Kapitel 31

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Kapitel 31

Ich komme mir vor wie ein Kind.

Was ist nur los mit mir?

Ich liege auf der Bank und beobachte Wolken.

War ich schon immer so kindisch?

Nein, garantiert nicht.

Woher kommt das so plötzlich?

Wieso hatte ich so panische Angst im Fahrstuhl?

Werde ich verrückt?

Bin ich etwa von heut auf morgen klaustrophobisch?

Soviele Fragen und doch keine Antworten.

Sollte ich mit einem Psychologen reden? Immerhin rede ich ja wieder.

Nein, lieber nicht.

Ich hasse diese Leute.

Ich schließe meine Augen.

Ich sehe das Gesicht meines Vaters.

Ich hatte mir geschworen ihnen meine Geschichte zu erzählen, sobald ich wieder rede.

Ist es jetzt soweit?

Bin ich bereit dazu?

Ich sollte es aufjedenfall machen, bevor Josh morgen geht.

Ich komme bei ihrer Türe an.

Ich zögere.

Was ist wenn sie mich verurteilen?

Werden sie anders über mich denken?

Bei allen anderen Menschen wäre es mir egal was sie denken, doch meine Jungs sind mir wichtiger als alles andere und ich will das sie mich mögen.

Doch wenn sie mich aufgrund meiner Vergangenheit verurteilen würden, dann wäre meine Menschenkenntnis wirklich sehr schlecht.

Ich denke zu viel nach.

Ich atme noch einmal tief ein und aus, klopfe schließlich an und trete ein.

Mein Blick fällt auf den Jungen, den ich nicht kenne.

Ihn hatte ich vergessen.

Ich gehe zu Chris Bett und sehe alle drei an.

"I-ich würde euch g-gern etwas erzählen..." - ich blicke kurz zu dem Jungen und dann auf den Boden - "u-unter uns."

"Oh okey, ich verstehe. Ich bin dann mal draußen oder so..", ertönt seine mir fremde Stimme und kurz darauf knallt die Tür und ich zucke zusammen.

"I-ich will euch erzählen weswegen ich ins Internat abgeschoben wurde", fange ich an.

Ich setze mich auf einen Stuhl der am Fenster steht und sehe hinaus, um die Jungs nicht ansehen zu müssen.

"Ihr habt mir alle eure Geschichte erzählt. Also erzähl ich euch meine. Es fällt mir nicht leicht und ich werde wohl öfters abbrechen-" - "Du musst das auch nicht tun", unterbricht mich Chris.

"Ich muss es auch nicht, ich will es so."

Ich straffe meine Schultern und sammel mich schnell.

Es wird wehtun, das weiß ich.

Ich muss erwachsen werden und darüber hinweg kommen, so schwer es mir fällt.

Es ist ein Teil meines Lebens und wird es auch immer bleiben.

Ich akzeptiere es.

Es gehört zu mir wie mein Körper.

Ich hole tief Luft und fange an zu erzählen:

Glück.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt