Kapitel 20
Sonnenstrahlen scheinen mir sanft ins Gesicht und ich streiche mir über die Augen. Langsam öffne ich diese und setze mich auf.
Es muss bereits mittags sein. Schlaftrunken sehe ich mich um. Ich liege auf den Decken, die Chris und Josh gestern ausgebreitet haben und kann geradewegs den schönen See betrachten.
Moment. Apropo Chris und Josh. Wo sind die beiden?
Ich blicke in alle Richtungen und finde von keinem der beiden oder von Nick auch nur die kleinsten Anzeichen, noch dazu ist es unglaublich ruhig und ich höre nur das zwitschern von Vögeln und die leisen Wassergeräusche.
Wo sind die drei bloß? Und warum lassen sie mich allein hier liegen?
Ich stöhne entnervt auf und lege mich wieder auf eines der Kissen. Ich schließe die Augen und mir fällt auf, wieviel ich in letzter Zeit geschlafen habe und wie wenig Albträume ich hatte.
Ich denke zurück an heute morgen. Ich wollte mich schon wieder selbst umbringen.
Und ich habe Chris geküsst.
Bei dem Gedanken schleicht sich ein leichtes lächeln in mein Gesicht und ich fahre langsam mit meinen Fingern über meine Lippen.
Wo ist er nur?
Ich mache meine Augen wieder auf und stehe schnell auf. Wobei ich wieder kurz die Augen schließe, weil mich Schwindel überkommen hat.
Mein Bauch fängt an zu knurren. Ich schlinge meine Arme darum. Er ist deutlich kleiner geworden, ich spüre schon die Knochen.
Ich wollte doch zunehmen und nicht noch mehr abnehmen.
Wann hatte ich überhaupt das letzte mal etwas richtiges gegessen?
Ich beschließe jetzt gleich zu essen, also laufe ich zu unserem geklauten Auto und mache die Schiebetür auf. In unseren Vorräten krame ich Müsliriegel herraus und ein Fertigsandwich.
Ich reiße die Verpackung des Sandwiches auf und schlinge es herunter. Dann nehme ich einen der Müsliriegel und mache auch dort die Verpackung weg um es gleich darauf mit ein paar bissen in meinen Magen zu bekommen.
Ich sehe zu unseren Koffern und nehme meinen, aus dem ich ein schwarzes Top und eine kurze Jeansshort und frische Unterwäsche herraus hole, immerhin bin ich ja noch halbnackt.
Ich mache schnell die Schiebetür zu, nachdem ich mich vergewissert habe, das niemand in der nähe ist und ziehe mich im Eiltempo aus und wieder an. Zufrieden ziehe ich noch schnell meine schwarzen Sneaker an, die ich doch eigentlich heute nacht vor dem See liegen lassen habe.
Ich nehme mir noch einen der Müsliriegel und stopfe ihn mir in den Mund sobald ich die Verpackung aufgemacht habe.
Schiebetür auf und aussteigen. Ich esse schnell den Rest des Musliriegels.
Arme schlingen sich wie aus dem nichts um meinen Bauch und ich werde hochgehoben.
Mein Herzschlag und meine Atmung beschleunigen mich sofort und ich versuche mit aller Kraft die Arme wegzuschlagen.
"Nicht so wild, kleine Schlampe." Die Stimme kenn ich doch. Simon!
Er läuft auf die Decken zu, die nach wie vor auf dem Gras liegen und freie Sicht auf den See geben.
Ich winde mich in seinen Armen und bekomme kaum noch Luft. Ich versuche nach ihm zu treten oder mit meinen Armen irgendwo zu treffen, doch es funktioniert nicht. Er hält mich zu fest.
Er schmeißt mich grob auf die Decken und die Welt wird einen Moment schwarz für mich.
Er legt sich mit seinem Körper auf mich und hebt meine Arme über meinen Körper mit einer Hand fest. Meine Beine sind eingeklemmt, durch sein Gewicht.
Ich kann mich nicht bewegen. Mein Atem wird immer flacher und ich habe schreckliche Angst vor dem was jetzt kommt.
Er legt seine Hand auf meinen Bauch, während er mit seinem Kopf an meinen Hals geht und genüsslich dort an meiner empfindlichen Haut zieht. "Erst mich geil machen und dann einfach so abhauen. Tztztz. Aber jetzt bekomm ich doch eh was ich will und im Moment bist das du." Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken.
Wie hatte ich mich so in ihm täuschen können?
Mit seinem Aussehen kriegt er bestimmt jedes Mädchen rum und ausgerechnet mich will er?
Was geht nur schief in Köpfen von Leuten?
Ich denke wieder an meinen Vater. Er hatte meine Mutter und sogar eine gutaussehende Sekretärin die sicherlich mit ihm geschlafen hätte, so wie sie sich an ihn rangeschmissen hat.
Und doch wollte er mich.
Heiße Tränen laufen mir übers Gesicht und ich bekomme langsam den erwarteten Nervenzusammenbruch.
Simon fährt immer wieder mit seiner Zunge über meinen Hals und verteilt feuchte Küsse.
Seine Hand streicht Währenddessen über meinen Bauch und wandert immer höher zu meinem bh.
Wieso lässt er sich soviel Zeit? Warum bringt er es nicht einfach hinter sich?
Er erinnert mich so sehr an meinen Vater.
Was ist schon so toll an mir? Glauben sie sein Ding in mich reinzustecken erfüllt einen Wunsch oder hat Heilkräfte?
Seine Hand streicht über die Konturen meines BHs während sein Mund schon mein Dekolleté begierig küsst.
Es wird niemand kommen um mir zu helfen, das weiß ich. Ich weiß es von früher.
Man wird mich einfach nur mitleidig ansehen und sagen: "Das hätte man verhindern oder bemerken müssen."
Doch niemand hat es je bemerkt oder verhindert, erst als es zu spät war.
Ich kneife meine Augen zusammen und beiße meine Zähne fest zusammen.
Plötzlich sind seine Hände, sein Gewicht und sein ekelhafter Mund weg und ich kann mich wieder bewegen.
Ich öffne meine Augen schnell und nehme die Situation in mich auf.
Simon liegt ungefähr ein Meter von mir entfernt auf dem Boden, während Chris und Josh immer wieder auf ihn einschlagen und eintreten. Er hat es verdient.
Ich lasse mich zurück fallen und versuche Simons schmerzverzertes Keuchen zu überhören, während ich am ganzen Körper anfange zu zittern.
Ich weine lautlos vor mich hin. Ich bin so unglaublich schwach.
Es wäre schon wieder passiert.
Doch diesesmal haben sie es verhindert.
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Glück.
Roman pour AdolescentsDie junge Alaska hat ein Trauma erlitten und wird auf ein Internat für seelisch gestörte Jugendliche geschickt, wo sie die drei Jungs Chris, Nick und Josh kennenlernt. Die Jungs nehmen sie sofort in ihre Mitte auf und das obwohl Alaska kein Wort red...