Kapitel 29

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Kapitel 29

Langsam öffne ich meine Augen. Ich liege auf jemanden.

Schnell rappel ich mich auf.

"E-es tut m-mir Leid", stottere ich.

Der Junge, der inzwischen auch wieder augestanden ist sieht mich leicht grinsend an.

"Schon okey, kennst du Nick?"

Nick? Woher kennt er den Nick?

"J-ja. Was w-willst du von i-ihm?"

Seit wann stotter ich den?

"Ich hab mitbekommen, dass er hier im Krankenhaus liegt. Wir haben uns hier kennengelernt."

"S-samuel?", frage ich erstaunt, er kann doch auch niemand anderes sein.

Er sieht mich leicht erstaunt an.

"Geh zu ihm. Sofort", fordere ich ihn auf.

Er nickt schnell und geht an mir vorbei ins Zimmer.

Ich gehe ihm hinterher, bleibe aber am Türrahmen stehen.

Samuel sieht sich kurz im Zimmer um und als er dann Nick erblickt geht er schnellen Schrittes auf ihn zu und umarmt ihn fest.

Ich muss lächeln.

Samuel löst sich von ihm und küsst ihn sanft.

Ich sehe zu Chris und Josh, die beide ziemlich erstaunt und auch ein bisschen schockiert zusehen.

Ich gehe wieder aus dem Zimmer.

Laufe die weißen Gänge entlang, vorbei an Schwestern und Ärzten.

Ich finde die Aufzüge und drücke auf den Pfeil der nach unten zeigt.

'Bing'

Die Türen gehen auf und ein Mann geht an mir vorbei.

Im Aufzug drücke ich auf den Knopf 'EG'.

Leise Fahrstuhlmusik dringt sich in mein Bewusstsein durch.

Ich summe leise mit.

Hinter mir ist noch eine ältere Frau mit Arztklamotten.

Doch sie nimmt mich nicht wahr, sie ist zu vertieft in ihre Dokumente.

'Bing'

Schon verschwindet sie in einen der weißen Gänge.

Niemand kommt hinein, der Aufzug fährt weiter.

Seit wann waren die Dinger eigentlich so eng?

Ich werde panisch.

Was ist wenn er stecken bleibt?

Die Wände kommen auf mich zu.

Ich drücke dagegen.

Was ist nur los?

Mein Atem wird immer lauter und hektischer.

'Bing'

Ich zucke zusammen.

Schnell gehe ich aus dem kleinen Raum raus, der plötzlich wieder normal ist.

Was ist nur los?

Ich fasse an meine Stirn, auf der sich Schweiß gebildet hat und wische ihn schnell weg.

Ich dränge mich die Eingangshalle hindurch, bis zu einer großen Drehtür.

Viele Menschen kommen gerade hinein.

Ich geh an ihnen vorbei, nach draußen.

Endlich frische Luft!

Ich atme ein paarmal tief ein und aus.

Ich suche mit den Augen eine Bank und finde eine, gleich in der Nähe.

Ich gehe darauf zu und lasse mich drauf fallen.

"Alles in Ordnung?"

Ich zucke schon wieder zusammen.

Rechts von mir sitzt ein Junge der gerade raucht.

Ich hatte ihn gar nicht bemerkt.

Er hat kurze braune Haare, die leicht nach oben gestylt sind.

Seine Augen sind ebenfalls braun.

Er hat Tunnel und ein Lippenpiercing auf der linken Seite, was ihm gut steht.

Unter seiner Jacke am Ärmel erkenne ich noch den Ansatz eines Tattoos.

"K-kann ich eine haben?", sage ich etwas schüchtern und deute auf seine Zigarette.

Glück.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt