Julien p.o.v.
"Er meinte... dass... dass ich ... ich sollte... ich kann es dir nicht sagen!" Schrie ich sie schon förmlich an und sah sauer in ihr Gesicht, welches nun auch Wut wiederspiegelt.
Sie stand auf und kam auf mich zu. Wir beide staarten uns gefühlte Jahrzehnte wütend in die Augen des anderen, auch wenn diese noch so schön waren.
Ich wollte gerade was sagen, doch im nächsten Moment hörte ich einen Knall, dann einen Schmerz in meiner rechten Gesichtshälfte.
Meine Wut bremste nicht und ich ging herrisch auf sie zu, was sie mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentiere, dennoch wich sie zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
"Ist das dein Ernst?!" Fragte ich sie entgeistert.
"Sieht ziemlich so aus, schätze ich.
Ju, du bist nicht alleine hier! Denk mal an Vince oder an mich. Wenn du Fehler machst, werden wir dir nicht helfen können, weil wir nicht wissen, wo du bist oder wie wir dir helfen können.""Es ist aber nicht wichtig, was Andre gesagt hat!" Ich hatte das Gefühl, das sie mich nicht verstehen wollte. Das machte mich fast wahnsinnig.
"Wenn es dir soviel Druck wie YouTube macht, dann anscheinend schon." Ihre ruhige Stimme brachte mich für einen Moment aus dem Konzept, doch schnell fing ich mich wieder.
"Na und? Dann ist es eben so! Was willst du denn dagegen tun?!" Ich ging einige Schritte zurück, um ihr ein bisschen Freiraum zu geben.
"Weißt du was, das ist mir alles zu blöd hier! Geh!"
Augenblicklich wurden meine harten Gesichtszüge weicher und mir wurde erst jetzt bewusst, was hier gerade alles passierte.
"Hey? Was ist denn los?" Fragte sie mich nach einer langen Pause besorgt und fürsorglich, in der sie mich musterte, bis ihr die Tränen in meinen Augen auffielen.
Doch anstatt ihr Antworten zu geben fing ich laut an zu schluchzen und fiel ihr um den Hals. Etwas überrumpelt schloss sie dann doch ihre Arme um meinen Rücken und strich beruhigend meinen Rücken auf und ab.
Ich jedoch wollte mich nicht beruhigen, dafür war zu viel in zu kurzer Zeit passiert.
Noch immer kullerten Tränen von meinen Wagen über mein Kinn, doch meine Schluchzer waren verstummt. Ich habe mich selbst gezwungen leise zu sein, da Ophi schlief. Wir hatten uns in ihr Bett gelegt, damit ich mich beruhigen konnte und dabei war sie anscheinend eingeschlafen.
Stumm betrachtete ich sie : Ihre Verletzungen waren in den letzten zwei Monaten, in denen sie schon hier war, fast komplett verheilt, jedoch konnte man an einigen Stellen, wie zum Beispiel ihrer Unterlippe, eine kleine Narbe vernehmen.
Sanft schob ich ihr Shirt etwas hoch,um zu sehen, wie es den Blutergüssen an Bauch und Taille ging. Ich schob es noch ein kleines Stück hoch, bis ich den Ansatz des BH's erkennen konnte. Dort stoppte ich meine Bewegung und sah ihre blasse, wunderschöne Haut. Ohne einen Markel. Ihrem Körper schien es anscheinend wieder gut zu gehen, aber wie es in ihr drinnen aussah, konnte ich auch nicht sagen.Wieder rutschten mir Tränen aus den Augen, obwohl ich versuchte sie zurückzuhalten.
Ich kam nicht mehr an sie ran. Oder ich kam an sie ran, doch ließ sie nicht an mich ran, was aber auch wiederum daran liegen könnte, dass sie mich nicht an sie ließ, was zur Folge hatte, das ich sie nicht an mich ranließ.
Verwirrend.Mit einer kleinen Handbewegung wischte ich die letzten Tränen weg, und staarte die Decke an.
Es war Neumond, also war er nicht da. Vielleicht hätte er mir helfen können, wie ich mich entscheiden sollte.
Ob ich mein Leben riskierte und für 2 Millionen Euro eine Bank für Andre ausraubte, oder ob ich Ophelias Leben riskierte und nichts tat. Andre war unberechenbar, wie eine Schwangere, die ihre Stimmungsschwankungen hat.
Aber ich musste doch etwas tun, sonst wäre es doch egoistisch, oder? Ich meine, ich kann doch nicht mein Wohl vorziehen und damit das Wohl von Ophi aufs Spiel setzten.
Es ist ein Hin und Her mit den Gefühlen, den Situationen. Ich habe manchmal das Gefühl, das ich stehen bleibe, aber die Welt sich um mich herum weiterdreht.
Wie gerne ich es ihr sagen würde... aber es geht nicht. Sie würde versuchen es zu verhindern, und sich dabei selbst in Gefahr begeben. Das kann ich nicht zulassen.
"Ich werde vorsichtig sein, versprochen." Flüsterte ich, bevor ich selbst langsam wegdämmerte und in einen unruhigen Schlaf verfiel.
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Naives Mädchen ~ Julien Bam FF
FanfictionOphelia lebte bei ihrem besten Freund Julien Bam und Vincent Lee. Der Grund war der Wohnungsrausschmiss ihres Freundes, dessen Namen Ju jedoch nicht wissen darf, das schärfte Ophelias Ex ihr nochmal ein. Als Ophelia plötzlich verschwindet, niemand w...