Kapitel 18

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Kapitel 18

Eine ganze Weile sitzen wir einfach so da.

Doch dann verändert sich etwas in seinem Blick und er blickt von meinen Augen zu meinem Mund und verharrt kurz darauf, woraufhin er wieder in meine Augen sieht. Er beugt sich näher zu mir und in meinem Bauch fängt es an zu kribbeln.

Langsam schließe ich meine Augen, doch plötzlich sehe ich das Gesicht meines Vaters vor mir und schucke Chris von mir weg. Ich keuche laut auf und senke meinen Blick auf den Boden.

"Verdammt Ska, werd endlich mal darüber im klaren was du willst!" Mit diesen Worten ist der warme Körper neben mir weg und ich nächsten Moment knallt es gegen den VW von außen und ich zucke verängstigt zusammen.

'Vor und zurück. Vor und zurück.' Ich wiege mich im Rhythmus meines viel zu schnellen Herzens.

Chris hat recht. Mein Kopf ist ein einziges durcheinander und ich komme einfach nicht mehr klar.

Alle drei Türen des Wagens gehen beinahe gleichzeitig auf.

Auf den Fahrersitz setzt sich ein wütend drein blickender Chris. Auf den Beifahrersitz ein wütend drein blickender Josh und von der Hintertür ein schwankender amüsierter Nick, der es sich gleich neben mir bequem macht nachdem die Jungs alle Türen wieder zugeschlagen haben und ich schon wieder zusammen zucke.

"Also wohin?", zischt Chris von vorne und ich erschaudere bei dem kalten Ton seiner Stimme. "Ja Ska was willst du?", fragt nun Josh und diese Frage bringt mich zum schmunzeln.

Was will ich?

Ich nehme den Filzstift aus meiner Tasche und schreibe auf meine Handfläche 'See?' und zeige sie Chris. Er zuckt die Schultern und fährt los.

Wir haben nach einer Stunde des Fahrens einen Badesee gefunden. Nick ist inzwischen eingeschlafen und beansprucht das Sofa für sich. Ich reiße die Türe auf und ziehe mir während des Rennens meine Klamotten, bisauf Unterwäsche aus. Endlich beim See angekommen mache ich einen Kopfsprung hinein und bleibe Unterwasser bis ich kaum noch Luft in meinen Lungen habe. Ich liebe Wasser. Ich hab es schon immer geliebt. Ich liebe diese Schwerelosigkeit in ihm. Es ist eiskalt und es ist mir egal, es ist so frisch und bringt ein bisschen Klarheit in meine Gedanken.

Ich sehe zum Ufer zurück. Chris und Josh haben Decken hingelegt und ein paar Kissen und scheinen zu schlafen.

Was will ich?

Chris.

Was?

Nein! Oder doch?

Wieso kann ich mich dann nicht von ihm küssen lassen?

Ich tauche wieder unter. Was will ich? Endlich wieder eine normale Familie. Nein.. ich will meine Familie von damals zurück, als alles noch in Ordnung war.

Ich tauche wieder auf und lasse mich treiben.

Ich könnte hier auch einfach ertrinken und diesesmal ist niemand schnell genug da um mich aufzuhalten.

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