Chapter 17.2 ✓

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Schnell schnappen Lydia und ich uns die neuen Handtücher und gehen von der Rezeption weg. „Ich schau mal kurz bei Ethan vorbei.", nuschle ich abwesend und gehe in die entgegengesetzte Richtung unserer Zimmer. Er hat seines mit Danny zusammen in der zweiten Etage auf der anderen Seite. Ich bleibe vor der Treppe stehen und drehe mich nochmal zum Parkplatz um. Ich hab ein total komisches Gefühl. Als ich weiter gehen will, höre ich plötzliche ein Rascheln und ein Knurren, doch ich sehe nichts. Im nächsten Moment steht Deucalion vor mir mit Isaacs abgetrennten Kopf in der Hand. Die blauen Augen sind weit aufgerissen und starren mich mit großer Angst an. Voller Schock weiche ich einen Schritt zurück und stolpere über meine Füße. Ich krabble rückwärts, als er mir näher kommt. „Das ist alles deine Schuld!", wirft er mir vor. Hä. Was denn? Auf einmal berührt mich etwas an meiner Hand und ich schrecke auf. Ich drehe mich um und sehe dort Scott, Allison, Cora, Stiles, Jackson, Danny, Deaton, Max und Laurin liegen – alle tot. Einfach alle Personen, die ich je kennengelernt habe. Allesamt verunstaltet und mit weit aufgerissenen Augen. Oh mein Gott. „Sie dir dein Werk an. Hättest du nur auf mich gehört, kleine Lena. Deine Freunde sind nur wegen DIR Tod!", schreit er mich an. Ich springe auf und will die Flucht ergreifen, als ich Ethan und Aiden sehe, die geschwächt vor Deucalion auf dem Boden liegen. „Mach deine Fehler gut und werde zum Alpha. Du brauchst nur ein von den beiden töten, der andere lebt." Meine Brüder gucken mich mit schwachem Blick an. Ich schüttle den Kopf. Das kann ich ihnen nicht antun. „Nie im Leben, Nein. Ich werde das nicht tun!", schreie ich ihn wütend an. Voller Wut lässt er Isaacs Kopf fallen, der in meine Richtung rollt. „Entweder einer oder beide!", knurrt er. „Hab nicht beide auf deinem Gewissen!" Der Alpha stellt sich zwischen die beiden und guckt erwartungsvoll zu mir. Wieder schüttle ich den Kopf und im nächsten Moment höre ich Ethan aufkeuchen, da Deucalion ihm das Herz rausreißt. „Neinnnnnn!", schreie ich und danach hält er auch das Herz meines anderen Bruders in der Hand. Meine Tränen rollen hemmungslos über mein Gesicht. Ich bin wie gelähmt und alles fühlt sich so an, als ob ich selbst gerade das Herz herausgerissen bekomme. Ich falle auf die Knie. Ich fühle einen so unerträglichen Schmerz, wie noch nie in meinem Leben. „Und jetzt kannst du dir immer vorbehalten, dass deine Freunde und deine Familie nur wegen deiner Sturheit gestorben sind." Er fängt hemmungslos und verrückt an zu Lachen. Er läuft an mir vorbei in den Wald hinein und ich höre immer noch sein fürchterliches Lachen. Ich muss hier weg. Ich stehe auf und renne so schnell ich kann an den Leichen meiner Freunde und meiner Brüder vorbei, hoch in mein Zimmer. Sie sind Tod. Sie sind alle Tod. Das Lachen von Deucalion, die weit aufgerissenen Augen von Isaac und die Gesichter von meinen Brüdern brennen sich in meinen Kopf ein. Ich weine. Ich weine einfach nur. „Nein." „Nein. Nein. Nein. Das kann nicht wahr sein. Nein.", versuche ich mir einzureden. Ich setze mich auf mein Bett und versuche mich zu beruhigen. Erstmal tief einatmen Lena. Das kann nicht wahr sein. Das kann alles nicht wahr sein.

Es ist deine Schuld!"

Wege dir sind wir Tod!"

Du bist ein Monster!"

Das haben wir nicht verdient!"

Auf einmal höre ich leise durcheinander die Stimmen von meinen toten Freunden. „Es tut mir so leid. Es tut mir leid.", flüstere ich und weine noch stärker. Ich lasse mich an dem Bettgestell niedersinken.

Lügnerin!"

Wir sind Tod!"

Wegen dir!"

Es ist alles deine Schuld!"

Es werden immer mehr Stimmen, die noch lauter werden. Ich halte mir schmerzend den Kopf. Ich will das alles nicht hören.

The True AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt