Mit dir ein Leben lang 3

Kapitel 36 ~ Vor dem endgültigen Abschied...

(Wer will kann im Video oben die Musik im Hintergrund laufen lassen während dem lesen des Kapitels)

*eine Woche später*

,,Bist ... Bist du schon fertig?",

,,fertig mit meinen nerven"meinte ich auf die Frage meines Mannes.

Er nickte.

Sonst hatte er immer nur ironisch gelacht und die Augen verdreht wenn ich dies sagte,doch heute war es keine lüge und das wusste auch er.

Wahrscheinlich ging es ihm nicht anders.

,,ich bin schon mal unten mit Soso".

Mit einem nicken von mir ging er dann auch.

Ich schaue mich nochmal an.

So ... Ich soll also jetzt dabei zu sehen wie mein Sohn ... Wie mein leben... Wie mein kleiner Schatz... 3 Meter tief in die Erde gelegt wird?

Ich glaube ich kann das nicht aber ich muss es einfach tun.

Es geht nicht anders.

Noch einmal erinnere ich mich an alle schönen Zeiten mit ihm die nun für immer vorbei sein würden.

Das einzigste was von ihm bleiben wird ist die liebe für ihn und auch die Erinnerungen von und mit ihm.

Erst in späten Jahren werde ich ihn wieder sehen.

Irgendwann.

Keiner weiß wann und ich will es ehrlich gesagt auch nicht wissen.

Ich streiche über mein schwarzes Kleid.

Ich schaue auf meine geschwollenen Augen.

Die ganzen Tage bis heute gab es keinen Tag an dem ich nicht einmal weinte.

Ich glaube einfach nicht das alles vorbei sein wird mit ihm.

Ich hatte seinen leblosen Körper gesehen doch glaube immer noch nicht das er Tod ist.

Ich will es einfach nicht glauben oder wahr haben.

Ich kann es nicht!

Aber ist das nicht normal?

Ich meine welche Mutter will sein Kind vor ihr sterben sehen?

Keine Mutter!

Genauso wenig wie ein Kind seine Mutter vorher verlieren will.

Klar dies ist kaum zu vermeiden, aber nicht in den jungen Jahren, wie ich es erleben musste.

Das leben ist einfach kein Wunschkonzert.

,,Vilu wir müssen los. Ludmila und Fede sitzen auch schon unten im wagen. Wir warten nur auf dich",

,,ich glaube ich kann das nicht. Ich kann wirklich nicht. Mir ist schlecht und schwindlig. Ich kann das nicht. Ich kann nicht dabei zusehen wie mein Sohn in diese kalte nasse dreckige Erde in einem Sarg hinab gelassen wird. Ich kann das nicht!"

Und nun war wieder der Punkt wo ich meiner Trauer freie Bahn ließ und heulte wie ein schloss Hund.

Ich kann nicht mehr. Es ist zu viel. Das ist das schlimmste was mir hätte noch passieren können.