Kapitel 4

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Ophelia p.o.v

Ich schleppte mich mit hängendem Kopf in die Küche und überlegte, wie ich es wieder gut machen könnte. Ich bin in letzter Zeit der totale Kontrollfreak geworden, was ganz einfach daran liegt, dass ich Angst habe meine Freunde zu verlieren.

Ich sah mich um. Vince wollte heute Chinesische Nudeln machen, aber er hatte heute noch viel zu tun und so würde er erst heute Nacht dazu kommen.

Ich entschied mich den armen Kerl mal auszulasten und besorgte mir alle Küchenutensilien und alle Nahrungsmittel die ich für das Gericht brauchen würde.

Es brutzelte, als ich die Zwiebeln in die Pfanne warf. Ja, ich war mir sicher, das wird lecker :p.

Während das Essen vor sich hinköchelte, checkte ich mein Handy auf Nachrichten.
Gerade wollte ich es weglegen, da fing mein Handy an zu vibrieren und ich konnte wählen ob ich die anonyme Nummer annehmen oder abwimmeln sollte.
Da ich ein neugieriger Mensch war nahm ich annehmen und schob das grüne Simbol zur Seite.

"Ophelia Kasachsturo hier. Wer da?"

"Ophelia. Du bist es wirklich! " Die Stimme zitterte und ich konnte es kaum hören, so leise sprach die Person.

"Mit wem spreche ich?" Mein Ton wurde schärfer.

"Ich bins. Schatz. Ophelia. Ich bins Andre."

Tränen kamen in meine Augen. Nach allem was er mir angetan hatte wagte er es mich anzurufen.

"Was willst du von mir?!" Meine Stimme bebte vor Trauer und Wut und ich war kurz davor loszuheulen, doch diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun.

"Schatz, komm zu mir zurück. Ich vermisse dich. Deine Nähe. Deine Lippen. Dein Haar. Deine Augen. Dich. Ophelia, ich liebe dich. "

Okay er hatte es geschafft. Ich heulte los wie ein ein Wasserfall.

"Andre ich dich doch auch. Aber wenn du das alles jetzt vermisst, warum hast du mich dann aus der Wohnung geworfen und mich so tyrannisiert?"

Es wurde kurz still, als ich seine Stimme mit einem schniefen wieder hörte:

"Ich habe mich benommen wie ein Volltrottel. Ich war so verliebt in dich, das ich dich vor der Welt beschützen wollte. Ophelia und als ich dich damals aus der Wohnung geworfen habe, es war eine Kurzschlussreaktion. Ich glaube ich musste erstmal eine Weile von dir getrennt sein, um zu wissen, wie ein Leben ohne dich wäre. Und es ist schrecklich. Bitte komm zurück."

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

"Wann soll ich da sein?"

"Jetzt sofort. Ich halte es keine Sekunde länger ohne dich aus."

Man hörte wie seine verzweifelte Stimme von der glücklichen abgelöst wurde.

"Ok, ich packe schnell meine Sachen und sage Ju beschei- "

"Nein!"

"Äh was?"

"Bitte Babe! Das dauert mir zu lange. Komm einfach her mit deinen Sachen. Ich sag Ju bescheid das du bei mir bist. "

"Oke Schatz. Ich komme. Liebe dich! "

"Ich dich auch."

Damit legte er auf.

Ich sah noch einige Minuten auf das Handy und lächelte vor mich hin. Ich hätte niemals gedacht, das er das tun würde. Sonst ist er nicht so ein Typ, der Weibern nachläuft. Aber ich bi ihm anscheinend doch wichtig.

Ich wollte grade los in das Bad laufen, wo ich meine Klamotten und Badesachen verstaut hatte, da ich Jus Zimmer nicht unordentlicher machen wollte, da fiel mir das Essen ein.

Es war noch nicht verkohlt, also schaltete ich den Herd aus und schrieb Vince einen Zettel, das er das zuende Kochen sollte.

Dann lief ich ins Bad und schnappte mir meine Reisetasche, wo ich meine Sachen hineinwarf. Dabei hatte ich Dauergrinsen.
Er liebte mich doch noch!

Als alles eingepackt war ging ich zur Wohnungstür und blickte zurück. Sollte ich nicht doch Bescheid sagen? Nein, Andre meinte er würde das machen. Und ich vertraute ihm.

Damit schloss ich leise die Wohnungstür und begab mich schnellen Schrittes auf die Wohnung von Andre und mir zu.

Mein Herz klopfte wie verrückt, als ich an der Tür stand und auf den Klingelknopf drückte.

Die Tür öffnete sich keine 4 Sekunden später und ein grinsender Andre stand dort.

Die Reisetasche fiel aus meiner Hand und ich umarmte ihn stürmisch. Er erwiederte und zog mich in einen leidenschaftlichen Kuss.

Wir lösten uns und er nahm meine Tasche ab, als er mich bei der Hand nahm und in die Wohnung zog. Es hatte sich nichts in den letzten Monaten geändert. Der goldene Plastikelch in klein stand immernoch auf der Fensterbank, meine Minipalme neben dem Sofa und das Wäschebrett an der Balkontür.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Andre sich neben mich stellte. Wahrscheinlich hatte er gerade meine Tasche in unser Zimmer gebracht. Ich sah ihn an und er fragte mich:

"Gibst du mir bitte kurz dein Handy? Damit ich Ju bescheid sagen kann meine ich. Du kannst solange mal zu Murkey und Dexter gehen. Die haben dich ziemlich vermisst. Sie sind im Wohnzimmer."

Ich gab ihm mein Handy und rannte ins Wohnzimmer, wo mich beide Katzen freudig begrüßten. Andre hatte früher auch mal mit zwei Freunden hier gewohnt, die waren aber ausgezogen, als die drei in Streit verfielen und auch ihren YouTube Kanal "ApeCrime" löschten. Das war aber schon vor 2 Jahren.

Ich spielte noch eine Weile mit den beiden Katzen, als Andre in das Zimmer kam und mich mit einem Blick ansah, der mir einen Schauer über den Rücken laufen lies.

Naives Mädchen ~ Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt