Kapitel 33
"E-ehm ich sollte gehen, ich war den ganzen Tag nicht in meinem Zimmer, d-die Schwestern machen sich bestimmt schon Sorgen."
Ich stehe etwas übereilt auf und will verschwinden.
"Warte", ertönt Nicks Stimme. "Komm zu mir. Bitte."
Wie könnte ich ihm das ausschlagen?
Also gehe ich mit gesenktem Kopf zu seinem Bett und bleibe vor ihm stehen.
Er nimmt meine Hand und zieht mich näher zu ihm.
"Du bist nicht schwach, du bist das stärkste Mädchen das ich kenne.
Ich bin so unglaublich stolz auf dich.
Ich bin froh, das so eine wie du sich mit Jungs wie uns abgibst."
Er wischt mit seiner freien Hand die Tränen aus meinem Gesicht.
Ich sehe ihn dankend an.
Dicht an sein Ohr gebeugt flüstere ich: "Wie lief es noch mit Samuel?"
Er grinst mich breit an und das ist mir Antwort genug.
Ich nicke ihm nochmal schnell zu und verschwinde dann aus dem Zimmer, ohne Josh oder Chris noch einmal anzusehen.
In meinem Zimmer erwartet mich eine Überraschung.
Kaum ein Schritt drin erstarre ich, meine Mutter sitzt neben dem Fenster.
Sie sieht grauenhaft aus.
Sie hat kein Makeup drauf, sie ist unglaublich blass und die Haut um ihre Augen ist rot und tiefe Augenringe verzieren sie.
Ein bisschen abgemagert sieht sie auch aus.
Ich dachte sie kommt erst morgen?
Sie sieht mich zurückhaltend an und steht umständlich auf.
"Alaska.. es tut mir so schrecklich leid. Ich bin eine miserable Mutter. Ich verstehe wenn du mich jetzt hasst..."
Ihre Stimme ist kaum mehr ein flüstern.
Sie redet noch weiter, doch ich gehe mit großen Schritten auf sie zu und schlinge meine Arme um sie.
"M-mama, ich hab dich so vermisst."
Sie drückt mich fest an sich, sodass mir die Luft wegbleibt, doch das ist ok.
"Ich dich auch mein Schatz. Ich hab dich so lieb und es ist so schön endlich deine Stimme wieder zu hören."
"Musst du nicht arbeiten?", sage ich und puste in den Löffel in meiner linken Hand. Sie zittert ein bisschen.
Ich stecke mir den Löffel in den Mund und schlucke die heiße Suppe sofort runter.
"Sobald ich die Nachricht erhalten habe, dass du im Krankenhaus liegst bin ich losgefahren. Ich wollte nur sicher gehen das es dir gut geht."
Sie streicht über meine Haare.
"Ich bin so froh das du wieder redest. Ich verspreche dir von jetzt an werde ich dir immer zuhören."
Sie lächelt mich breit an.
Sie ist wirklich glücklich mich zu sehen, doch ich erkenne auch wie schlecht es ihr geht.
Sie sieht unendlich traurig aus. Ich habe Mitleid mit ihr.
Ich erzähle ihr von Nick, Chris und Josh und was alles passiert ist.
Das komische ist, sie ist nichtmal sauer, dass wir mit dem Auto abgehauen sind.
Sie lacht einfach nur und sagt sie ist froh, dass ich so tolle Freunde gefunden habe.
Sie erzählt mir, dass sie sich in ihre Arbeit vertieft hat und ihr ganzes soziales Umfeld nichtmehr existiert.
Irgendwann geht sie dann in ein Motel, weil eine Schwester uns darauf aufmerksam macht, dass die Besuchszeit vorbei ist.

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Glück.
Fiksi RemajaDie junge Alaska hat ein Trauma erlitten und wird auf ein Internat für seelisch gestörte Jugendliche geschickt, wo sie die drei Jungs Chris, Nick und Josh kennenlernt. Die Jungs nehmen sie sofort in ihre Mitte auf und das obwohl Alaska kein Wort red...