. Was machst du den hier?" „Ich muss ganz dringend mit deinem Vater sprechen. Ist er vielleicht da?" „Ähm ja ist er. Komm mit." Sie führt mich zu einem Zimmer und öffnet die Tür. Das Zimmer ist schön eingerichtet. Links und rechts von der Tür stehen zwei große Topfpflanzen. An den Wänden sind Familienbildern und Zertifikaten angebracht. Rechts von uns steht ein brauner Schrank und genaugegenüber von uns ein riesiger Schreibtisch. Rechts steht ein Computer und irgendeine Tierschädelskulptur, links steht eine kleine Tischuhr und ein weißer Pferdekopf aus Glas, der stark an eine Schachfigur erinnert. „Dad? Annalena Hale ist hier und möchte mit dir sprechen." Chris schaut hoch, als wir eintreten. „Hi." Ich lächle unsicher. Ich gehe an Allison vorbei, damit Chris mich besser sehen kann. „Hallo Annalena. Was kann ich für dich tun?" „Hmm ja. Wissen sie noch, was sie bei unserer letzten Begegnung gesagt haben? Das sie etwas über mich wissen und da ich über meinen Zustand nur die Dinge weiß, die ich von früher gehört habe, habe ich gehofft, dass sie mir helfen können. Es ist etwas passiert, was gar nicht hätte passieren können." Ich rede soviel und so schnell. Ich hoffe er weiß was ich meine. „Ach ja. Stimmt. Die Nacht, wo wir Cora und Boyd eingefangen haben." Ich nicke hektisch. Er steht auf und kommt um den Tisch herum. Jetzt lehnt er sich an diesen an und fährt fort. „Du sagtest, dass etwas passiert ist, was gar nicht passieren dürfte? Was den?" Er bietet mir an in einem der beiden Sessel Platz zu nehmen, was ich auch dankend annehme. Allison lehnt an der Wand und hört uns aufmerksam zu. „Also um genau zu sein, sind eigentlich zwei Sachen passiert, die nicht passieren sollten. Meine Augen haben sich jetzt schon mehrmals rot gefärbt und dann heilen meine Wunden was nicht sein dürfte, was nach meinen Kenntnissen eigentlich sogar unmöglich ist. Wegen dem Fluch, Schutzzauber, oder wie immer Sie es nennen wollen. Von meinen Werwolfkräften ist nur mein verstärktes Gehör geblieben. Und dann die Phasen, wo mein Wolf heraus möchte und an Kontrolle gewinnen will werden immer intensiver. Es wird immer schwerer dagegen anzukämpfen." Er schaut mich nachdenklich an. „Wir haben von deinen speziellen Fall schon vieles gehört. Das blutrünstige Monster, was den Kräften beraubt worden ist, der Werwolf, der mit seinen Rudel die ultimative Macht hat und deswegen von mächtigen Druiden aufgehalten worden ist und die Geschichte, die am häufigsten bei den Jägern bekannt ist – der Werwolf, dessen Kräfte von einen Druiden verborgen wurden, aber immer noch in ihm schlummern." Ich und auch Allison hören aufmerksam zu. Diese Seiten meiner Geschichte kenne ich so noch gar nicht. Chris reibt sich seine Hände und trinkt einen Schluck von seinen Kaffee. „Da ich dich kennen gelernt habe, tendiere ich nicht zu den ersten beiden Legenden, sondern eher zur Dritten. Ich kann dir natürlich nur das sagen, was ich gehört habe. Ob es stimmt weiß ich selber nicht, aber das weitere passt zu deiner jetzigen Situation. Man sagt die Kräfte des Werwolfes wurden verborgen, um ihn vor schlechten Einflüssen zu beschützen." „Talia hat dies machen lassen, um mich damals vor Peter zu beschützen.", unterbreche ich ihn. Er nickt. Ich hebe das rechte über das linke Bein und tipple mit meinen Fingern ungeduldig auf den Schreibtisch. „Du kannst großes mit deinen Kräften bewirken wird gesagt. Was ist jedoch nie rausgekommen. Aber es wurde erwähnt, dass diese Kräfte mit schlechten Einflüssen den Werwolf vom rechten Weg abbringen können und er für Unheil und Zerstörung in der übernatürlichen Welt verantwortlich sein wird, wiederum mit guten für Hoffnung – einer Vereinigung unterschiedlicher übernatürlicher Rassen bedeuten kann und wohl noch vieles mehr."

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Sofort musste ich an Deucalion denken. Daran, dass ich jetzt genau weiß warum ich noch lebe. „Deswegen hat mich Deucalion den gehandikapten Werwolf aufgenommen. Er denkt, dass ich die Lösung bin. Seine Waffe für die Herrschaft über die Übernatürlichen bin. Er will durch mich die übernatürliche Welt kontrollieren und alles zerstören, was ihm dabei ihm Weg steht." Ich schaue Chris und Allison entsetzt an, die mich wiederum nicht gerade viel besser angucken. „Das heißt, wenn meine Kräfte nicht mehr verborgen sind und ich immer noch unter dem Einfluss von Deucalion stehe – was ich tue solange er meine Brüder als Druckmittel hat, bin ich für die Zerstörung der übernatürlichen Welt verantwortlich?" Nun meldet sich mal Allison zu Wort. „Aber so stark beeinflusst er dich doch nicht, oder doch? Du stellst in Frage was er tut und widersetzt dich ihm. Ich glaube nicht, dass das mit schlechten Einflüssen gemeint ist ." „Ich weiß es nicht. Es hängt aber auch nicht nur von mir ab. Mein Wolf wird genauso beeinflusst, wie ich. Er wird ungeduldig. Soviel mehr er gefallen an dem Skrupellosen findet, verliere ich immer mehr die Kontrolle. " Ich schaue zu Allison und wechsle die Position meiner Beine. „Dad wurde in der Legende erwähnt, wie die Werwolffähigkeiten wiederkommen und was genau mit guten und schlechten Einfluss gemeint ist?" Ich stehe mittlerweile neben Allison. Ich kann nicht mehr ruhig sitzen. „Mhm. Ich habe schon die ganze Zeit überlegt. Warum deine Fähigkeiten jetzt auf einmal wiederkommen, weiß ich nicht, aber der gute Einfluss wurde erwähnt. Es werden drei Begriffe in der Legende genannt: die Hüter, die Verbündeten und die innere Stärke." Ich hebe die Augenbraue. „Und was soll mit diesen Begriffen gemeint sein?" Chris zuckt mit den Schultern. „Das weiß ich leider auch nicht, aber ich weiß wer uns helfen kann und vielleicht auch weiß, wie du deine Fähigkeiten wiederbekommst." Ein Lächeln spiegelt sich auf meinen Lippen wieder. „Ich höre." Ich komme ein Stück von der Wand weg und schiebe die Hände in meine Hosentasche. „Wenn sich einer mit dem ganzen Kram auskennt, dann Dr. Deaton." Ich reiße meine Augen auf. Natürlich. Warum bin ich nur so vergesslich? Ich hebe meine Hände und mache Gesten, welche verdeutlichen sollen, wie dumm ich bin. „Stimmt, wie kann ich nur...er war doch...Ich wollte noch bei ihm vorbeischauen, da er Talias Vertrauter war. Er war der Druide, der unserer Familie zur Seite gestanden hat." Allison stupst mich an. „Dann muss es doch auch Deaton gewesen sein, der Talia geholfen hat deine Fähigkeiten zu verbergen, oder nicht?" „Natürlich. Warum bin ich darauf nicht schon viel früher drauf gekommen." „Ich kann nachher mit dir zu ihm fahren, wenn du willst?" , bietet Allison an. Ich nicke. „Warum nicht." Chris klatscht einmal in die Hände, um unserer Aufmerksamkeit zu bekommen. „Das ist eine gute Idee, doch jetzt geht ihr beiden erst mal zur Schule. Ich fahre euch auch, sonst kommt ihr noch zu spät." Chris geht schon auf die Tür zu, als ich ihn stoppe. „Das brauchen sie nicht Mr. Argent. Ich habe ein Auto und kann Allison ruhig mit zur Schule nehmen." Er bleibt stehen und lächelt. „Okay." Wir verabschieden uns und fahren mit dem Fahrstuhl runter. 

Das Motorrad von Ethan ist schon weg, während Aidens noch da ist. Das ist aber auch nicht verwunderlich, da er ja suspendiert worden ist. Scott und Isaac hatten gestern deswegen noch ein bisschen Stress mit meinen Brüdern. Ich glaube, am liebste hätten sie die beiden auf der Stelle getötet. Ich steige mit Allison in mein Auto. „Das ist alles ganz schön verrückt, findest du nicht? Ich hoffe, dass dir Deaton dabei weiterhelfen kann." Ich versuche meinen Blick weiter auf die Straße zu richten. „Das hoffe ich auch Allison, das hoffe ich auch. Er ist der Einzige, dem ich bei der ganzen Sache noch vertraue und der mir vielleicht irgendwie helfen kann." „Vertraust du Derek nicht?"Sie guckt mich verwirrt an. „Er ist doch deine Familie." „Er ist schon meine Familie, aber die wo ich dachte, dass sie tot wäre. Ich habe ihn, Cora und Peter, der auch noch lebt 8 Jahre nicht gesehen. Wir haben uns alle verändert. 8 Jahre sind lang Allison. Wenn man es genau nehmen will ist Deucalions Rudel die ganzen Jahre meine Familie gewesen. Und denen, vertraue ich kein bisschen. Außerdem glaube ich auch nicht, dass Derek mir wirklich vertraut nach den letzte Wochen." Sie guckt aus dem Fenster und schweigt. Ich konnte nur ein kurzes Nicken von ihr erkennen, bevor ich mich wieder auf die Straße konzentriere.


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