Chapter 16.2 ✓

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Mittlerweile sind alle aus dem Bus ausgestiegen. Stiles bring gerade mit Allisons Hilfe Scott zur Toilette. Ich will ihnen nach, komme jedoch nicht weit. Ich schaue auf meinen umschlungenen Arm und werde ruckartig nach hinten gezogen „Man Ethan du tust mir weh!", quengel ich. Er schaut mich wütend an. „Gut so, vielleicht kommt durch Schmerz wieder Vernunft in dein Hirn. Was soll der Scheiß Hmm?" Er ist richtig sauer, total angepisst. Okay, jetzt so formulieren, dass ich nicht patzig werde. „Ich helfe ihnen." Der Schmerz im Arm lässt nach. Ich reibe mir die rote Stelle und schaue zu meinem Bruder. „Warum verdammt? Wegen diesen Kindern ist Ennis Tod!" „Und wegen Deucalion ist Derek Tod! Kümmert das irgendjemanden? ", schreie ich ihn an. Er schaut stumm auf den Boden und sagt gar nichts mehr. Mein Stichpunkt abzuhauen. „Dein Widerstand wird für uns nicht gut enden, versteh das doch!", wendet er sich an mich, als ich schon ein paar Schritte von ihm weggelaufen bin. Ich überhöre die schnippische Bemerkung. Ich schaue mich suchend nach den anderen um, als Stiles und Lydia in mein Sichtfeld auftauchen. „Wie geht es ihm?" „Allison näht Scott auf der Toilette. Wir denken, der Grund warum er nicht heilt ist eine Kopfsache, weil Derek gestorben ist.", erklärt mir Stiles. Ich nicke. „Ich weiß. Das dachte ich mir schon. Er gibt sich die Schuld dafür." Sie gucken sich kurz an. „Ja. Solange Allison Scott zusammenflickt müssen wir den Bus vom weiterfahren abhalten.", sagt Stiles und läuft an mir vorbei. „Ich helfe euch." Ich jogge ihnen hinterher, bis ich in Stiles reinknalle, da er stehen geblieben ist. „Warum?", mustert er mich mal wieder misstrauisch. „Das ist doch egal, wir haben keine Zeit Stiles.", lenkt Lydia zum wesentlichen Problem. Er nickt zustimmend und geht weiter. Während Lydia und ich den Coach erstmal erklären dürfen, was Lydia hier zu suchen hat, holt Stiles ein neues T-Shirt für Scott. Wir haben den Coach mit unserer Ausrede, dass ich das einzige Mädchen hier bin und das doch langweilig ist noch nicht ganz überzeugt, weswegen Lydia mit ihm weiter diskutiert und ihren Standpunkt klarstellt. Stiles kommt nach ein paar Minuten wieder zu uns. „- deswegen bin ich nur hier.", beendet Lydia ihre kurze Argumentation. „Trotzdem ist das unplausibel Mrs. Martin, aber okay steigen Sie in den Bus und dann geht's weiter.", bestimmt der Coach. „Aber ich bin doch mit dem Auto hier. Ich kann es nicht einfach hier stehen lassen.", wirft sie ein. „Dann fahren Sie mit dem Auto hinterher, mir doch egal." „Aber Coach, Lydia-"„Stilinski Klappe! Ich habe heute schon genug von ihnen gehört.", gibt er genervt wieder und reibt sich die Schläfen. Danach dreht er sich um und lässt uns Drei stehen. Lydia folgt ihm, während Stiles und ich an Ort und Stelle bleiben. „Wie ich ihn hasse. Ich hasse diesen Typen.", bringt er zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor. „Ja ich auch. Lass uns zurück zu den anderen.", schlage ich vor, als Isaac auf Stiles zu kommt. „Wo ist Scott?" Er schenkt mir keinerlei Beachtung und wartet auf eine Antwort. „Allison näht ihn. Ihm geht's schlechter und wir denken seine Wunde heilt nicht, weil er sich die Schuld für Dereks Tod gibt." Bei der Erwähnung von Derek zieht Isaac kaum merklich sein Gesicht zusammen. Ohne weiter auf irgendwas einzugehen, rennt er schnurstracks auf meinen Bruder zu und schubst ihn auf den Boden. Dieser fällt überrascht hin. „Das ist alles eure Schuld!", ruft er hasserfüllt und schlägt, wie wild auf Ethan ein. Was soll das den? Geschockt renne ich auf die beiden zu. „Isaac!" Er beachtet mich kein bisschen und schubst mich zur Seite, als ich mich nähere. Ich komme hart auf und reibe mir den Po. Ich schaue mir das einen Moment lang noch vom Boden aus an, bis Danny mir hoch hilft. Warum wehrt Ethan sich den nicht? Er lässt Isaac immer weiter auf ihn einschlagen. Ich gehe wieder einen Schritt näher, doch Danny hält mich zurück. Der Coach versucht mithilfe von zwei Schülern Isaac von Ethan wegzuziehen, doch es misslingt. Boyd steht grinsend daneben und genießt jeden Schlag den Isaac meinen Bruder verpasst. Langsam bekomme ich Angst. Wenn er so weiter auf ihn einprügelt dauert es nicht mehr lange, bis er bewusstlos wird. „Isaac, bitte!", versuche ich es nochmal. Er wirft mir einen kurzen Seitenblick zu, bevor er weiter zuschlägt. Ich konnte Schmerz in seinem Gesicht erkennen, viel Schmerz. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Gegen einen wütenden Werwolf kommt man nur schwer an. Ich bin einfach zu schwach. Noch nicht mal in so einer Lage, denken meine Kräfte daran raus zu kommen. Und wenn ich angeschossen werde, dann heile ich. Ist ja klar. Ich kann nicht mehr hinsehen. Tränen steigen mir in die Augen und Danny hält mich stützend fest. Doch dann sehe ich vom weiten Scott und Allison zu Stiles eilen. Er sieht besser aus. Sie gucken einmal schnell zu mir, dann läuft Scott mit großen Schritten auf Isaac zu. Der zuletzt genannte will zum nächsten Schlag ausholen, als Scott seine Stimme erhebt. „Isaaaaac!" Er stoppt sofort in der Bewegung. Als er sich einen Schritt von Ethan entfernt und entschuldigend zu Scott blickt, rennen Danny und ich auf meinen Bruder zu. Dieser liegt mit blutverschmierten Mund auf dem Boden. Danny beugt sich über ihn und hebt seinen Kopf an. Ich setzte mich links neben sie und fasse meinen Bruder mit einer Hand an die Wange. Als er mich sieht lächelt er und verzieht wegen den Schmerzen das Gesicht. „Warum?" Hat er das mit sich machen lassen?, spreche ich meine Frage nicht komplett aus, doch ich bin mir sicher, er weiß was ich meine. Er schaut mich entschuldigend an und ich schüttle nur mit den Kopf. Danny hilft Ethan auf und dabei sich an den Baum rechts neben ihm anzulehnen. Alle anderen um uns herum sind still. Keiner traut sich irgendwas zu sagen. Scott und Isaac tauschen ständig Blicke aus, wenn man das so nennen kann, denn Isaac findet den Boden wohl viel interessanter und heftet seinen Blick dort hin. „Okay das Schauspiel ist beendet. Alle wieder in den Bus. Und Lahey wir reden später nochmal.", unterbricht der Coach die Stille. Sofort wenden sich alle Schüler ab und gehen langsam zum Bus zurück. Scott und der Rest gehen kurz vor uns. Mein Bruder stöhnt manchmal schmerzhaft auf, was mich die Augen verdrehen lässt und Danny ihn aufmunternd anschauen.

Sei nicht so ne Memme. Ist ja nicht so, das du dich schon mal verprügeln lassen hast, um Isaac eine rein zu würgen.

Er schaut mich sauer an. Wir sitzen wieder im Bus. Ich auf meinen Platz hinter Ethan und Danny, jedoch hatte sich was für die anderen verändert. Lydia und Allison mussten gezwungenermaßen mit uns fahren, da der Sprit von ihrem Auto leer gegangen ist. Ich glaube, dass kommt Allison ganz recht, da sie so ein Auge auf Scott haben kann. Vor ihnen sitzen Stiles und Lydia, die wiederum hinter Isaac und Boyd sitzen. Mein Bruder ist immer noch sauer auf mich, weil ich mich dafür entschieden habe Scott zu helfen. Deswegen entscheide ich mich kurzerhand einen Platz nach hinten zu wandern, sodass ich gegenübervon Lydia und Stiles sitze. Sie schauen mich verwundert an, lächeln jedoch. Allison hingegen schaut mich gar nicht an und Scott ist in Gedanken versunken. „Danke für deine Hilfe vorhin.", wendet sich Stiles an mich. „Sicher, dass das nicht nur eine List war?", unterbricht Allison ihren Freund sauer. „Allison. Sie hätte auch gar nichts machen können. Doch sich dazu entschieden zu helfen.", erklärt Stiles. Lydia nickt, um die Aussage zu verstärken und lächelt mich an. Ich lächle zurück. „Danke Lena. Für dich muss das auch schwer sein. Immerhin war Derek dein Cousin.", kommt es leise von Scott. Ich hatte nicht mitbekommen, dass er sich aufgesetzt hat. „Kein Problem. Und ja. Ich hatte ihn gerade erst wiedergefunden und... -", weiter kam ich nicht, als mir schon wieder eine Träne über die Wange rollt. Die ganze Zeit musste ich nicht daran denken und mit diesem Gedanke kommen auch alle anderen Gefühle wieder hoch. Demzufolge sprudelt es nur so aus mir raus. „Es tut mir so leid. Ich wollte euch nie hintergehen. Ich wusste nichts von Deucalion Plan und hätte ich es gewusst, hätte ich euch gewarnt. Und Isaac. Ich weiß es ist schwer zu glauben, aber es war nicht meine Absicht dich wieder anzugreifen. Ich weiß nicht wie, aber mein Wolf hat die Kontrolle über meine Handlungen bekommen. Er wollte sich selbst schützen. Es tut mir leid, mal wieder.", entschuldige ich mich bei allen. Scott mustert mich. „Ich glaube dir und das Handeln deines Wolfes überrascht mich nach den letzten Wochen auch nicht. Jedoch hätte ich es besser gefunden, wenn du nicht gegen uns gekämpft hättest." Ein Lächeln schleicht sich auf meinen Mund, als die anderen zustimmend nicken. Ich bin erleichtert, trotzdem spüre ich immer noch einen kleinen schmerzhaften Stich in meinen Herzen. Eine Person glaubt mir nicht, geht nicht auf meine Aussage ein, kann mir nicht verzeihe. Isaac. Und das schmerzt von all meinen Problemen am meisten. Er ist abgesehen von Derek die Person, die mir am nächsten stand. Wir haben uns lange nicht gesehen, doch hatte sich nach so kurzer Zeit wieder eine Bindung zwischen uns aufgebaut. Die jetzt jede Sekunde, die er mich ignoriert wieder schwächer wird. Das kann ich nicht zu lassen. „Okay da das geklärt ist gehen wir mal zu unseren anderen Problem über.", stoppt Stiles mein weiteres Nachdenken. Ich mustre ihn gespannt. Da Allison und Scott sich schon wieder abgewendet haben, sind nur Lydia und ich die Angesprochenen. „Lass uns das noch einmal durchgehen. Es sind die Opferungen richtig? Alles hängt damit zusammen. Und jemanden, der denkt, er wäre so eine Art dunkler Druide." „Oder tatsächlich ein dunkler Druide", wirft Lydia ein. „Ja. Ein Darak." Darak? Opferungen? Hä? „Ähm. Ich bin nicht komplett auf den laufenden und ihr müsstet mich vielleicht gleich mal aufklären, aber zu den Begriff Opferungen fällt mir was ein." Beide schauen mich gespannt an. „Einige ältere Kulturen opferten Menschen, als Vorbereitung für die Schlacht." Ihnen scheint was aufgefallen zu sein. Stiles zieht leicht eine Augenbraue hoch und guckt nachdenklich nach vorne. „Also haben wir jetzt Alphawerwölfe gegen einen dunkleren Druiden." Er ist alles andere, als begeistert von seiner Feststellung. „Ich hab kein Schimmer um was es geht und würde es gut finden, wenn ihr mich einweiht. Dunkler Druide, Opferungen? Ich dachte, der Schüler im Wald war der einzige Tote.", bin ich verwirrt. Sie entscheiden sich dazu mir ihre dazugewonnenen Kenntnisse mitzuteilen. Was sie denken, wie das alles zusammenhängt. Ich sitze interessiert da und höre hauptsächlich Stiles zu, da er die meiste Zeit redet.


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